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Zur Identifikation mechatronischer Stellglieder mit Reibung bei ...

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4 MODELLIERUNG MIT DEM SLIDING-MODE-BEOBACHTER<br />

gemäß Annahme 1 in Abschnitt 4.2.2 wird der Ausgangsvektor des Beobachters als c∗ T =<br />

[1 1] vorgegeben [Ger11]. Mit der Gleichung (4.26) lässt sich der unbekannte <strong>Reibung</strong>sterm<br />

ψ(t) = MR<br />

J zu<br />

rekonstruieren.<br />

4.3.3 Reibmodellierung<br />

MR<br />

J ≈ −ρ D2 (D T 2 D2) −1 D T 2<br />

4.3.3.1 Struktur des verwendeten Reibmodells<br />

P2ey(t)<br />

P2ey(t) + δ<br />

(4.32)<br />

Analog zum Reibmodell (3.4) in Abschnitt 3.2.1 wird hier ein statisches Reibmodell verwen-<br />

det, das außer der Haftreibung, Gleitreibung und viskosen <strong>Reibung</strong> auch deren Bewegungs-<br />

richtungsabhängigkeit berücksichtigt. Die in Abschnitt 3 vorgestellten <strong>bei</strong>den <strong>Identifikation</strong>s-<br />

methoden können nur die <strong>mit</strong>tleren Parameterwerte für die <strong>bei</strong>den Bewegungsrichtungen<br />

er<strong>mit</strong>teln und sind nicht in der Lage, die Bewegungsrichtungsabhängigkeit der Reibpara-<br />

meter zu schätzen. Mit dem neuen vorgestellten Ansatz kann das Problem umgegangen<br />

werden, weil die <strong>Identifikation</strong> des Reibmodells <strong>mit</strong>tels genau der rekonstruierten <strong>Reibung</strong><br />

in <strong>bei</strong>den Bewegungsrichtungen erfolgt. Deshalb ergibt sich das Reibmodell zu:<br />

<strong>mit</strong><br />

MH =<br />

MR =<br />

<br />

<br />

MA − MF , falls ˙ϕ = 0 und |MA − MF | < MH<br />

MG · sgn( ˙ϕ) + kR · ˙ϕ, sonst<br />

M +<br />

H , ˙ϕ = +0<br />

M −<br />

H , ˙ϕ = −0 MG<br />

<br />

=<br />

M +<br />

G , ˙ϕ ≥ 0<br />

M −<br />

G , ˙ϕ ≤ 0 kR<br />

<br />

=<br />

k +<br />

R , ˙ϕ ≥ 0<br />

k −<br />

R<br />

, ˙ϕ ≤ 0<br />

(4.33)<br />

(4.34)<br />

wo<strong>bei</strong> MH das Haftreibmoment, MG das Gleitreibmoment und kR den viskosen <strong>Reibung</strong>s-<br />

koeffizienten darstellen. M +<br />

H<br />

, M −<br />

H<br />

, M +<br />

G<br />

, M −<br />

G<br />

, k+<br />

R , k−<br />

R sind die <strong>Reibung</strong>sparameter, die von der<br />

Bewegungsrichtung abhängen. Die <strong>Reibung</strong>skennlinie für das Modell ist in Abbildung 4.3<br />

dargestellt.<br />

4.3.3.2 <strong>Identifikation</strong> des Reibmodells<br />

<strong>Zur</strong> Auslegung der Ausgleichsgeraden wird der robuste RANSAC-Algorithmus (siehe Ab-<br />

schnitt 8.2.1) verwendet. Die <strong>Identifikation</strong> des zu verwendenden statischen Reibmodells<br />

erfolgt <strong>mit</strong>tels des rekonstruierten <strong>Reibung</strong>sterms MR<br />

J und der Geschwindigkeit ˙ϕ, weil das<br />

statische Reibmodell eine stationäre Beziehung zwischen der <strong>Reibung</strong> und der Geschwin-<br />

digkeit beschreibt. Weil die Winkelgeschwindigkeit ˙ϕ nicht als Messgröße vorhanden ist,<br />

kann ˙ϕ durch Ableitung der Winkelposition nach der Zeit bestimmt werden. <strong>Zur</strong> Glättung der<br />

abgeleiteten Werte wird anschließend ein Median-Filter [Pra78] verwendet. Gegeben seien<br />

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