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Zur Identifikation mechatronischer Stellglieder mit Reibung bei ...

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4 MODELLIERUNG MIT DEM SLIDING-MODE-BEOBACHTER<br />

Der kontinuierliche Teil ueq(t) wird so gewählt, dass die Systemdynamik im Gleitzustand der<br />

durch S(t) vorgegebenen Dynamik entspricht [Ger11]. Sehr oft wird un(t) als ein unstetiger<br />

Zweipunktregler<br />

un(t) = −ρ sgn(s(x(t))) (4.10)<br />

<strong>mit</strong> einer Verstärkung ρ > 0 zur Ausregelung von Modellunsicherheiten, Störungen und<br />

Parameterschwankungen implementiert. Sind die Modellunsicherheiten, Störungen und Pa-<br />

rameterschwankungen groß, soll der positive Skalar ρ auch entsprechend groß gewählt wer-<br />

den, um die Gleitbewegung auf der Schaltfläche zu gewährleisten.<br />

Sehr oft tauchen <strong>bei</strong>m Sliding-Mode-Beobachter Ratterschwingung (engl.:chattering vibrati-<br />

on) wegen häufigem Schalten auf. Dieser unerwartete Rattereffekt kann zur Instabilität <strong>bei</strong><br />

der Regelung führen [Ger11]. <strong>Zur</strong> Unterdrückung der Ratterschwingung kann eine Grenz-<br />

schicht um S(t) eingeführt werden, die durch eine kontinuierliche Approximation der unsteti-<br />

gen Schaltfunktion un(t) realisiert wird. <strong>Zur</strong> Approximation schlagen Edwards und Spurgeon<br />

in [ES98] für den skalaren Fall eine Funktion<br />

νδ =<br />

s<br />

(|s| + δ)<br />

(4.11)<br />

vor, wo<strong>bei</strong> δ den Grad der Approximation bestimmt. Bei der Wahl von δ soll ein Kompro-<br />

miss zwischen hoher Folgegenauigkeit und harten Schaltübergängen getroffen werden. In<br />

Abbildung 4.2 wird die Wahl durch zwei Approximationen <strong>mit</strong> unterschiedlichem Wert von δ<br />

anschaulich geklärt.<br />

0.5<br />

0<br />

− 0.5<br />

− 1<br />

4.2.2 Sliding-Mode-Beobachter<br />

1<br />

sgn(s(x(t)))<br />

Approximation I<br />

Approximation II<br />

− 2 − 1.5 − 1 − 0.5 0<br />

s(t)<br />

0.5 1 1.5 2<br />

Abbildung 4.2: Approximation der Signum-Funktion [Ger11]<br />

Das Entwurfsverfahren des Sliding-Mode-Beobachters <strong>bei</strong>nhaltet die Berechnung von Be-<br />

obachterverstärkungsmatrizen, die das Erreichen einer Gleitfläche (Sliding Surface) in endli-<br />

cher Zeit sowie den Gleitzustand auf dieser in Gegenwart begrenzter Unsicherkeit garantie-<br />

ren. Während dieses Gleitens beträgt der Fehler zwischen System- und Beobachterzustän-<br />

den ex(t) = x(t) − ˆx(t) 2 nahezu Null bzw. ist in dieser Phase der Sliding-Mode-Beobachter<br />

robust gegenüber begrenzten Störungen. Die Struktur des Sliding-Mode-Beobachters für<br />

2 Im Vergleich zu Gleichung (4.6) entspricht hier x(t) dem Sollwert xd(t) und ˆx(t) hat die Rolle von x(t).<br />

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