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Zur Identifikation mechatronischer Stellglieder mit Reibung bei ...

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3 SEMI-PHYSIKALISCHE MODELLIERUNG<br />

besondere Eigenschaften haben. Mit deren Hilfe lassen sich automatisch sukzessive 4 von<br />

5 Modellparametern berechnen. Weil <strong>mit</strong> dem in der ersten Stufe verwendeten Testsignal<br />

nur eine sehr kleine Veränderung des Winkelsignals zu sehen ist und dies für die Schätzung<br />

des 5. Modellparameters ungünstig ist, wird der 5. Modellparameter in der zweiten Stufe <strong>bei</strong><br />

einer schnellen Anregung <strong>mit</strong> numerischer Optimierung geschätzt. In Abschnitt 3.4 wird ein<br />

dreistufiges Verfahren vorgestellt, das als Alternative alle Parameter in drei Stufen schätzen<br />

kann.<br />

3.3 Zweistufiges Schätzverfahren<br />

Alle Parameter a0, a1, b0, c0, c1 und cH in Gleichung (3.8) können durch ein zweistufiges<br />

Schätzverfahren geschätzt werden. In der ersten Stufe werden a0<br />

b0<br />

, a1<br />

b0<br />

c0 c1 , , b0 b0<br />

und cH<br />

b0 aus<br />

einem dreieckförmiges Ansteuersignal und der resultierenden Winkelposition in einer Ein-<br />

/Ausgangsdarstellung geschätzt. In der zweiten Stufe wird b0 durch eine numerische Opti-<br />

mierung (Downhill-Simplex-Algorithmus) automatisch er<strong>mit</strong>telt.<br />

3.3.1 Stufe I: Schätzung von Parametern aus der Ein-/Ausgangsdarstellung<br />

3.3.1.1 Testsignalentwurf<br />

Hier wird ein dreieckförmiges Ansteuersignal <strong>mit</strong> niedriger Frequenz (quasi-statisch) ver-<br />

wendet (siehe Abbildung 3.3), um <strong>Reibung</strong>sübergänge (Haft- nach Gleitreibung und umge-<br />

kehrt) zu erfassen. Es setzt sich aus mehreren symmetrischen Dreiecken <strong>mit</strong> verschiedenen<br />

Start- und Stoppwerten zusammen. Das Dreiecksignal aus Abbildung 3.3 besteht aus zwei<br />

Teilen, wo<strong>bei</strong> Teil I durch vier Parameter charakterisiert wird. Die Parameter sind:<br />

1. der Spitzenwert des ersten Dreiecks<br />

2. der Spitzenwert des kleinsten (letzten) Dreiecks<br />

3. der (gleichbleibende) Differenzwert zwischen benachbarten Spitzenwerten und<br />

4. die Steigung jedes Dreieckes<br />

Hier ist 1. das Tastverhältnis des ersten Dreiecks. Da<strong>bei</strong> ist der Spitzenwert des fünften Drei-<br />

ecks das Tastverhältnis, <strong>bei</strong> dem die Klappe aus dem geöffneten Zustand (89 ◦ ) komplett bis<br />

zum unteren Anschlag (10 ◦ ) gelangt. Der 2. Wert ist der Spitzenwert, <strong>bei</strong> dem sich die<br />

Klappe nicht mehr bewegt. Die <strong>bei</strong>den Werte sind frei wählbar und können durch Vortests<br />

er<strong>mit</strong>telt werden. Die Differenz der Spitzenwerte (3.) kann für alle Perioden gleich gewählt<br />

werden: Je kleiner, desto länger dauert die Messung (mehr Einzeldreiecke), aber je größer,<br />

desto wenige Messwerte und da<strong>mit</strong> <strong>Reibung</strong>sübergänge werden erfasst. Für die vorliegen-<br />

den Drosselklappen ist eine Differenz von 0, 5% ein guter Kompromiss. Teil II besteht aus<br />

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