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Zur Identifikation mechatronischer Stellglieder mit Reibung bei ...

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3 SEMI-PHYSIKALISCHE MODELLIERUNG<br />

wendet und die <strong>Reibung</strong> durch ein statisches Reibmodell abgebildet. So kann ein nichtlinea-<br />

res Modell in Form einer Differentialgleichung 2. Ordnung <strong>mit</strong> Fallunterscheidungen abge-<br />

leitet werden. Die Parametrierung erfolgt datengetrieben <strong>mit</strong>tels der vorgestellten Identifika-<br />

tionsverfahren aus den im offenen Regelkreis aufgezeichneten Ein-/Ausgangsmessdaten.<br />

Gegenüber anderen Verfahren, die häufig umfangreiche Vorkenntnisse und aufwändige Ex-<br />

perimente erfordern, haben diese neuen Verfahren den Vorteil, dass die Modellierung von<br />

Systemen <strong>mit</strong> <strong>Reibung</strong> selbst <strong>bei</strong> begrenzten Vorkenntnissen und minimalem Experiment-<br />

aufwand automatisiert werden kann. Dies wird am Beispiel der elektro-mechanischen Stell-<br />

glieder eines Dieselmotors gezeigt. Im Folgenden werden zur Verbesserung der Lesbar-<br />

keit die Zeitargumente weggelassen. Der folgende Abschnitt dokumentiert die Modellherlei-<br />

tung.<br />

3.2 Beschreibung des Modellansatzes am Beispiel <strong>Stellglieder</strong> am<br />

Dieselfahrzeug<br />

3.2.1 Modellierung des Übertragungsverhaltens der Drosselklappe<br />

3.2.1.1 Reibmoment<br />

Unter Berücksichtigung der Literaturrecherche in Abschnitt 2.3.1 und der Problemstellung<br />

der HiL-Simulation wird ein statisches Reibmodell bzw. Variante c in Abschnitt 2.3.1 favori-<br />

siert, um die sowohl <strong>bei</strong> Stillstand als auch <strong>bei</strong> Bewegung der Klappe auftretenden Reibmo-<br />

mente zu berücksichtigen. Gründe für die Verwendung des statischen Reibmodells sind:<br />

• Die wesentlichen Effekte können durch ein statisches Reibmodell erfasst werden.<br />

• Ein statisches Reibmodell kann <strong>mit</strong> weniger Aufwand aus Ein-/Ausgangsmessungen<br />

open-Loop identifiziert werden.<br />

• Dynamische Reibmodelle haben mehr Parameter, welche nicht immer direkt aus Ein-<br />

/Ausgangsmessungen in der offenen Wirkungskette (Open-Loop) identifizierbar sind.<br />

• Dynamische Reibmodelle können oft in der Praxis Effekte wie z.B. Stick-Slip-Effekt<br />

etc. nicht gut erfassen [DPP + 04, PDJP06].<br />

• Für den Regelungsentwurf und die Simulation sind dynamische Modelle nicht günstig,<br />

weil sie auf steife Differentialgleichungssysteme führen [Thü06].<br />

Das Reibmodell bzw. Variante c berücksichtigt die folgenden Effekte:<br />

• ein Haftreibungsmoment, welches <strong>bei</strong> ˙ϕ = 0 wirkt und dessen Maximalwert (MH) erst<br />

von dem antreibenden Moment überwunden werden muss,<br />

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