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Elfter Zusammenfassender Bericht 2001 - Hessischer Rechnungshof

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Tilgungslasten und<br />

Umschuldungen<br />

dominieren den<br />

Vermögenshaushalt<br />

des Rheingau-<br />

Taunus-Kreises<br />

Einnahmen- und Ausgabenstruktur des Vermögenshaushalts<br />

• Leistungen der Sozialhilfe<br />

Die Leistungen der Sozialhilfe lagen im Landkreis Limburg-Weilburg und im Vogelsbergkreis<br />

bei rund 40 respektive 38 Prozent. Sie beliefen sich im Rheingau-<br />

Taunus-Kreis auf etwa 29 Prozent der Gesamtausgaben.<br />

Die im Vergleich höchsten Schulden des Rheingau-Taunus-Kreises führten dazu, dass<br />

der Anteil der Zinsausgaben an den Gesamtausgaben des Verwaltungshaushalts mit<br />

rund vier Prozent doppelt so hoch war wie im Vogelsbergkreis mit etwa zwei Prozent.<br />

Die Verschuldung schränkt den politischen Handlungsspielraum des Rheingau-Taunus-<br />

Kreises somit stärker ein.<br />

8.11 Einnahmen- und Ausgabenstruktur des Vermögenshaushalts<br />

Die Vermögenshaushalte der Vergleichskreise waren auf der Einnahmeseite stark von<br />

den Einnahmen aus Krediten und inneren Darlehen geprägt. Diese Position entsprach<br />

über den Betrachtungszeitraum von 1996 bis 1999 zwischen 12 und 37 Prozent der<br />

Gesamteinnahmen des Vermögenshaushalts. Die Einnahmen aus Umschuldungen erreichten<br />

bis zu 18 Prozent der Gesamteinnahmen (Rheingau-Taunus-Kreis).<br />

In allen drei Landkreisen stieg der absolute Betrag der Zuführung vom Verwaltungshaushalt<br />

an den Vermögenshaushalt in 1999 gegenüber dem Basisjahr 1996 deutlich<br />

an. Zuweisungen und Zuschüsse machten in allen drei Kreisen einen hohen Anteil an<br />

den Einnahmen aus. Sie bewegten sich zwischen 11 und 18 Prozent der Einnahmen<br />

des Vermögenshaushalts. Im Rheingau-Taunus-Kreis waren zudem die Einnahmen<br />

aus der Veräußerung von Anlagevermögen konstant hoch. Jährlich lagen diese Einnahmen<br />

bei durchschnittlich 474 Millionen € oder 32 Prozent der Einnahmen des Vermögenshaushalts.<br />

Größte Ausgabenposition in den Vermögenshaushalten der Landkreise Limburg-<br />

Weilburg und Vogelsberg waren die Bauten. Sie betrugen im Mittelwert der Jahre<br />

1996 bis 1999 mehr als 40 Prozent der Gesamtausgaben. Ein anderes Bild zeigte der<br />

Rheingau-Taunus-Kreis. Dort betrugen die Ausgaben für Bauten 24 Prozent der<br />

durchschnittlichen Gesamtausgaben. Weitere wesentliche Ausgabenblöcke bildeten<br />

Kredittilgungen und Umschuldungen. Die Positionen Tilgung von Krediten, Rückzahlung<br />

innerer Darlehen und Tilgung von Krediten für Umschuldungen machten zwischen<br />

34 und 44 Prozent der Gesamtausgaben des Vermögenshaushalts aus. Es wurde<br />

deutlich, dass der Vermögenshaushalt des Rheingau-Taunus-Kreises von Finanztransaktionen<br />

geprägt war, denen keine direkte Investitionstätigkeit gegenüberstand.<br />

Auf der Ausgabenseite dominierten die Kredittilgung sowie die Rückzahlung innerer<br />

Darlehen.<br />

Eine Ausgabenstruktur mit geringen Baumaßnahmen und umfangreichen Finanztransaktionen<br />

ist charakteristisch für unter Druck stehende Haushalte.<br />

8.12 Höhe der Kreisumlage bei Ausschöpfung der Konsolidierungspotenziale<br />

Die Kreisumlage ist mittlerweile ein Finanzierungsinstrument der Landkreise von beträchtlichem<br />

Volumen. Dies trifft in besonderem Maße auf die hessischen Landkreise<br />

zu. Im Vergleich der Bundesländer variiert die Höhe der jeweiligen Umlagehebesätze<br />

erheblich, in Hessen waren sie mit Abstand am höchsten. 32 Nur das Saarland hat höhere<br />

Kreisumlagehebesätze, doch im Gegensatz zu Hessen waren dort die Kreise ohne<br />

Haushaltsfehlbeträge.<br />

32 vgl. Wohltmann, Matthias, Fiskalische Entwicklungen und Trends der Kreisfinanzen 2000/<strong>2001</strong>, in: „Der<br />

Landkreis“ , 71. Jahrgang <strong>2001</strong>, S. 76 –118, hier: S. 85, 92<br />

88 <strong>Elfter</strong> <strong>Zusammenfassender</strong> <strong>Bericht</strong>

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