Elfter Zusammenfassender Bericht 2001 - Hessischer Rechnungshof
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Finanzwirtschaftlicher Rahmen<br />
ren hier die Entlastungen deutlich geringer und beliefen sich auf 19,3 Millionen €.<br />
Dabei war zu berücksichtigen, dass den Entlastungen wiederum Belastungen gegenüber<br />
standen. Sie rühren her aus der Übertragung zusätzlicher Aufgaben und dem<br />
Wegfall oder der Kürzung von Mittelzuflüssen. Besonders schlugen sich die Übertragung<br />
der Aufgaben gemäß § 35a Kinder- und Jugendhilfegesetz, die Finanzierung lokaler<br />
Nahverkehrsgesellschaften beim Öffentlichen Personennahverkehr und die Übertragung<br />
der Straßenbaulast negativ nieder. Diese zusätzlichen Belastungen lassen sich<br />
über den Zeitraum von 1995 bis 2000 mit rund 46,8 Millionen € beziffern. Bedingt<br />
durch die Entlastungseffekte der Pflegeversicherung hatten die Landkreise eine Nettoentlastung<br />
von 24,9 Millionen €. Der Landkreis Limburg-Weilburg war von der Änderung<br />
des Asylbewerberleistungsgesetzes (Einführung einer Pauschalierung) besonders<br />
belastet.<br />
Finanzielle Entlastung (-) und Belastung (+) der Landkreise durch<br />
veränderte Aufgabenzuweisung 1995 bis 2000<br />
Limburg-<br />
Weilburg<br />
Rheingau-<br />
Taunus-Kreis<br />
Vogelsbergkreis<br />
Angaben in Tausend €<br />
Gesamt<br />
Pflegeversicherungsgesetz stationär 1) -17.936,1 -22.692,2 -14.164,3 -54.792,6<br />
Ambulante Pflegeversicherung -5.322,5 -6.477,9 -5.170,2 -16.970,6<br />
Übertragung § 35a KJHG 2) 2.383,1 4.326,0 6.381,4 13.090,6<br />
Kürzung Kostenerstattung KOF (Art.<br />
52 SGB XI)<br />
737,3 929,0 670,3 2.336,6<br />
Pauschalierung Asylbewerber 3) 4.060,7 1.150,7 61,4 5.272,8<br />
Änderung Kostenerstattung UVG<br />
Zuständigkeitsverlagerung vom LWV:<br />
316,5 393,7 221,6 931,8<br />
Heilpädagogik / Integration in Kindertagesstätten<br />
1.095,3 911,4 603,3 2.610,1<br />
ÖPNV Lokale Nahverkehrsgesellschaft 4)<br />
Straßenbau (Übertragung der Verwal-<br />
3.571,7 4.094,9 6.286,3 13.952,8<br />
tungs-, Betriebs- und Unterhaltungsaufgaben,<br />
Plan- und Bauaufgaben) 4)<br />
2.469,4 1.643,7 4.159,1 8.272,2<br />
Zwangsweise Stilllegung von Kraftfahrzeugen<br />
69,2 k.A. 52,8 122,0<br />
Katastrophenschutz k.A. k.A. 238,8 238,8<br />
Summe Entlastung -23.258,7 -29.170,1 -19.334,5 -71.763,2<br />
Summe Belastung (soweit benannt) 14.703,2 13.449,5 18.675,0 46.827,7<br />
Nettoentlastung<br />
Quelle: Angaben der Kreise<br />
-8.555,4 -15.720,6 -659,5 -24.935,5<br />
Anmerkungen:<br />
1) Weniger stationäre Pflege durch ländliche Struktur im Vogelsbergkreis.<br />
2) Differenzen sind aus den restriktiven Eingruppierungsmodalitäten und der Fallzahlentwicklung zu erklären.<br />
3) Fallzahlentwicklung und Unterschiede in der Unterbringungsart (Wohnungen oder Sammelunterkünfte).<br />
4) Überdurchschnittliche Mehrbelastungen im Vergleich zu den anderen Landkreisen können durch den Vogelsbergkreis<br />
belegt werden.<br />
Ansicht 42: Finanzielle Entlastung (-) und Belastung (+) der Landkreise durch veränderte Aufgabenzuweisung<br />
1995 bis 2000<br />
Die finanzielle Situation der hessischen Landkreise war gekennzeichnet durch eine<br />
nicht ausreichende Finanzausstattung der Landkreise für übertragene Aufgaben des<br />
Bundes und des Landes.<br />
So reichten die gesetzlich begrenzten Einnahmen aus der Schulumlage nicht aus, um<br />
die Ausgaben für die Schulträgerschaft zu decken.<br />
Nach Berücksichtigung der Schulumlage gemäß § 37 Absatz 4 FAG und der Landeszuweisungen<br />
gemäß § 22 FAG verblieb im Mittelwert der Jahre 1995 bis 1999 ein im<br />
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