Elfter Zusammenfassender Bericht 2001 - Hessischer Rechnungshof
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Fünfundfünfzigste Vergleichende Prüfung „Zweckverbandsstrukturen“<br />
5.2 Informationsstand und Prüfungsbeauftragter<br />
Mai bis Oktober 2000<br />
RWE Systems Applications GmbH in Essen<br />
5.3 Prüfungsergebnis und Leitsätze<br />
Das Gesetz über die kommunale Gemeinschaftsarbeit sollte reformiert werden.<br />
Mit ihrer öffentlich-rechtlichen Struktur können Zweckverbände ihren Aufgaben<br />
nicht so effektiv nachkommen wie Gesellschaften privaten Rechts.<br />
Die öffentlich-rechtliche Struktur sollte nur in den Ausnahmefällen, in denen<br />
hoheitliche Aufgaben erfüllt werden, beibehalten werden. Nur in zwei<br />
von elf Fällen war der Zweckverband die geeignete Rechtsform.<br />
Die Aufgabe von fünf der elf Zweckverbände eignete sich aus rechtlichen<br />
oder wirtschaftlichen Gründen nicht für die Erledigung durch die öffentliche<br />
Hand.<br />
Rationalisierungs- und Synergiepotenziale wurden wegen des organisatorischen<br />
Eigenlebens, den wenigen Vergaben und Unwirtschaftlichkeiten in<br />
der Zweckverbandsstruktur unzureichend ausgeschöpft.<br />
Soweit an der Struktur des Zweckverbands festgehalten wird, sollten sich<br />
Steuerung und Steuerungsinstrumentarium an betriebswirtschaftlichen Methoden<br />
und Verfahren orientieren.<br />
Die den Zweckverbänden zurechenbaren Leitungs- und Verwaltungskosten<br />
waren nicht transparent und in sieben Fällen überproportional hoch.<br />
Neun Zweckverbände erwirtschafteten erhebliche Verluste (5,3 Millionen €<br />
in 1999). Sieben finanzierten sich überwiegend aus öffentlichen Mitteln<br />
(Verbandsumlage, Landeszuschüsse).<br />
Die Verbandsumlagen waren in sieben Fällen nicht sachgerecht. Sie orientierten<br />
sich nicht am Nutzen (keine leistungsbezogenen Umlageschlüssel).<br />
5.4 Geprüftes Risiko<br />
Bezogen auf die Ausgaben des Verwaltungshaushalts oder den Aufwand in der Gewinn-<br />
und Verlustrechnung lag das geprüfte Risiko aller elf Zweckverbände bei<br />
18,1 Millionen € im Jahr 1999.<br />
5.5 Sparpotenziale<br />
Die Empfehlungen der Überörtlichen Prüfung führten zu einem jährlichen Sparpotenzial<br />
von 2,3 Millionen €. Es ist auf folgende Elemente zurückzuführen:<br />
• Grundsätzliche Aufgabenkritik und Rückzug aus der Aufgabe<br />
• Bündelung, Optimierung und Reduzierung von Leitungs- und Verwaltungsfunktionen<br />
• Nutzung der Vorteile aus Vergaben, beim Vollzug der Aufgaben und betrieblichen<br />
Leistungen<br />
• Anpassung der Organisation und der künftigen Rechtsform<br />
<strong>Elfter</strong> <strong>Zusammenfassender</strong> <strong>Bericht</strong><br />
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