Elfter Zusammenfassender Bericht 2001 - Hessischer Rechnungshof
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Sechsundsiebzigste und Siebenundsiebzigste Vergleichende Prüfungen „Vollprüfung V<br />
und VI“<br />
halb nicht für eine Ausweitung des laufenden Konsums oder für Investitionen genutzt,<br />
sondern im Wesentlichen als finanzieller Puffer der Rücklage zugeführt werden.<br />
Als weitere Absicherung gegen starke Einnahmeschwankungen könnten viele Gemeinden<br />
die weniger konjunkturabhängige, da am Bestand und nicht am wirtschaftlichen<br />
Ergebnis orientierte Einnahmemöglichkeit der Grundsteuer B in stärkerem Umfang als<br />
bisher nutzen. Die Hebesätze der Grundsteuer B schwankten bei den Gemeinden der<br />
Vollprüfung VI zum 31. Oktober 2000 zwischen 195 und 330 Punkten. Die Gemeinde<br />
Biblis leistete sich einen Hebesatz von lediglich 210 Punkten. Das hohe Leistungsniveau<br />
von Biblis rechtfertigte die Anhebung der Grundsteuer B und könnte die Einnahmen<br />
stabilisieren.<br />
11.14 Keine Korrelation zwischen Einnahmen der Gemeinden und dem Entstehen<br />
eines normierten Haushaltsdefizits<br />
Einnahmeschwache Gemeinden hatten häufig einen stabileren Haushalt als einnahmestarke.<br />
Dies galt insbesondere, wenn sich die Einnahmekraft bei einnahmestarken<br />
Gemeinden im Wesentlichen auf das Gewerbesteueraufkommen stützte.<br />
Die Gemeinden der Vollprüfung VI hatten zum Teil eine deutlich unterschiedliche Finanzausstattung.<br />
Die allgemeinen Deckungsmittel je Einwohner bewegten sich in<br />
1999 zwischen 600 und 1.400 €.<br />
Auffallend war, dass vor allem die Gemeinden mit den geringsten Deckungsmitteln<br />
kein normiertes Haushaltsdefizit hatten. Ausschlaggebend hierfür war ihr Ausgabeverhalten<br />
und der Umgang mit schwankenden Einnahmen. So war etwa in Alheim der<br />
Haushalt trotz allgemeiner Deckungsmittel je Einwohner von lediglich 620 € äußerst<br />
solide.<br />
Eine Auswertung über alle Gemeinden der Vollprüfung VI bestätigt diese Feststellung.<br />
Zwischen geringen allgemeinen Deckungsmitteln und einem normierten Haushaltsdefizit<br />
besteht kein statistischer Zusammenhang.<br />
Normiertes Haushaltsergebnis in Prozent<br />
allgemeiner Deckungsmittel<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
-5%<br />
Kein Zusammenhang von Haushaltsergebnis und allgemeinen<br />
Deckungsmitteln<br />
(Werte 1998, Gemeinden der Vollprüfung VI)<br />
600 € 700 € 800 € 900 € 1.000 € 1.100 € 1.200 € 1.300 € 1.400 €<br />
<strong>Elfter</strong> <strong>Zusammenfassender</strong> <strong>Bericht</strong><br />
Allgemeine Deckungsmittel je Einwohner<br />
Ansicht 96: Kein Zusammenhang von Haushaltsergebnis und allgemeinen Deckungsmitteln<br />
Ansicht 96 stellt die Werte von Normiertem Haushaltsergebnis und Höhe der allgemeinen<br />
Deckungsmittel je Einwohner für die Gemeinden der Vollprüfung VI dar. Die waagerechte<br />
Linie wurde als Trendgerade berechnet. Träfe die Aussage „Höhere De-<br />
149<br />
Defizite sind<br />
unabhängig von der<br />
Höhe der<br />
allgemeinen<br />
Deckungsmittel