28.10.2013 Aufrufe

Elfter Zusammenfassender Bericht 2001 - Hessischer Rechnungshof

Elfter Zusammenfassender Bericht 2001 - Hessischer Rechnungshof

Elfter Zusammenfassender Bericht 2001 - Hessischer Rechnungshof

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Achtundsechzigste Vergleichende Prüfung „Kreisumlage“<br />

8.2 Informationsstand und Prüfungsbeauftragter<br />

August 2000 bis Juli <strong>2001</strong><br />

Mummert + Partner Unternehmensberatung AG in Hamburg<br />

8.3 Prüfungsergebnis und Leitsätze<br />

Hessen erhebt mit dem Saarland bundesweit die höchsten Kreisumlagen,<br />

wenn man die in Hessen gesondert erhobene Schulumlage mit berücksichtigt.<br />

Gleichzeitig hatten die hessischen Landkreise zusammen mit den niedersächsischen<br />

Kreisen deutschlandweit die höchsten Haushaltsfehlbeträge.<br />

Die ursprünglich als subsidiäres Finanzierungsmittel konzipierte Kreisumlage<br />

ist mittlerweile ein wesentliches Finanzierungsinstrument der hessischen<br />

Landkreise. So betrug der Anteil der Kreisumlage (einschließlich<br />

Schulumlage) an den Einnahmen des Verwaltungshaushalts in 1999 in den<br />

drei geprüften Landkreisen zwischen 44,6 Prozent und 48,2 Prozent.<br />

Im Prüfungszeitraum waren 14 der 15 Kreishaushalte defizitär. Allein im<br />

Jahr 1998 war der Haushalt des Landkreises Limburg-Weilburg ausgeglichen.<br />

Inzwischen reduzierten die Kreise ihre freiwilligen Aufgaben stark. Bei<br />

Pflichtaufgaben und in der Querschnittsverwaltung bestanden noch Gestaltungsspielräume.<br />

Sie könnten zur Haushaltskonsolidierung genutzt werden.<br />

Die Prüfung zeigte Konsolidierungspotenziale in Höhe von 9,4 Millionen €<br />

auf. Sie auszuschöpfen, verlangt politischen Gestaltungswillen.<br />

Bei einem Konsolidierungspotenzial von 3,4 Millionen € könnte der Landkreis<br />

Limburg-Weilburg sein strukturelles Haushaltsdefizit in Höhe von<br />

0,9 Millionen € ausgleichen. Dies könnte auch dem Vogelsbergkreis bei einem<br />

Konsolidierungspotenzial von 3,3 Millionen € gelingen.<br />

Wollte der Rheingau-Taunus-Kreis seinen Haushalt konsolidieren, hätte er<br />

seine Standards unter das Niveau der Vergleichskreise zu reduzieren. Sein<br />

strukturelles Haushaltsdefizit von 14,7 Millionen € überstieg deutlich das<br />

Konsolidierungspotenzial von 2,7 Millionen €.<br />

Solange die Sozialhilfe mit der gegenwärtigen Regelungsdichte das heutige<br />

Niveau erreicht, ist bei schwachem Wirtschaftswachstum trotz aller Anstrengungen<br />

nicht mit einer spürbaren Entlastung der Landkreise zu rechnen.<br />

Die schwierige finanzielle Lage der drei Landkreise beruhte nicht zuletzt<br />

darauf, dass die Finanzausstattung für die Wahrnehmung der von Bund und<br />

Land übertragenen Aufgaben nicht ausreichte.<br />

8.4 Geprüftes Risiko<br />

Für die drei Landkreise wurden die Einnahmen aus den Kreis- und Schulumlagen der<br />

Jahre 1996 bis 1999 und des Haushalts 2000 im Plan geprüft. Das geprüfte Risiko der<br />

68. Vergleichenden Prüfung „Kreisumlage“ betrug 721,7 Millionen €.<br />

8.5 Sparpotenziale<br />

Jährliche Sparpotenziale in folgender Höhe konnten festgestellt werden:<br />

<strong>Elfter</strong> <strong>Zusammenfassender</strong> <strong>Bericht</strong><br />

77

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!