Elfter Zusammenfassender Bericht 2001 - Hessischer Rechnungshof
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Dreiundsiebzigste Vergleichende Prüfung „Abfallwirtschaft im Regierungsbezirk<br />
Darmstadt“<br />
Hierzu wäre die mechanisch-biologische Aufbereitungsanlage von der MBA Wiesbaden<br />
GmbH zu bauen gewesen. Sie plante private Unternehmen der Entsorgungswirtschaft<br />
einzubeziehen. Ein öffentlich-rechtlicher Kooperationsvertrag mit der Rhein Main Abfall<br />
GmbH hätte die Verbrennungskapazitäten für Wiesbaden gesichert. Gleichzeitig wäre<br />
der Rhein Main Abfall GmbH ein Ablagerungskontingent auf der städtischen Deponie<br />
Dyckerhoffbruch einzuräumen gewesen.<br />
Diese Planung gab die Landeshauptstadt inzwischen auf. Aussagen zum Abfallkonzept<br />
sind deshalb nicht zu treffen.<br />
10.16 Abfallwirtschaftskonzept des Landkreises Darmstadt-Dieburg<br />
Das Abfallwirtschaftskonzept des Landkreises Darmstadt-Dieburg ging von einer Fortführung<br />
der Entsorgungsstruktur mit dem Zweckverband Abfallverwertung Südhessen<br />
aus. Insofern besteht Entsorgungssicherheit.<br />
Der Landkreis Darmstadt-Dieburg rechnete bis 2005 mit nahezu konstanten bis leicht<br />
rückläufigen Restmüllmengen. Die Überörtliche Prüfung betrachtete diese Einschätzungen<br />
als schlüssig.<br />
10.17 Abfallwirtschaftskonzept des Landkreises Groß-Gerau<br />
Beim Abfallwirtschaftskonzept des Kreises Groß-Gerau für die Jahre 2000 bis 2005 war<br />
für die Abfallgebührenentwicklung die Vermarktung der Deponie Büttelborn entscheidend.<br />
Nach dem Inkrafttreten der Technischen Anleitung Siedlungsabfall und somit<br />
dem Wegfall von 50.000 Tonnen Restmüll standen die vollständige Verfüllung der Deponie<br />
und ihre Wirtschaftlichkeit in Frage. Das für den Betrieb über das Jahr 2005<br />
hinaus notwendige Zertifikat für eine Deponie der Klasse II war beantragt.<br />
Zur engeren Kooperation mit privaten Entsorgern wurde 1999 die Abfallwirtschaftszentrum<br />
Südhessen GmbH gegründet. Auf diese Gesellschaft soll sukzessive das operative<br />
Geschäft der Abfallsammlung und -entsorgung übertragen werden.<br />
Die Riedwerke erwarben vom Zweckverband Abfallverwertung Südhessen ein Anlieferungsrecht<br />
für Abfälle zur thermischen Beseitigung im Müllheizkraftwerk Darmstadt. Es<br />
gibt Entsorgungssicherheit bis in das Jahr 2008.<br />
Das Abfallwirtschaftskonzept des Kreises Groß-Gerau war schlüssig.<br />
10.18 Abfallwirtschaftskonzept des Main-Kinzig-Kreises<br />
Der Main-Kinzig-Kreis hatte zum Prüfungszeitpunkt keine Abfallmengenplanung bis<br />
2005. Er schrieb sein Abfallwirtschaftskonzept aus dem Jahr 1991 über Kreistagsbeschlüsse<br />
sowie weitere konzeptionelle Beschlüsse des Kreisausschusses und der Betriebskommission<br />
fort. Einen signifikanten weiteren Rückgang des Restmüllaufkommens<br />
veranschlagte er nicht. Um jedoch die langfristige Entsorgung des Restabfalls sicherzustellen,<br />
entschied er sich im Jahr 1997 für den Bau und Betrieb einer thermischen<br />
Restmüll-Abfallbehandlungsanlage in Hanau (Thermoselect-Anlage). Dem Beschluss<br />
folgten Rechtsstreitigkeiten und umfangreiche Planungs- und Verhandlungsmaßnahmen.<br />
Diese Verfahren dauerten über den gesamten Zeitraum der Vergleichenden<br />
Prüfung an. Nach deren Abschluss konnte die Überörtliche Prüfung der Presse<br />
entnehmen, dass der Main-Kinzig-Kreis nunmehr einen Vertrag mit dem Betreiber des<br />
Müllheizkraftwerks Offenbach, der Energieversorgung Offenbach AG, abgeschlossen<br />
hatte. Der Main-Kinzig-Kreis hatte von sich aus die Überörtliche Prüfung über die Verhandlungen<br />
nicht informiert. Die Überörtliche Prüfung beanstandet das Verhalten des<br />
Kreises.<br />
<strong>Elfter</strong> <strong>Zusammenfassender</strong> <strong>Bericht</strong><br />
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