Heinz R. Pagels Cosmic Code - Globale-Evolution TV
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Die Heisenbergsche Unschärferelation wirkt mit, sobald wir dieses Gesetz in der Welt<br />
der Quantenwechselwirkungen anwenden. Die Unschärferelation besagt, dass bei einer<br />
Messung der Energie eines Quants, wie z. B. des Elektrons, in einer kurzen, jedoch definierten<br />
Zeitspanne der Grad der Unschärfe bei der Messung dieser Energie dieser<br />
Zeitspanne umgekehrt proportional ist. Für sehr kurze Zeitspannen kann es also in unserer<br />
Kenntnis der Energie des Quants eine sehr große Unschärfe geben. Das bedeutet, dass der<br />
Energiebuchhalter kurzzeitig in seiner Spalte mit den Energieeinnahmen und -ausgaben<br />
Fehler machen muss, obwohl sich diese Fehler langfristig wieder völlig aufheben. Die<br />
Unschärferelation zeigte eine Lücke in der Behauptung auf, nach dem Gesetz von der<br />
Energieerhaltung könnten Quanten nicht aus dem Nichts entstehen. Sie können kurzzeitig<br />
sehr wohl aus Nichts geschaffen werden. Die Fehler in den Energiekonten sind wie die<br />
Wellen auf dem Vakuummeer. An manchen Stellen schlagen die Wellen höher, an anderen<br />
wieder sind sie niedriger, aber sie mitteln sich zu dem aus, was wir aus großer Höhe<br />
sehen: einem glatten Meer. Die Zufallsfehler unseres Energiebuchhalters sind nur eine<br />
weitere Darstellung der statistischen Natur der Realität und des würfelnden Gottes. Das<br />
Vakuum schwankt zufällig zwischen dem Sein und dem Nichts.<br />
Da die Energie kurzzeitig unscharf ist, könnte grundsätzlich ein Quant im leeren Raum<br />
entstehen und schnell wiederverschwinden. Ein solches Quant, das in die Realität eintritt<br />
und gleich wieder aus ihr verschwindet, heißt virtuelles Quant. Es könnte nur dann zu<br />
einem realen Quant, einem wirklichen Teilchen, werden, wenn es über die dazu erforderliche<br />
Energie verfügte. Diese virtuellen Quanten sind wie die Fehler des Energiebuchhalters.<br />
Sie haben virtuelle Realität, doch am Ende müssen sie sich aufheben. Wenn<br />
wir dem Vakuum die benötigte Energie von außen zuführen könnten, dann könnten die<br />
virtuellen Teilchen im Vakuum real werden. Das wäre so, als erklärte man dem Energiebuchhalter,<br />
er habe ein reales Guthaben auf dem Konto und einer seiner Fehler auf der<br />
Einnahmenseite müsse nicht durch einen Fehler auf der Ausgabenseite ausgeglichen<br />
werden. Dieser Prozess der Erschaffung realer aus virtuellen Quanten ist im Laboratorium<br />
tatsächlich beobachtet worden.<br />
Die virtuellen Quanten im Vakuum muss man sich als Teilchenpaare vorstellen, die<br />
jeweils aus einem virtuellen Teilchen und einem Antiteilchen bestehen. Eine Vakuumschwankung<br />
besteht aus einem Teilchen und dessen Antiteilchen, die an einem Punkt im<br />
Raum ihre virtuelle Existenz beginnen und einander dann sofort auslöschen. Je niedriger<br />
die Masse solcher Teilchenpaare, um so höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie aus dem<br />
Vakuum entstehen, weil der dazu erforderliche Energiefehler klein ist. Folglich sind die<br />
größten Wellen auf dem Vakuummeer die Elektron-Positron-(Antielektron)-Paare, denn<br />
das sind die Teilchen mit der geringsten Masse. Kleinere Wellen entsprechen schwereren<br />
Paaren von Teilchen und Antiteilchen. Es gibt auf dem Vakuummeer Wellen, die jedem<br />
vorstellbaren Quant entsprechen, auch denen, die wir noch nicht entdeckt haben. Die<br />
ganze Physik, alles, was wir zu erfahren hoffen, wartet im Vakuum auf seine Entdeckung.<br />
Man kann sich das Vakuum auch so vorstellen, dass man sich die zuvor beschriebene<br />
3-D-Matratze als Analogon zum Quantenfeld denkt. Die Federn der Matratze erstrecken<br />
sich durch den ganzen Raum und sind unendlich klein, und die Schwingung einer Feder<br />
entspricht einem Quantenteilchen. Wir können uns das Vakuum als Gitter aus Federn<br />
denken, bei dem keine Feder schwingt - also keine realen Teilchen vorliegen. Wegen des<br />
Heisenbergschen Unschärfeprinzips können wir aber nie sicher sein, dass eine Feder<br />
wirklich gar keine Schwingung aufweist. Die Federn können also unterhalb des Niveaus<br />
schwingen, das den realen Teilchen entspricht. Diese Schwingungen entsprechen den<br />
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