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Heinz R. Pagels Cosmic Code - Globale-Evolution TV

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10. Die Revolution der Eichfeldtheorie<br />

J<br />

194<br />

Die Natur scheint die einfachen mathematischen Darstellungen<br />

der Symmetriegesetze zu nutzen. Sooft<br />

man sich die Eleganz und die wunderbare Vollendung<br />

der dabei mitwirkenden mathematischen Schlüsse<br />

vergegenwärtigt und sie mit den komplizierten, weitreichenden<br />

physikalischen Folgen vergleicht, bekommt<br />

man ein großes Gefühl der Hochachtung vor der<br />

Macht der Symmetriegesetze.<br />

- C. N. Yang, Nobelvortrag<br />

eder, der auch nur ganz oberflächlich mit der Physik in Berührung kommt, ist von der<br />

Einfachheit und Schönheit der Naturgesetze beeindruckt. Wieso können die Gesetze<br />

der Physik einfach sein, wenn die Welt doch so kompliziert ist? Die Antwort auf diese<br />

Frage ist eine der großen Entdeckungen Newtons. Er erkannte, dass alle Komplikationen<br />

der Welt in der Vorgabe der Ausgangsbedingungen liegen, der Orte und Geschwindigkeiten<br />

aller Teilchen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die Gesetze der Physik, die beschreiben,<br />

wie sich die Welt aus solchen Anfangsbedingungen heraus verändert, können<br />

sehr einfach sein und sind es auch. Diese Ansicht, die Trennung der komplizierten Ausgangsbedingungen<br />

von den einfachen Gesetzen der Physik, hat sich bis auf den heutigen<br />

Tag erhalten.<br />

Das erklärt aber immer noch nicht, warum die Gesetze der Physik im Grunde einfach<br />

sind. Nur unsere in Jahrhunderten gewonnenen Erfahrungen unterstützen unsere Überzeugung<br />

von der Einfachheit der physikalischen Gesetze. Diese Überzeugung ist in<br />

jüngster Zeit durch den Erfolg der relativistischen Quantenfeldtheorien über die Grundquanten<br />

wieder auf das schönste bestätigt worden.<br />

Die aus der relativistischen Quantenfeldtheorie entstandenen neuen Ideen - Antimaterie,<br />

die neue Physik des Vakuums, identische Teilchen und Austauschkräfte - haben die<br />

Vorstellung der Physiker von der Realität verwandelt. Die theoretischen Physiker erkannten,<br />

dass in der Vorstellung von der materiellen Realität als einer Menge von Feldern<br />

der Schlüssel zum Verständnis der grundlegenden Wechselwirkungen zwischen den<br />

Quanten steckte - der Gravitationswechselwirkung, der schwachen, der elektromagnetischen<br />

und der starken Wechselwirkung. Sie hofften, dass ihnen die Mathematik der<br />

Feldtheorie eine genaue Beschreibung der Quantenteilchen ebenso lieferte, wie Newton<br />

Jahrhunderte zuvor festgestellt hatte, dass die Mathematik der Differentialgleichungen<br />

die gewöhnlichen, klassischen Teilchen beschrieb. Mit der Entwicklung der Quantenfeldtheorie<br />

stießen die Physiker in neue Zweige der Mathematik vor, zum Beispiel in die<br />

unendlich dimensionierten Hilbertschen Räume, die Operatortheorie und die Matrizenalgebra.<br />

Damit bestätigten sie erneut die erstaunliche Vorstellung, dass die Grundgesetze<br />

der Natur in schöner Mathematik ausgedrückt sind.<br />

Am stärksten sind die theoretischen Physiker jedoch von der beherrschenden Rolle der<br />

Symmetrie beeindruckt, wie sie die Mathematik der Gruppentheorie zur Erklärung der<br />

Gesetze von den Quantenwechselwirkungen beschreibt. Als die Physiker nach und nach<br />

die mathematischen Symmetrien der Feldtheorie begriffen, entdeckten sie auch, dass

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