Heinz R. Pagels Cosmic Code - Globale-Evolution TV
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verändert. Die unsichtbaren Hände machen immer Unordnung. Das wollen wir uns einmal<br />
näher ansehen. Nehmen wir an, wir haben zwei geschlossene Behälter A und B, beide<br />
von gleichem Volumen, und sie sind miteinander durch ein Rohr verbunden, das ein geschlossenes<br />
Ventil aufweist. Behälter A ist mit einem Gas gefüllt; der andere Behälter, B,<br />
ist leer. Wenn wir das Ventil öffnen, strömt das Gas aus dem vollen in den leeren Behälter,<br />
bis ein Gleichgewichtszustand erreicht ist und in A und B derselbe Druck herrscht.<br />
Zwei Gasbehälter, A und B, und ein freundlicher Teufel, der das Ventil öffnet. Nach<br />
unserer Ansicht strömt das Gas aus dem vollen Behälter A in den leeren Behälter B,<br />
weil in A der höchste Druck herrscht. Aber nach der statistischen Mechanik und<br />
dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, dem Gesetz von der Zunahme der<br />
Entropie, soll dieses Verhalten nur eine Folge der Wahrscheinlichkeit sein. Wie<br />
kann das Gas nach B strömen, obwohl ein Molekül mit gleicher Wahrscheinlichkeit<br />
von A nach B wie von B wieder nach A wandert?<br />
Das Gas bewegt sich nach dem Gesetz von der Zunahme der Entropie. Wenn das Ventil<br />
offensteht, ist es eine extrem unwahrscheinliche Anordnung, dass alles Gas in A bleibt;<br />
deshalb strömt es in B, bis die maximale Entropie erreicht ist. Diese Anordnung mit<br />
gleichem Druck ist einfach die wahrscheinlichere (wie die graue Mischung von Salz und<br />
Pfeffer), und deswegen entsteht sie.<br />
Für die mechanischen Bewegungen der einzelnen Gaspartikeln, also in der mikroskopischen<br />
Beschreibung, stellt sich die Lage allerdings ganz anders dar. Es trifft zu, dass<br />
sich ein Gasteilchen von einem Behälter A mit hohem Druck in eine Zone niedrigen<br />
Drucks im Behälter B bewegt. Aber da die Bewegung der Teilchen zufällig ist, ist es<br />
genau so wahrscheinlich, dass ein nach B gewandertes Teilchen wieder nach A zurückwandert.<br />
Der Mathematiker Poincaré hat mit Hilfe der Gesetze der klassischen Physik<br />
nachgewiesen, dass ein solches System schließlich willkürlich in die Nähe seines Ausgangszustandes<br />
zurückkehrt und alle Teilchen wieder im Behälter A sind. Widerspricht<br />
dieses Verhalten dem Gesetz von der Zunahme der Entropie? Es sieht so aus.<br />
Um diese Frage zu klären, haben sich die beiden Physiker Paul und Tatjana Ehrenfest<br />
ein einfaches mathematisches Modell ausgedacht, das die statistische Mechanik des von<br />
A und B strömenden Gases imitiert. Stellen wir uns zwei Hunde, A und B, vor, die die<br />
beiden Gasbehälter darstellen; Hund A hat insgesamt N Flöhe, während Hund B keine<br />
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