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Heinz R. Pagels Cosmic Code - Globale-Evolution TV

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2. Die Erfindung der allgemeinen Relativität<br />

E<br />

Das schöpferische Prinzip liegt jedoch in der Mathematik.<br />

In gewisser Hinsicht halte ich es deshalb für<br />

wahr, dass reines Denken die Wirklichkeit erfassen<br />

kann, wie es die Alten geträumt haben.<br />

- Albert Einstein<br />

insteins Anerkennung begann mit den Aufsätzen aus dem Jahr 1905 - dem Prüfstein<br />

für die Existenz der Atome, der Einführung des Photons als Lichtteilchen und<br />

der speziellen Relativitätstheorie. Im Herbst 1909 gab er seine Stelle im Patentamt auf<br />

und nahm eine Position in der Fakultät der Universität Zürich an, ging dann an die deutsche<br />

Universität in Prag und schließlich an das Polytechnikum in Zürich. 1913 besuchte<br />

Max Planck Einstein in Zürich und bot ihm die beste Stelle für einen theoretischen Physiker<br />

in Europa an: die Leitung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Berlin. Einstein<br />

nahm an. Gleichzeitig wurden ihm ein Sitz in der Preußischen Akademie und eine<br />

Professur an der Berliner Universität angetragen. Obwohl er nur ungern nach Deutschland<br />

und in die ungeliebte akademische Welt zurückging, bot ihm diese Stelle doch die Möglichkeit,<br />

mit den größten Physikern seinerzeit, darunter Planck, zusammenzuarbeiten.<br />

Die Gemeinschaft mit diesen Physikern hat sein ganzes Leben nachhaltig geprägt. In<br />

Berlin trug Einstein zur Theorie der spezifischen Wärmen bei und erarbeitete eine neue<br />

Ableitung des Planckschen Schwarzkörperstrahlungsgesetzes. In dieser Arbeit machte er<br />

sich seine neue Vorstellung von den Lichtteilchen, den Photonen, zunutze und führte das<br />

Konzept von der angeregten Lichtemission ein, auf dessen Grundlage der moderne Laser<br />

funktioniert.<br />

Einstein schloss seine größte Arbeit, die allgemeine Relativitätstheorie, 1915-1916 in<br />

Berlin ab. Sie erweiterte die schon in seinem früheren Werk eingeführten Begriffe von<br />

Raum und Zeit. In der speziellen Relativitätstheorie hatte Einstein zuvor die Gesetze<br />

entdeckt, die die Messungen von Raum und Zeit zwischen zwei gleichförmig bewegten<br />

Beobachtern zueinander in Beziehung setzten (wie etwa der Person im Zug und der<br />

Person auf dem Bahnsteig). Eine gleichförmige Bewegung verläuft mit konstanter Geschwindigkeit<br />

und in einer festen Richtung. Im Gegensatz dazu ist eine ungleichförmige<br />

Bewegung eine solche, in der sich die Geschwindigkeit (der Zug beschleunigt oder<br />

bremst ab) oder die Richtung (der Zug fährt um eine Kurve) verändert. Um solche ungleichförmigen<br />

Bewegungen behandeln zu können, musste Einstein über die Postulate der<br />

speziellen Relativität hinausgehen.<br />

Nehmen wir an, wir befänden uns nicht mehr in dem Zug, mit dem wir die spezielle<br />

Relativität illustriert haben, sondern in einem Raumschiff weit ab von der Erde. Wenn die<br />

Raketentriebwerke eingeschaltet werden, setzt sich das Raumschiff zunächst langsam,<br />

dann immer schneller in Bewegung. Da die Geschwindigkeit zunimmt, ist dies eine Beschleunigung,<br />

eine ungleichförmige Bewegung des Raumschiffs. Innerhalb des Raumschiffs<br />

erleben wir sie als Kraft, die uns zu Boden drückt. Wir spüren sie, solange die<br />

Raketentriebwerke das Raumschiff beschleunigen.<br />

Erstaunlicherweise ist diese Kraft, von der wir wissen, dass sie auf die Beschleunigung<br />

des Raumschiffs zurückzuführen ist, von der Schwerkraft nicht zu unterscheiden. Wenn<br />

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