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Band 51 . 2008 - Baarverein.de

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Das Natu sc rhölzerwald<br />

11,5 ha pro Hiebsfl äche. Die Tabelle zeigt, dass bei einigen Hieben Eichen als<br />

Lassreiser erhalten wur<strong>de</strong>n, während <strong>de</strong>r Rest <strong>de</strong>r Bestockung als Brennholz eingeschlagen<br />

wur<strong>de</strong>, al 0 eine typische Mittelwald wirrscharr.<br />

In <strong>de</strong>r Tabelle "Taxe" berechnete <strong>de</strong>r Taxator <strong>de</strong>n H olzmassenertrag und <strong>de</strong>n<br />

H olzerlös nach <strong>de</strong>n Baumhöhen in 5 Schuh-Gruppen, <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n Brusthöhendurchmessel;<br />

Masseninhalt <strong>de</strong>s Stamme und <strong>de</strong>r Stammzahl <strong>de</strong>r Ba umarten.<br />

ach einer selbst erarbeiteten Ertragstafel wur<strong>de</strong> das Eichennutzholz nach Kubiksc<br />

huh-Prei en und da Brennholz nach Kl afterpreise n berechnet, so dass sich ein<br />

Gesa mtwe rt <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s ergab. Eine Z usa mmenstellung nach Baumarten und<br />

Brusthö-hendurchmesser ze igt, dass die Eiche einen Br usthöhendurchmesser von<br />

180 cm erreicht, während die Buche bei 120 cm en<strong>de</strong>t. G rund dafür ist die hohe<br />

Alterserwartung <strong>de</strong>r Eiche mit 500 bi s 600 Jahren und mehr, während die Buche<br />

mit ca. 250 Jahren ausfällt. Trägt man di ese Ta belle graphisch auf, so wird dieser<br />

Unterschi ed noch <strong>de</strong>utlicher. Es ze igt sich eine typisc he Plenterwaldkurve (Abb.3),<br />

bei <strong>de</strong>r jedoch verschie<strong>de</strong>ne Phasen, d. h. ve rschi e<strong>de</strong>ne Verjüngungsschübe, festgestellt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Desha lb zeigen auch di e Waldbil<strong>de</strong>r einen p lentera rtigen Aufbau,<br />

wobei auf <strong>de</strong>r Kl einfläche ve r chi e<strong>de</strong>ne Aufbauformen wie echter Plenterwald,<br />

Femelsc hlagwald, Überha ltbetrieb, zweihiebiger H ochwald , vereinzelt auch einhiebiger<br />

Hochwald vorkommen. Der hohe Anteil <strong>de</strong>r Eiche ist, wie erwähnt, auch bedingt<br />

durch das späte Au treiben wä hrend <strong>de</strong>r Frostgefahr und durch die Fähigkeit,<br />

auch di e wechselfeuchten und tonigen Pseudogleie zu erschließen. Die Buche hingegen<br />

mei<strong>de</strong>t di ese Bö<strong>de</strong>n weitgehend und ist vor a llem auf <strong>de</strong>n bes eren Pelosolbrauner<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r hö heren Gelän<strong>de</strong>teile zu fin<strong>de</strong>n; sie nutzt weiter die Vorteile durch<br />

ihre Schattenfe tigkeit aus, insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r Naturverjüngung (Abb. 5). Wir<br />

erl eben hi er ein interessantes Wechselspiel zwischen Licht- und Schattenbaumarten.<br />

Aus diesen Anga ben ist er ichtlich, dass es sich um durch Wildver biss und<br />

Wald wei<strong>de</strong> bereit <strong>de</strong>vasti erte Flächen ge han<strong>de</strong>l t haben muss. M an war <strong>de</strong> halb<br />

bemüht, sie wie<strong>de</strong>r in Ordnung zu bring n z. B. durch Saaten von Eiche, Fichte<br />

o<strong>de</strong>r Ki efer. Bemerkenswert ist das Vo rhan<strong>de</strong>nsein von ze hn 24-jährigen Lärchen,<br />

welche <strong>de</strong>mnach um 1773 gepflanzt o<strong>de</strong>r gesät wur<strong>de</strong>n, d ie heute in zweiter Generation<br />

einen prächtigen Lärchenbestand bil<strong>de</strong>n. Experten vermuten, dass es sich um<br />

Alpenl ärchen han<strong>de</strong>lt, es könnten jedoch auch Su<strong>de</strong>tenl ärchen sein, da zu jener Zeit<br />

zwischen <strong>de</strong>m schwäbischen H ausgut und <strong>de</strong>n böhmischen Besitzungen ein reger<br />

fo rstlicher Austausch herrschte. Die e Bestandsumwandlungen mit beachtlichen<br />

114,6 ha waren sicherlich Anl ass für Diskussionen zwischen <strong>de</strong>n Fo rstl euten und<br />

<strong>de</strong>r Jägerei: ein <strong>de</strong>vasti erter Wald war für erstere ein Gräuel, für die an<strong>de</strong>ren ein i<strong>de</strong>ales<br />

Wildbiotop. Um zu diesem Streit sti chfeste Unterlagen zu erhalten, ordnete Fürst<br />

Josef M a ria Benedikt für sein H of jagdgebiet Unterhölzerwald eine Forsttaxation an,<br />

die, wie dargestellt, von Eckhard im Jahre 1787 durchgeführt wur<strong>de</strong>.<br />

Da die Kl agen <strong>de</strong>r Bauern über untragbare Wild chä<strong>de</strong>n überhand nahmen,<br />

ordnete <strong>de</strong>r Fürst 178 1 eine große Jagd mit <strong>de</strong>m Eintreiben <strong>de</strong>s Rotwil<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r<br />

Sauen vo n <strong>de</strong>r Baar und <strong>de</strong>m O stschwarzwald in das große Wildgatter bei Immendingen<br />

und in das kleinere Gatter im Unterhö lzerwald an, hier mit ca. 320 ha fü r<br />

das Rotwild und ca. 50 ha für die Sauen (Abb. 1). Das noch außerhalb <strong>de</strong>s Gatters<br />

verbliebene Wild wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m allgemeinen Abschuss freigegeben, so dass das Jagd-<br />

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