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Band 51 . 2008 - Baarverein.de

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hutzgebi t<br />

Diesen Tagebüchern ist zu entnehmen, das ca. 3,5 Stück Wild auf 100 ha<br />

vorha n<strong>de</strong>n wa ren, ein e im Vergleich zu heute ehr ho he Wilddichte, a ber wohl zu<br />

gerin g, um auf <strong>de</strong>n Wa ldzusta nd sta rken Einfluss zu nehmen. Beachtlich ist <strong>de</strong>r<br />

ho he Anteil a n Fa ll wild , verursacht durch die strengen Winter in <strong>de</strong>r Baal' und im<br />

Schwa rzwald . Tiere wie Bä r, Wolf, Luchs usw. spielten hi er keine große Rolle.<br />

Ersta unlich ist <strong>de</strong>r ho he Anteil <strong>de</strong>s von wil<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Hun<strong>de</strong>n geris enen Wil<strong>de</strong>s, wohl<br />

herrschaftliche Jagdhun<strong>de</strong>, die bei <strong>de</strong>n Ba uern in " Kost und Logis" wa ren. Diese<br />

geschil<strong>de</strong>rten Jagdverh ältnisse gelten a uch für die nachfolgen<strong>de</strong> Zeit. Während <strong>de</strong><br />

30-jä hrigen Krieges mit sein en Folgen ist <strong>de</strong>r Wild besta nd geringer gewor<strong>de</strong>n. Anfa<br />

ng <strong>de</strong>s 18. Ja hrhun<strong>de</strong>rts wur<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r di e Abschusszahl en von 1580 erreicht.<br />

Ab 1753 kommt <strong>de</strong>r Abschu s a uf <strong>de</strong>n Höchststand und beträgt ca. das Z ehnfache<br />

von 1580. Somit muss ein e gewa ltige Vermehrung <strong>de</strong>s Wildstan<strong>de</strong>s a uf ca .<br />

4 Stück pro 100 ha erfolgt sein. Die Folge wa r ein beson<strong>de</strong>rs hoher Abschuss in <strong>de</strong>n<br />

Jahren] 7<strong>51</strong> bis 1754 , doch schnell erholte ich <strong>de</strong>r Wildbesta nd, so das ab] 770<br />

erneut sta rk e Wildschä<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>rn auftraten und ca. 1000 ha Feld ve rö<strong>de</strong>ten.<br />

Die Kl agen <strong>de</strong>r Bauern wur<strong>de</strong>n la uter, obwo hl ein ve r tä rkter Abschuss verordnet<br />

w ur<strong>de</strong>. Fürst Jo ef Wenze l entschl oss sich <strong>de</strong> ha lb zu einer Gewaltlösung in<strong>de</strong>m er<br />

a nordnete, dass durch ein großes Treiben a uf einer Fläche von ca. 4000 ha Rotwild<br />

und Sa uen in ein neues Gatter bei Bachzimmern und ein kl eineres im Unterhölzer<br />

eingetrieben wer<strong>de</strong>n sollen. Über 7 000 Treiber ha ben in 5 Tagen 210 Stück Rotw<br />

ild in di e Gatter getrieben. Das da nn noch in freier Wildba hn vorha n<strong>de</strong>ne Rotwild<br />

wur<strong>de</strong> zum Abschuss freigegeben. Er ve rzichtete da mit auf sein Jagdregal für<br />

di e hohe j agd, ein e für di e dama li ge Z eit ungewöhnliche M aßnahme. Da mit begann<br />

für <strong>de</strong>n Unterhölzerwald ein e neue Bewirtschaftung als Wildgatter (Abb. 1).<br />

Ein e uralte utzung <strong>de</strong>s Unterh ölze rwa ld es wa r di e Waldwei<strong>de</strong> für Pfer<strong>de</strong>,<br />

Rin<strong>de</strong>r, Scha fe und Ziegen, wobei <strong>de</strong>r Wald durch sein e Ei chen- und Buchenma ten<br />

be on<strong>de</strong>rs begehrt war . .. WlIl1 n u11d Wa id, Trieb u11d Tratt" wa ren wichtige utzungen<br />

für die da ma li gen Ba uern <strong>de</strong>r Gema rkungen Unterba ldingen, Geisin gen,<br />

Wa rtenberg, Pfo hren, eudingen und G utmadingen. Z a hlreich ind über die Ja hrhun<strong>de</strong>rte<br />

hinweg di e Streitigkeiten über Grenzen und Mast die oft a m gemeinsamen<br />

Grenzpunkt Brenners Bild geschlichtet wur<strong>de</strong>n (BADER 1966). Die Flirstenberger<br />

öffn eten <strong>de</strong>n Unterhölze rwa ld und regelten die Streitpunkte durch eingehen<strong>de</strong><br />

Wa ldordnungen und schließlich 1723 durch <strong>de</strong>n Vertrag über ein forstordnungsgemäßes<br />

Wei<strong>de</strong>recht. Dadurc h wur<strong>de</strong> da Weid erecht zugunsten <strong>de</strong>r Für tw<br />

irtschaft und <strong>de</strong>r Jagd eingeschrä nkt. Im Wildgatter war di e Hof jagd <strong>de</strong>r be timmen<strong>de</strong><br />

Faktor und wa r w ichtiger als di e Forstwirtscha ft .<br />

Der Unterhö lzerwald war von alters her Besitz <strong>de</strong>r Wartenberger, eines Ura<strong>de</strong>lsge<br />

chl echtes a us <strong>de</strong>r Baal', <strong>de</strong>ssen Sitz in Gei ingen war. ach <strong>de</strong>m Ba u <strong>de</strong>r Burg<br />

a uf <strong>de</strong>m Wa rtenberg nannten sie sich Freih erren von Wa rtenberg (VEDER 1964).<br />

Das Gesch lecht hatte viele Besitzungen in <strong>de</strong>r O stbaar, im Aitrachtal, im D ona utal,<br />

in Oberschwa ben usw. Die H erkunft di e er Besitzungen ist ebenso unklar wie jene<br />

<strong>de</strong>s freiherrlichen Geschlechtes . Unstrittig ist, da s di e Freiherren von Warten berg<br />

im Unrerhö lzerwald di e Rodungs-, Beho lzungs- und utzungsrechte innehatten.<br />

Ihnen ist <strong>de</strong> halb <strong>de</strong>r Erh alt <strong>de</strong>s aturwald es a us Eiche und Buche mit vielen Mischba<br />

uma rten zu verda nken.<br />

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