Band 51 . 2008 - Baarverein.de
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D<br />
Abb. 7: Eichen-Altholz in Abt. "Am Rank".<br />
Wildverbiss lässt hier keine Naturverjüngung<br />
aufkommen (Foto: K. Kwasnitschka).<br />
che Maßnahmen die Lebensbedingungen<br />
für Flug- und ie<strong>de</strong>rwild<br />
erheblich verschlechtert wor<strong>de</strong>n.<br />
So ver chwand die große Reiherkolonie<br />
im Ritterstieg, Feld-hasen,<br />
Rebhühner und Bekassinen<br />
sind eine Seltenheit. Nur <strong>de</strong>r<br />
Überlebenskünstler Fuchs hat einen<br />
stets hohen Bestand durch die<br />
Jagd auf die za hlreichen Mäuse<br />
halten können.<br />
Wer die Abb. 1 betrachtet,<br />
erkennt, dass <strong>de</strong>r Unterhölzerwald<br />
eingeklemmt ist zwischen<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sautobahn im Osten,<br />
<strong>de</strong>r B 31/33 im Sü<strong>de</strong>n, wobei die<br />
alte B 33 im Sü<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Fortsetzung im aturschutzgebiet, Abteilung Schabei,<br />
Richtung Geisingen, bereits durch die arurschutzbehör<strong>de</strong> genehmigt war. Es bedurfte<br />
großer Anstrengungen, auch mit Hilfe von aturschutzverbän<strong>de</strong>n diesen<br />
Plan zu verhin<strong>de</strong>rn und die inzwischen verwirklichte Tra ierung durch die Fel<strong>de</strong>r<br />
am linken Donauhang zu erreichen. Große Probleme brachte a uch <strong>de</strong>r Neubau <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>sautobahn A 81 im Kötachtal, welche <strong>de</strong>n stark frequentierten Wildwechsel<br />
zwischen <strong>de</strong>m Unterhölzerwald und <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Westalb durchschnei<strong>de</strong>t. Unsere<br />
For<strong>de</strong>rung nach Wilddurchlässen unter <strong>de</strong>r Autobahn wur<strong>de</strong> abgelehnt, und<br />
nach langem Zögern und endlosen Di kus ionen wur<strong>de</strong>n wenigstens Wildzäune entlang<br />
<strong>de</strong>r Autobahn errichtet, übrigens die er ten in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland.<br />
Einen beson<strong>de</strong>r starken Eingriff in die Natur stellte <strong>de</strong>r eubau <strong>de</strong>r B 31 zwischen<br />
Hüfingen und Unterhölzer mitten durch das wertvolle Biotopgefüge <strong>de</strong>r Riedbaar<br />
(ZINKE & REI HELT 1976), <strong>de</strong>m Überwinterungsgebiet und Rastplatz <strong>de</strong>r Saatgänse,<br />
Sing chwäne und an<strong>de</strong>rer Zugvögel, dar. Trotz gravieren<strong>de</strong>r Einsprüche und einer<br />
Petition wur<strong>de</strong> ie gebaut; das Gebiet verlor seine Einzigartigkeit.<br />
Diese Beispiele zeigen, das das aturschutzgebiet Unterhölzer Wald und<br />
seine Biotope verschie<strong>de</strong>nen Gefährdungen ausgesetzt waren und noch sind. Es ist<br />
<strong>de</strong>r Jagdpas ion <strong>de</strong>r Fürstenberger und ihrer Liebe zu ihrem schönen Hof jagdgebiet<br />
zu verdanken, dass trotz erheblicher finanzieller achtei le für <strong>de</strong>n Eigentümer <strong>de</strong>r<br />
aturwald erhalten blieb. Es ist zu hoffen, dass künftig auch die öffentliche Hand<br />
ebenso verantwortungsbewusst han<strong>de</strong>lt.<br />
Der Zeitraum vor 1787 - zurück bis ins Mittelalter<br />
ach <strong>de</strong>m ein ige Autoren, wie z. B. R EINHOLD (1956) die Vermutung äußerten, <strong>de</strong>r<br />
aturwald könne ein Relikt aus <strong>de</strong>r Eichenmischwaldzeit sein, oll <strong>de</strong>r Versuch unternommen<br />
wer<strong>de</strong>n in die ältere Geschichte <strong>de</strong>s Unterhölzerwal<strong>de</strong>s einzudringen.<br />
Das Einrichrungswerk 1787 und beson<strong>de</strong>rs das von 1802 haben die alten Eichen<br />
auf ein Alter von 500 Jahren und mehr geschätzt. Die Eichen hatten sich da-<br />
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