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Band 51 . 2008 - Baarverein.de

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Spuren <strong>de</strong>r uF··<br />

Auch das zweite Schiller-Kreutze r-Li ed 25 , mit Kl eistschen Ach s gespickt, di e<br />

die Sehnsucht affektreich a usdrücken, besingt di e " La n<strong>de</strong>sMutter" . Beid e Werke<br />

ver chwin<strong>de</strong>n für la nge Zeit von Bühne und Podium, bis sie a ls kl eine Eh rbezeigung<br />

für die Fürstin bei <strong>de</strong>n Dona ueschinger Musiktagen 1936 erneut erklingen.<br />

Lange wun<strong>de</strong>rliche Schläferstündchen<br />

Die beid en vorletzten Spuren en<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n La n<strong>de</strong>sbibliotheken. Mit <strong>de</strong>r Geschichte<br />

<strong>de</strong>r Sieben Schlaefer. / aus <strong>de</strong>m Englischen <strong>de</strong>s } .c. Rich zu Bagdad iibersezt von<br />

<strong>de</strong>r Furstin Elisa zu Fiirstenberg, gebornen Fürstin v. Thurn und Taxis. / Wien. / Im<br />

Hornung 18 75 / Aus <strong>de</strong>n Fundgruben <strong>de</strong>s Orients 26 verwahrt die Württembergisehe<br />

ein litera ri sches Klein od. Die Legen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r sieben über a n<strong>de</strong>rthalb Ja hrhun<strong>de</strong>rte<br />

schlummern<strong>de</strong>n, die Christenverfo lgung durch Kaiser Decius <strong>de</strong>s Ja hres 250<br />

ve r chl afen<strong>de</strong>n und etwa zweihun<strong>de</strong>rt Ja hre später mit rosenblütigem Gesicht vlU n<strong>de</strong>rsam<br />

wie<strong>de</strong>r aufwachen<strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>r M aximian, M a lchus, M a rtinia n, Dionys ios,<br />

Johannes, Sera pion und Constantin ("Siehe, wi r sind wahrlich a ufersta n<strong>de</strong>n und<br />

leben") a u Ephesos ge fä llt <strong>de</strong>r Fürstin sichtlich. Recht kritisch betrachtet sie di e<br />

Text- und Rezeptionsgeschichte; si e verweist a uf Schwierigkeiten beim Übersetze n<br />

und macht sich Gedanken über di e ersta unlichen Para llelen christlich-islamischer<br />

H eiligenverehrung, über di e ve rsöhnlich stimmen<strong>de</strong>n Gemeinsa mkeiten <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

Religio nen überhaupt.<br />

Die Schreiberin hat ihre Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r im orienta lischen Milieu spielen<strong>de</strong>n<br />

geheimn isvo llen Begebenheit, von <strong>de</strong>r wegen sein er Da rstellung <strong>de</strong>r Tugen<strong>de</strong>n <strong>de</strong><br />

Gla ubens, <strong>de</strong>r Demut und <strong>de</strong>r H offnung (a uf die Auferstehung von <strong>de</strong>n Toten) ein<br />

gewisser Z a uber ausgeht. Und an <strong>de</strong>r ungekünstelt unbekümmerten Erzählwei e,<br />

<strong>de</strong>r Mischung von Scherz lind Ernst - <strong>de</strong>r miterweckte M alchus fällt beim Einka ufen<br />

in <strong>de</strong>r Stadt da mit a uf, dass er das Brot mit längst ni cht mehr gültigen Münzen<br />

beza hJ en will- also a m Unterhaltsa men und Erba uli chen <strong>de</strong>s Textes.<br />

Fraglich ist da bei, ob di e fürstliche Übersetzerin schon einma l <strong>de</strong>r Illustra ti on<br />

mit <strong>de</strong>n in di e H öhle eingema uerten sieben M ärtyrer begegnet ist. Jenem Bild in <strong>de</strong>r<br />

1454 in Füssen entsta n<strong>de</strong>nen H andschrift mit elf Heiligenlegen<strong>de</strong>n, die 1794 vom<br />

Fürstenha us erwo rben, zweihun<strong>de</strong>rt Jahre später <strong>de</strong>m Land Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

überlassen wird 27 und mittlerweile in Karlsruhe liegt.<br />

Zufa ll o<strong>de</strong>r nicht: Seit Frühj a hr 1813 liest a uch Goethe in <strong>de</strong>n Fundgruben <strong>de</strong><br />

Orients und preist sie in <strong>de</strong>n oten und Abhandlungen als " herrliche Werk " 28. J. c.<br />

RI CHs Geschichte <strong>de</strong>r sieben Schläfer und Stoff sowie M oti ve <strong>de</strong>r Legen<strong>de</strong> beschäftigen<br />

ihn so sehr, das er sich im seibenja hr 1815, in <strong>de</strong>m Fürstin Elise die Legen<strong>de</strong><br />

ins Deutsche überträgt entschli eßt, mit einer eben fertig gestellten Balla<strong>de</strong><br />

Siebenschläfer <strong>de</strong>n Westöstlichen Divan erzählend a uskl ingen zu lassen: "Ja hre fli ehen,<br />

Jahre kommen, / Wachen endlich a uf die Kna ben" und <strong>de</strong>r Erzengel Ga briel<br />

ka nn di e Geretteten, "Achte waren's mit <strong>de</strong>m Hun<strong>de</strong>", gemäß <strong>de</strong>m Willen Gottes<br />

ins Paradies geleiten 29 .<br />

Wan<strong>de</strong>rer, kommst du nach Sparta ...<br />

" Des Schicksals Ruf, die Götter und mein Ruhm, / Mein Vaterla nd - sie for<strong>de</strong>rn<br />

meinen Tod" . Der 54-jä hrigen E lisabeth müssen diese Sä tze na he gegangen sein, die<br />

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