Band 51 . 2008 - Baarverein.de
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Erbfolge in Österreich und ve rzichtet "für bestä ndig a uf di e damit nicht zu verein <br />
ba ren<strong>de</strong>n Rechte". Drittens w ird er bei <strong>de</strong>r künftigen Ka iserwahl für Maria<br />
Theresias Ehema nn, Fra nz Stepha n von Lothringen, stimmen. Bayern bleibt in <strong>de</strong>n<br />
Grenzen von 1741; e bra ucht <strong>de</strong>mnach kein La nd a bzutreten, keine Reparati onskosten<br />
zu bezahl en und kommt so da nk ein em Fürstenberg mit ein em blauen Auge<br />
davon.<br />
Trotz <strong>de</strong> neuen Ba n<strong>de</strong>s mit Österreich ist es aus mit einer Großmachtstellung,<br />
w ie ie das H a us Wittelsbach hin und w ie<strong>de</strong>r angestrebt ha t. Dies be<strong>de</strong>utet ebenso<br />
wenig ein Grund zum Feiern wie die Tatsache, dass Preußen und Frankreich keineswegs<br />
in <strong>de</strong>n Füssener jubel mit einstimmen. Im Gegenteil: Beid e sehen durch di e<br />
Vereinbarung ihre Positi on geschwächt. Der fra nzösische Kö ni g büß t mit Bayern<br />
ein e Plattform ein , von <strong>de</strong>r a u " Reichspolitik" hätte gemacht wer<strong>de</strong>n können, und<br />
Friedrich <strong>de</strong>r Große verli ert ein en wichtigen Pa rtner in <strong>de</strong>r Front gegen H a bsburg.<br />
" Besser ein mittelmäßiger Frie<strong>de</strong> als ein glücklicher Krieg": Was Maria There ia viel<br />
spätel·- 6 schreibt, trifft a uch auf di e Füssener Einigung, a uf di eses Bündnis, zu.<br />
Am dringlichsten ist es zu m Beispiel für M aximilia n 1[1. joseph mit <strong>de</strong>m späteren<br />
Beina men "<strong>de</strong>r Vi elgeliebte"--, einen gra usa men Krieg zu been<strong>de</strong>n-s. Der Frie<strong>de</strong>n<br />
wird durch die Erinnerung an <strong>de</strong>n Krieg ge tiftet; das Letzte, wa bei<strong>de</strong> Län<strong>de</strong>r<br />
im Augenblick bra uchen, ist ein weiterer Konflikt. ach <strong>de</strong>n Schrecken <strong>de</strong>s Krieges<br />
erwa rtet ma n von <strong>de</strong>n FLissener Verha ndlungen zuer t Waffenstillsta nd, da nn die<br />
Sicherung ein es gerechten und be tä ndigen Frie<strong>de</strong>ns.<br />
Gewi ss schweigen die Waffen. Dennoch sind di e Beziehungen zwischen <strong>de</strong>n<br />
H ä usern Ha bsburg und Fürstenberg ziemlich gestört. Gena uer, die zwi chen M ari a<br />
Theresia und Für t j osephs zweiter Gema hlin M a ri a Anna 79. Die "elen<strong>de</strong> Fürstenberg,<br />
die zwa r ni cht hässlich i t, doch zu viel Rot a ufträgt" SO, schimpft die Kaiserin<br />
176 1/62 in Briefen a n ihre Muhme, die Kurfürstin M a ri a Antonia von Sach en,<br />
jenes "elen<strong>de</strong> Weib" sei eine üble lnrriga ntin. Was ist geschehen?<br />
a ri a Anna hat wohl , die strenge Etikette missachtend, H o fkl atsch möglichst<br />
a us <strong>de</strong>m Wege zu gehen, "nichtswürdige" Bemerkungen über di e ächsische Kurfürstin<br />
gemacht, die M a ri a Theresia zu Ohren kommen. ach <strong>de</strong>r Abka nzelung<br />
erhält Ma ri a Anna Audienzverbot; di ese Lügnerin dürfe sich in \"X1i en ni cht mehr<br />
sehen lassen. Und Fürst Jo eph? Ersta unlicherweise wird er a u <strong>de</strong>r Sache einigermaßen<br />
hera usgeha lten. Für ihn hat die Ka iserin nur Mitleid übrig: mit einem so<br />
"elen<strong>de</strong>n Weib"81 ve rheira tet zu sein ...<br />
Obst-Scharmützel<br />
Gera<strong>de</strong> mal 23 Ja hre nach FLissen fl ammt mit <strong>de</strong>r in Bayern "Karto ffe lkrieg" -<br />
H a uptbeute eien Erdä pfe l gewesen, sagt ma n - o<strong>de</strong>r in Österreich "Z wetschgenrummel"<br />
(" icht einmal ein en Thronfo lger bringen die impotenten Wittelsbacher<br />
zuwege!") genannten Ausein an<strong>de</strong>rsetzung <strong>de</strong>r Streit wie<strong>de</strong>r auf.<br />
Diese M al schielen di e Ha bsburger nach München, um <strong>de</strong>n dortigen Thron<br />
zu besetzen; sie konkurrieren dabei mit <strong>de</strong>n pfälzischen Wittelsbachern , welche di e<br />
besseren Ka rten, da heißt die wasserdichteren Erbve rträge zu ha ben gla uben. 1778<br />
ma r chi eren österreichi sche Truppen in Bayern ein. Das La nd hat ve rhältnismäßig<br />
Glück. Denn di eser Bayerische Erbfo lgekrieg ve rl ä uft so unblutig wie im juni 163 1<br />
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