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Band 51 . 2008 - Baarverein.de

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Schriften <strong>de</strong>s Vereins für Geschichte<br />

und Naturgeschichte <strong>de</strong>r Baar<br />

Florenwan<strong>de</strong>l im Schwenninger Moos -<br />

Än<strong>de</strong>rungen im Arteninventar<br />

eines gestörten Moorkomplexes<br />

Einleitung<br />

<strong>Band</strong> <strong>51</strong> . Seite 159 - 172<br />

März <strong>2008</strong><br />

von Markus Rö hl & R einhard Böcker<br />

Die Zentren wach en<strong>de</strong>r H ochmoore gehören zu <strong>de</strong>n a rtenä rmsten Ökosystemen<br />

Mitteleuropas. Allerdings bieten die Moore im Randgehä nge, im Randlagg und in<br />

<strong>de</strong>n Anmoorbereichen einer Vi elzahl von Arten Lebensrä ume. Durch anthropogene<br />

Störungen können sich zusätzlich Arten in Moorkomplexen ansie<strong>de</strong>ln und<br />

dadurch die Diversitä t dieser Gebiete erhö hen (POSCHLOD 1990, SCHUCKERT et a l.<br />

1992).<br />

Die M oore Südwe t<strong>de</strong>ut chl ands sind größtenteils durch To rfa bba u, Meli ora<br />

ti o n, land- und fo rstwirtschaftliche Nutzung sta rk beeinträchtigt (GÖTTLICH<br />

1990). Die meisten Moore unterli egen nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s To rfa bba us bzw. Aufgabe <strong>de</strong>r<br />

I utzung einem starken Vegetati on wan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r über <strong>de</strong>n na tür lichen tufl1 -over<br />

eines nicht gestö rten M oores weit hina usgeht. Am Beispiel <strong>de</strong> Schwenninger Mooses<br />

soll gezeigt wer<strong>de</strong>n, wie sich die Flo ra ein es gestö rten ehema ligen H ochmoores<br />

verän<strong>de</strong>rt ha t und welche Arrengruppen davon beson<strong>de</strong>rs betroffen sind.<br />

Das Sc hwenninger Moos ist ein e <strong>de</strong>r a m besten untersuchten Moore Südwest<strong>de</strong>utschla<br />

nd . Erste Angaben über die Vegetation und Flora <strong>de</strong>s Gebietes gehen<br />

auf RÖSLER (1788) zurück . 1m 20. Ja hrhun<strong>de</strong>rt beschä fti gten sich vor a llem SCHLEN­<br />

KER (1908), GÖRS (1968) und PHI LIPPI (1968) intensiver mit <strong>de</strong>m Schwenninger<br />

Moos. Von diesen Autoren liegen zum Teil kommentierte Gesamtanenlisten vor.<br />

DI ERSSEN & DI ERSSE (1984) und I RSSLI GER (1980) untersuchten Vegetatio n lllld<br />

Flora. M A 55 (1953) und KOPPE (1966) machten zusätzlich Angaben über Moosvorkommen.<br />

Ferner konnten un veröffentlichte Angaben von KR ETZSCHMA R & Bo ­<br />

GEI SCHÜTZ (1994) sowie FLI NTROP (münd!. Mitteilung 2001 ) verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Zwischen 1997 und 2001 erstellte das Institut für La nd chafts- und Pflanzenöko<br />

logie <strong>de</strong>r Universität H o henheim ein e Pla nung zur Rena turierung <strong>de</strong>s<br />

Gebietes (BÖCKE R et al. 2001). Im Ra hmen dieser Planung erfolgte unter an<strong>de</strong>rem<br />

eine <strong>de</strong>ta illierte Erfassung <strong>de</strong>r Gefäßpflanzen. Somit liegen Artenlisten von 1908,<br />

1968 und 2001 vor, welche die Ba sis <strong>de</strong>r vorli egen<strong>de</strong>n Untersuchung da rstellen.<br />

Untersuchungsgebiet<br />

Das Schwenninger M oos befin<strong>de</strong>t sich im oberen I eckar-Wutach-Hochla nd a uf <strong>de</strong>r<br />

Baa rh ochmul<strong>de</strong> im Schwarzwald-Baar-Krei (BENZING 1968). Der Torfkörper umfas<br />

t ca. 80 ha Torflager und ca. 30 ha Anmoorflächen. 97 ha diese Gebietes sind<br />

a ls Natur churzgebier a usgewiesen.<br />

Die Zerstörung <strong>de</strong>s Moo res begann 1746 durch die pl anmäßige Abtorfung a uf<br />

<strong>de</strong>r Schwenninger Gemarkung. Damals betrug die durchschnittliche Mächtigkeit<br />

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