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Band 51 . 2008 - Baarverein.de

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Schriften <strong>de</strong>s Vereins für Geschichte<br />

und Naturgeschichte <strong>de</strong>r Baar<br />

»Es grüne bayrn und <strong>de</strong>m nichts gleich<br />

das höchste haus von öesterreich«<br />

<strong>Band</strong> <strong>51</strong> . Seite 17 - 30<br />

März <strong>2008</strong><br />

Mit Donaueschinger Hilfe kommt 1745 <strong>de</strong>r Füssener Frie<strong>de</strong>n zustan<strong>de</strong><br />

von Hugo Siefert<br />

" Bis zu einem frohen Wie<strong>de</strong>rsehen"·telegrafiert' Max Egon 11. Fürst zu Fürstenberg<br />

am 4. ovember 1908 von Donaueschingen aus <strong>de</strong>m österreichischen Grafen<br />

Rudolf Colloredo-Mannsfeld jun. und rät ihm, die "Kugelbüchse für je<strong>de</strong>n Fall"<br />

mitzubringen, um so für die Treibjag<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Kaiser Wilhelm II. im<br />

Unterhölzer Wald und am Amtenhauser Berg gerüstet zu sein.<br />

Bayern contra Österreich<br />

un trifft nicht zum ersten Mal ein Graf Colloredo auf einen Fürstenberg. lm Frühjahr<br />

1745 nämlich begegnen sich Max Egons wohl bekanntester Vorgänger, Joseph<br />

Wilhelm Ernst, und Colloredo sen. Allerdings unter ganz an<strong>de</strong>ren Voraussetzungen<br />

und in vö llig unterschiedlicher Mission: Der Fürstenberg 2 o ll in bayerischem<br />

Auftrag einen Frie<strong>de</strong>n mit einem Vertreter Österreichs aushan<strong>de</strong>ln, das gera<strong>de</strong><br />

einen Abschn itt <strong>de</strong>s österreich ischen Erbfolgekrieges gegen Bayern gewonnen hat.<br />

Ba yern contra Österreich. Eine Z ei tlang geisterte die klischeehafte Vorstellung<br />

einer ba yeri sch-österreichischen "Erbfeindschaft" durch die Geschichtsbücher (und<br />

weniger di e einer preußisch-bayerischen). Aber waren die Wittelsbacher nicht dreihun<strong>de</strong>rt<br />

Jahre lang, seit Karl V. bis zu apoleon vor a llem in Gegensatz zu Habsburg,<br />

Seit' an Seit' mit <strong>de</strong>n Gegnern Habsburgs? Und hat nicht Ludwig XlV. mit<br />

einer bayerisch-französischen Allianz Kurfürst Ferdinand Maria <strong>de</strong>n Österreich ern<br />

abspenstig gemacht?<br />

In <strong>de</strong>m a m 17. Februar 1670 besiegelten Tractatus sinceri et secreti 3 kann sich<br />

Bayern für <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>s Aussterbens <strong>de</strong>r österreich ischen Ha bsburger glatt die französische<br />

Unterstützung seiner Erbansprüche sichern, ei ner vom kurbayerischen<br />

Kanzler Caspar von Schmid in einem geheimen Separatartikel formulierten Absicht,<br />

di e gute Bezieh ungen zwischen Wien und München zunichte macht. An frankophilen<br />

Aktionen maßgeblich beteiligt ist daneben Hermann Egon von Fürstenberg,<br />

<strong>de</strong>r Graf mit Heiligenberger Wurzeln. Mit 25 in kurbayerische Dienste getreten und<br />

ra eh zum Obersthofmarschall aufgestiegen, übt er zuletzt das Amt <strong>de</strong>s Obersthofmeisters<br />

aus und ist Direktor <strong>de</strong>s geheimen Rats: Der Gegner Habsburgs schlechthin<br />

.<br />

och ein Vierteljahrtausend später wird festgestellt, dass Bayern und Österreich<br />

als unmittelbare achbarn seit Jahrhun<strong>de</strong>rten beson<strong>de</strong>re Beziehungen haben<br />

- eine Vielzahl von Bündnissen miteinan<strong>de</strong>r seien dafür ebenso ein Beleg wie zahlreiche<br />

Kriege gegeneinan<strong>de</strong>r. " Das Gegeneinan<strong>de</strong>r war spätestens dann vorbei, als<br />

1955 in München die Österreichisch-bayeri ehe Gesellschaft ÖBG gegrün<strong>de</strong>t und<br />

achbarn Freun<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n. "4<br />

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