Band 51 . 2008 - Baarverein.de
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ei alk-Magerr<br />
nenswert ist a uch, dass nach <strong>de</strong>r Nurzungskartierung von 19<strong>51</strong>/52 gera<strong>de</strong> dieser<br />
Bereich <strong>de</strong>r Gemarkungen Hüfingen und Bräunlingen durch einen ungewöhnlich<br />
ho hen Anteil von Luzerneflächen vom Anbaumusrer im übrigen Mu chelkalkgebiet<br />
a bweicht. A uch di e " Heckenraingesellschaften ' und "Trockenrasen " (REGIO AL<br />
VERBAND SBH 1983; Anhang, lr. 213.1-3) sind in diesem Gebiet hä ufiger als<br />
üblich. Für <strong>de</strong>n Erha lt dieser Flächen dürfte inzwischen vor a ll em die Pflege <strong>de</strong>r<br />
Wald rä n<strong>de</strong>r durch Pflegetrupps im Bereich <strong>de</strong>s aturschutzgebiete Deggenreuschen-Ra<br />
u chachen (vgl. KRETZSCH,\i1J-\R a. a. O .) entschei<strong>de</strong>nd sein.<br />
Kalk-Magerrasen bei Villingen<br />
Tannhörnle. Diese frü here Hutewei<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r ähe <strong>de</strong>s ha llsta ttzeitlichen Grabhügels<br />
"Magda lenenberg" mit ih ren alten Eichen und Gebüschen war offenbar nur<br />
wenigen Bo ta nikern und Ornithologen bekannt. AI aturschutzbeau ftragter<br />
(1959-1970) hatte Verf. in Beratungen mit <strong>de</strong>r Stadtplanung vereinbart, das Gebiet<br />
im Flächennutzungsplan als Naturschutzfl äche vorzu ehen und 1964 die UnterschutzsteIlung<br />
gefor<strong>de</strong>rt. Eine priva te Übereinkunft mit <strong>de</strong>m Villinger R eitverein<br />
verhin<strong>de</strong>rte wenigstens di e generell e utzung für <strong>de</strong>n Reitsport. Aber erst die<br />
Absicht einer einflussreichen Villinger Vereinigung, da " ungenutzte Ödland" zum<br />
Golfp latz zu machen, fü hrte En<strong>de</strong> 1978 (!) zum offiziellen Unterschutzstellungsve<br />
rfa hren (beantragt vom aturschutzbeauftragten W. MARTIN), nach<strong>de</strong>m mehrere<br />
private Stellungnahmen und Gutachten lä ngst die Schutzwürdigkeit <strong>de</strong>s Gebietes<br />
belegt ha tten; 1982 erfolgte endlich di e Ausweisung als aturschutzgebiet.<br />
Konkrete Hinweise gab REICHELT (1972: 188) und nannte als typische Arten:<br />
Aufrechte Trespe, Fie<strong>de</strong>rzwenke, Frühli ngs-Enzian, Si lberdistel, Mücken-H a ndwurz<br />
und Kn abenkräuter (nämlich Dactylorhiza incarnata, Orchis morio, O. maculata)<br />
. Eingehen<strong>de</strong> pflanzensoziologische Untersuchungen unternahm W. FRITZ<br />
1975/76. Er fa nd zwei unterschiedliche Trockenrasen a uf (tonreichem) Unterem<br />
Muschelkalk einen wechsel feuchten Ro rschw ingelra en und auf M ittlerem Muschelkalk<br />
einen "Enzianrasen" (FR ITZ 1978: 41 ff); er schätzte <strong>de</strong>n Artenbestand<br />
<strong>de</strong>s Gesamtareals a uf rund 250 Arten! Repräsenta ti ve Arten <strong>de</strong>r Kalk-Magerrasen<br />
sind in Ta b. 6 aufgeführt.<br />
Die Ka rtierung für <strong>de</strong>n Landschaftsra hmenplan (R EG. VERB. 1983; r. 95.1-3)<br />
notierte 15 Arten <strong>de</strong>r " Roten Liste" und bewertete <strong>de</strong>n Z ustand <strong>de</strong>s Magerrasen<br />
a ls sehr gut (5 Punkte) . Schließlich führte a uch M. WITSCHEL (R EGPRÄS. FREIBURG<br />
2004: 558 f) einige <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Arten an und bemerkte, dass di e H albtrockenrasen<br />
syntaxonomisch nicht ein<strong>de</strong>utig zu fassen sind. Sie enthalten, wie bereits<br />
W. FRITZ erkannte einerseit Elemente <strong>de</strong>r trockenen und wechselfeuchten Kalk <br />
Magerrasen, a n<strong>de</strong>rerseits solche <strong>de</strong>r sa uren Borstgrasrasen mit Agrostis tenuis,<br />
Calluna vulgaris, Danthonia <strong>de</strong>cumbens, Genista sagittalis, ardus stricta, Potentilla<br />
erecta und Vio la canina.<br />
Die Offenlandkartierung (MEL. ß. -w., Biotop- r. 179163260808 ) bestätigte<br />
<strong>de</strong>n hohen Wert dieses " ungenutzten Ödlan<strong>de</strong>s" und stufte es wegen <strong>de</strong>r kulturhistorischen<br />
Be<strong>de</strong>utung, <strong>de</strong>r reichen Fa un a und seltener Pfl anzenarten als Biotop<br />
von " la n<strong>de</strong> weiter Be<strong>de</strong>utung" ein . Die von D . DA I ERT 1999 erstellte Artenliste<br />
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