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Band 51 . 2008 - Baarverein.de

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ger Moos<br />

Erstaunlich ist dass die Anzahl <strong>de</strong>r kontinuierlich vorhan<strong>de</strong>nen Arten sowohl im<br />

Gesamtgebiet als auch in <strong>de</strong>n meisten Biotoptypen relativ gering ist und selten über<br />

50 % <strong>de</strong>r jeweiligen Gesamtartenzabl ausmacht. Die relativartenarmen Einheiten<br />

Rumex aquaticus-Nie<strong>de</strong>rmoor, Gipskeuperquellen und Hochmoorinitialen weisen<br />

die geringste Dynamik auf. Dem gegenüber sind die Wegrän<strong>de</strong>r und die Gehölzstadien<br />

einem hohen Florenwan<strong>de</strong>l unterworfen. Dies ist jedoch vor a llem auf die<br />

progressive Entwicklung <strong>de</strong>r Artenzahlen in diesem Bereich zurückzuführen. Bemerkenswert<br />

sind di e Verhältnisse innerhalb <strong>de</strong>r Amphiphyten und Hydrophyten,<br />

di e unter " Wasserflächen " zusammengefasst wur<strong>de</strong>n. Die Artenzahl stieg nur unwesentlich<br />

von 15 Arten im Ja hr 1908 auf 17 Arten im Jahr 2001 (vgl. Abb. 3).<br />

Allerdings fand eine starke Verschi ebung zu meso- und eutraphenten Arten statt,<br />

die die Arten <strong>de</strong>r oligotroph-sauren Standorte ersetzten, sodas nur 36 % <strong>de</strong>r<br />

Arten kontinuierlich in allen drei Untersuchungen auftraten.<br />

Gefähr<strong>de</strong>te Arten<br />

Die Daten wur<strong>de</strong>n anhand <strong>de</strong>r regionalen Li ste "Südliche Gäulandschaften und<br />

Keuper-Lia -Land " (SG) innerhalb <strong>de</strong>r Roten Liste Ba<strong>de</strong>n-Württembergs ausgewertet<br />

(BRE 1 IG & D EMUTH 1999). Dieser aturraum i t relativ arm an Mooren und<br />

größeren Feuchtgebieten, di e zu<strong>de</strong>m auf <strong>de</strong>r Baar stark gestört sind. Dadurch wird<br />

die Gefährdung von Moorarten höher bewertet als zum Beispiel im angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Schwarzwald. 28 rezente Arten <strong>de</strong>s Untersuchungsgebietes sind in <strong>de</strong>r Roten Liste <strong>de</strong>r<br />

"Südlichen Gäulandschaften und Keuper-Lias-Land" aufgeführt, darunter die vom<br />

Aussterben bedrohte Rosmarinhei<strong>de</strong> (Al1dromeda polifolia) und 13 tark gefähr<strong>de</strong>te<br />

Arten. 14 Arten sind gefä hr<strong>de</strong>t und weitere 16 in <strong>de</strong>r Vorwarnliste aufgeführt.<br />

Die Mehrzahl <strong>de</strong>r gefähr<strong>de</strong>ten Arten befin<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>n Gipskeuperquellbereichen,<br />

<strong>de</strong>n Hochmoorinitialen und <strong>de</strong>n M.agerrasen. eben <strong>de</strong>n lange bekannten Vorkommen<br />

von Carex diandra (Draht-Segge), Eleocharis ul1iglumis (Einspelzige Sumpfbinse),<br />

Carex pulicaris (Floh-Segge) und Triglochil1 palustre (S umpf-Dreizack) in<br />

<strong>de</strong>n Quellbereichen sind vor allem Stellaria palustris (S umpf-Sternmiere) und <strong>de</strong>r<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 90er Jahre neu ent<strong>de</strong>ckte Kammfarn (Dryopteris cristata, Abb. 5) in <strong>de</strong>n<br />

wie<strong>de</strong>rvernäs ten ie<strong>de</strong>rmoorflächen im Zentrum <strong>de</strong>s Moores zu nennen.<br />

Ein weiterer Standort gefähr<strong>de</strong>ter Arten liegt in <strong>de</strong>n torfigen, temporär<br />

trockenfa llen<strong>de</strong>n Schlammfluren <strong>de</strong>r Stillgewässer und Grabenrän<strong>de</strong>r. Die Vorkommen<br />

di eser Arten sind auf <strong>de</strong>r Baar auf nur wenige Wuchsorte beschränkt, wie<br />

bei Bi<strong>de</strong>l1s cernua (Nicken<strong>de</strong>r Zweizahn), Eleocharis acicularis (Na<strong>de</strong>lsimse)<br />

Oenanthe aquatica (Wasserfenchel ), Veronica scutellata (Schild -Ehrenpreis) und<br />

Hippuris vulgaris (Tannenwe<strong>de</strong>l). Das Auftreten von Arten <strong>de</strong>r Schlammfluren und<br />

Teichbö<strong>de</strong>n im Schwenninger Moos ist sicherlich mit <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Gebietes<br />

als Rastplatz für Enten vögel und Limikolen verbun<strong>de</strong>n, die für epi- o<strong>de</strong>r endozoochor<br />

verbreitete Dia poren als Vektoren dienen können.<br />

In <strong>de</strong>n Regenerations tadien <strong>de</strong>s ehemaligen Hochmoorkomplexes sind trotz<br />

<strong>de</strong>s Torfabbau während 200 Jahren die Arten <strong>de</strong>r mittleren und oberen Bultbereiche<br />

erhalten geblieben. Sie ind aufgrund <strong>de</strong>r Gefährdung ombrotropher Standorte<br />

im Naturraum nahezu alle in <strong>de</strong>r Roten Liste vertreten, z. B. Vaccinium oxycoccus<br />

(Moosbeere), Drosera rotul1difolia (Rundblättriger Sonnentau), Vaccinium<br />

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