Band 51 . 2008 - Baarverein.de
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Unterhölzerwal<br />
einan<strong>de</strong>rsetzungen um di e Wa ldwei<strong>de</strong> ein erseits und Wald lind Jagd a n<strong>de</strong>rerseits ein<br />
fri ed volles En<strong>de</strong>.<br />
1809 wur<strong>de</strong> ein Sa upark im Hagenbüchle eingericbtet und 1812 erfolgte die<br />
Vergrößerung <strong>de</strong>s Gatters a uf ca . 500 ha (Abb. 1), nach<strong>de</strong>m das große Gatter in<br />
Bachzimmern a us Kostengrün<strong>de</strong>n a ufgelöst und das dortige W il d so weit wie möglich<br />
in <strong>de</strong>n Unterbö lzerwald gebracht wo r<strong>de</strong>n war. 1812 befan<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>m nun<br />
großen Gatter 1<strong>51</strong> Stück Da mwild, 20 Rothirsche und 80 Stück Rotka hlwild, ein e<br />
Wilddichte, welche die Sorgen <strong>de</strong>r Fo rsrl eute bervorrief, a ber a uch zeigte, welchen<br />
Wert di e Fürsten a uf ihr H o f jagdgebiet legten.<br />
Das Torhaus pfo hren und das To rha us Ra nk wa ren die Ein gänge zum Gatter.<br />
L 812 wur<strong>de</strong> das Sa ugatter im Hagenbüchl e <strong>de</strong>m gro ßen Gatter zuge fü gt und ein nur<br />
kleine Sa ugatter mit 5 ha in <strong>de</strong>r Abteilung Sa uga rten beim Torha us Ra nk eingerichtet.<br />
Die Einrichtung <strong>de</strong> Wildpa rks brachte wichtige Än<strong>de</strong>rungen. W ä hrend di e<br />
Wa ld wei<strong>de</strong> nur außerhalb <strong>de</strong>r Winterszeit mit zahlreicben Regelungen wie zum Beispiel<br />
<strong>de</strong>r fo rstordnungsgemäßen Wa ldwei<strong>de</strong> belegt wa r, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Wald das ganze<br />
Ja hr über <strong>de</strong>m Wildverbis und hi er beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r o tzeit im Winter a usgesetzt.<br />
Das provozierte zahlreiche Zwisti gkeiten zwischen Fo rstwirtschaft und Jagd verwa<br />
ltung. Oberfo rstmeister DI LGER, <strong>de</strong>r da ma lige Forstchef, bekl agte 1821 , dass <strong>de</strong>r<br />
Wa ldzusta nd nur ä ußerst ma ngelha ft sei und eine Kulturtä ti gkeit nur durch Z ä unung<br />
im Wirrschaftwa ld erreicht wer<strong>de</strong>n kö nne (W OHLFA HRT 1983). 1824 tö tete<br />
ein e lilzbran<strong>de</strong>pi<strong>de</strong>mie 328 tück Da mwild. 1832 w ur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 5a upa rk in <strong>de</strong>r<br />
Abteilung Sa uga rten wie<strong>de</strong>r a ufgeho ben, nach<strong>de</strong>m es in <strong>de</strong>m kleinen Gatter mit<br />
di esem Wild stä ndig SelH.vi ri gkeiten gegeben hatte.<br />
1834 berichtete <strong>de</strong>r Taxator: "Eine eigentliche Wirtschaft fand, obwohl fü r<br />
<strong>de</strong>n Ul1terhölzerwald 1802 eine Taxationseinrichtung vor sich ging, nicht statt, sie<br />
scheiterte an <strong>de</strong>n Tiergartenverhältnissen!" Danach blieben di e aturwaldbestän<strong>de</strong><br />
unangetastet. Die Besta n<strong>de</strong>s beschreibung schil<strong>de</strong>rt Ei chen bis zu 600 Jahren und<br />
mehr, Buchen mit 250 Jahren, aber auch Bestä n<strong>de</strong>, welche durch <strong>de</strong>n Wildverbiss<br />
o hne aturverjüngung waren. Lm Wirtscha ftswald wur<strong>de</strong>n all e Bestän<strong>de</strong> als H ochwald<br />
bewirtschaftet, nur <strong>de</strong>r Ritterstieg am Wa rten berg wa r noch Mittelwa ld . 1850<br />
brach ein e zwei te Milzbra n<strong>de</strong>pi<strong>de</strong>mie a us, <strong>de</strong>r 152 Stück Damwild zum Opfe r<br />
fi elen, wä hrend das R o twild verschont blieb.<br />
1866 schrieb <strong>de</strong>r Fo rstchef, Fo rstreferent ROTH: " olange diese Waldteile als<br />
Tiergarten zu dienen haben, dürfen sie nicht wie gemeine Hochwaldungen behan<strong>de</strong>lt<br />
wer<strong>de</strong>n. Hieraus geht die Hauptre<strong>de</strong> hervor, geschlossene und wüchsige<br />
Bestän<strong>de</strong> solange wie m öglich zu erhalten, lückige uralte und im Abgang befindliche<br />
Bestän<strong>de</strong> aber stückweise und grttppenweise durch Pflanzung zu verjüngen".<br />
Di es gelang jedoch <strong>de</strong>s Wildve rbi ses wegen nicht. Ka mmerprä i<strong>de</strong>nt PR ESTINA RI<br />
berichtete <strong>de</strong>m Fürsten] 875: " Diese Bestän<strong>de</strong> sind du rch <strong>de</strong>n fortgesetzten Aushieb<br />
<strong>de</strong>r schlechtesten abgängigsten Stämme im Laufe <strong>de</strong>r j ahre so licht gewor<strong>de</strong>n,<br />
dass sie nicht die Hälfte <strong>de</strong>r Holzmassen enthalten, welche sie haben sollten. Sie sind<br />
von großen Lücken und Blößen durchzogen, welche sich naturgemäß vergrößern,<br />
weil fortwährend einzelne Bäume abgängig o<strong>de</strong>r vom Win<strong>de</strong> geworfen wer<strong>de</strong>n und<br />
eine natürliche Verjüngung <strong>de</strong>s Wil<strong>de</strong>s wegen unmöglich ist ". 50 urteilte <strong>de</strong>r nüchterne<br />
Öko no m über <strong>de</strong>n Waldzusta nd, <strong>de</strong>r doch für einen Jäger fast die Erfüllung<br />
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