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Band 51 . 2008 - Baarverein.de

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Graf H ei nrich Il. von Fürstenberg heiratete 1303 Verena von Freiburg-Ba<strong>de</strong>nweiler,<br />

Tochter <strong>de</strong>r Anna von Warten berg. ach <strong>de</strong>ren Tod 1321 erbte H einrich H.<br />

<strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r Wartenberger und damit <strong>de</strong>n Unterhölzerwald (VElIER 1964). Die<br />

Wartenberger hatten die Wildbannrechte in einem Gebiet von <strong>de</strong>r We talb bis etwa<br />

Beuron im Donautal, so dass di e Fürstenberger ein weiteres Jagdgebiet mit guter<br />

Betreuung erbten und <strong>de</strong>n Unterhölzerwald zu ihrem Hof jagdgebiet machten.<br />

Am 10. Januar 1309 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Unterhölzerwald er tmals erwähnt, als die<br />

Gräfin Anna von Freiburg-Wartenberg mit ihrer Tochter Verena und <strong>de</strong>ren Gemahl<br />

Graf H einrich Ir. von Für tenberg <strong>de</strong>r Pfa rrei pfohren jährlich 20 Fu<strong>de</strong>r Holz "aus<br />

<strong>de</strong>m Holz, da man spricht Unterhölzer" schenkte mit <strong>de</strong>r Auflage, zu einem Jahrtag<br />

für da Seelenhei l <strong>de</strong>r Stifter zu beten. Dies war bis 1787 die ein zige Holzberechtigung,<br />

welche später mit 7,5 Kl aftern Eichen- und 7,5 Klaftern Buchen brennholz<br />

spezifi ziert wur<strong>de</strong>. An<strong>de</strong>re Holznutzungen o<strong>de</strong>r H o lzberechtigungen si nd im<br />

Unterhölzer nicht hinzugekommen und ni cht vorban<strong>de</strong>n.<br />

Indizien zum Unterhölzerwald in frühgeschichtlicher Zeit<br />

Vorgänger <strong>de</strong>r Wartenberger waren di e Zähringer H erzöge, die a us einem alam anni<br />

schen A<strong>de</strong>lsgeschlecht hervorgingen und Teile Süd<strong>de</strong>utschlands und <strong>de</strong>r Schweiz<br />

zu eigen harten. Der Unterhölzerwald mit Geisingen war davor Teil <strong>de</strong>r Gaugrafchaft<br />

Baal' <strong>de</strong>r Karolinger und stand in enger Verbindung zum Verwaltungsmittelpunkt<br />

eudingen, <strong>de</strong>r späteren Pfa lz Kaiser Karls III. Die er, schon als Prinz öfter<br />

do rt zu Gast, wählte nach sei ner Absetzung 887 eudingen zum Ruhesitz, da er a l<br />

passionierter Jäger die Jagdmöglichkeiten <strong>de</strong>r Gegend sehr schätzte, bis er - einer<br />

überlieferten Ver ion zufolge - bei <strong>de</strong>r Entenjagd 888 tödlich verunglückte.<br />

Die Pfalz (hi erzu H ÜBENER 1973) und die an<strong>de</strong>ren Königsgüter <strong>de</strong>r Umgebung<br />

(hierzu: GLUN K 1968) entstammen <strong>de</strong>m altalamannischen H erzogsgut. Die Alamannen<br />

harten a b 260 n. Chr. di e H errschaft in Süd<strong>de</strong>utsch la nd erobert. Valentinian I.<br />

rä umte 364 bis 375 das Gebiet östlich <strong>de</strong>s Schwarzwal<strong>de</strong> , womit rund 200 Jahre<br />

römi cher Herrschaft in unserem Raum en<strong>de</strong>ten (LEHMAN 1 2005). Doch da uerte<br />

di e freie Alamannia nur bis zur Unterwerfung durch die Franken um 416 n. Chr.<br />

Die Merowinger behi elten jedoch die alte Gauverfassung <strong>de</strong>r Alama nnen mit einem<br />

Herzog an <strong>de</strong>r Spitze bei, a us <strong>de</strong>s en Grundbe itz, wie erwähnt, di e Königsgüter <strong>de</strong>r<br />

Ka rolinger hervorgingen. Wahrscheinlich blieb eudingen Sitz <strong>de</strong>r H erzogsgewalt<br />

(BADER 1968); gesichert ist je<strong>de</strong>nfall s ein e fränkische Grafschaft eidingen. Der<br />

Unterhölzerwald war dabei <strong>de</strong>n Franken a ls na hegelegenes i<strong>de</strong>a les Jagdgebiet<br />

genauso wichtig wie <strong>de</strong>n vora usgega ngenen Ala ma nnen. In diesen bewegten Jahren<br />

konnte sich <strong>de</strong>r aturwald ungestört erha lten.<br />

Die Römer fan<strong>de</strong>n in un erer Gegend keine Wildnis mehr vor mit fin teren<br />

Wäl<strong>de</strong>rn und wil<strong>de</strong>n Tieren, son<strong>de</strong>rn ei ne hochent\vickelte Kulturlandschaft. ach<br />

<strong>de</strong>n Kartierungen <strong>de</strong>r zahlreichen prähistorischen Grabhügel in <strong>de</strong>r Westbaar, in <strong>de</strong>r<br />

Baarmul<strong>de</strong> und im O stschwa rzwald z. B. durch KElIERER (1991) und MERZ (2003),<br />

a rchäologi ch a uch unter ucht durch KLUG-T REPPE (2002), wa r die Baar bereits in<br />

<strong>de</strong>r Jungstein zei t dicht besie<strong>de</strong>lt. Die Besie<strong>de</strong>lung fand ihren Höhepunkt in <strong>de</strong>r Bronzezeit<br />

und in <strong>de</strong>r Hallstattzeit, wo bereit die Rodungen weitgehend been<strong>de</strong>t waren<br />

und das La ndscha ftsbild bis heute ich kaum noch verän<strong>de</strong>rt hat (FRITZ 1978). Die<br />

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