03.11.2013 Aufrufe

erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Europäische Union: Verhaltene Re<strong>for</strong>men in günstigerem konjunkturellen Umfeld<br />

Tabelle 19<br />

Nettozahlerpositionen der wichtigsten Beitragszahler zum EU-Haushalt 1)<br />

In Relation zum jeweiligen Bruttonationaleinkommen in vH<br />

1997 bis 2003 2)<br />

Finanzrahmen 2007 bis 2013<br />

ohne UK-Rabatt mit UK-Rabatt 2) mit allg. Rabatt 3)<br />

Deutschland ......................................... 0,40 0,52 0,54 0,48<br />

Frankreich ........................................... 0,09 0,27 0,37 0,33<br />

Italien .................................................. 0,10 0,29 0,41 0,35<br />

Niederlande ......................................... 0,45 0,55 0,56 0,48<br />

Österreich ............................................ 0,26 0,37 0,38 0,41<br />

Schweden ............................................ 0,40 0,47 0,50 0,45<br />

Vereinigtes Königreich (UK) .............. 0,14 0,62 0,25 0,51<br />

1) Differenz zwischen den Beitragszahlungen und den national zurechenbaren Auszahlungen. Alle Nettozahler außer Dänemark, Finnland und<br />

Zypern. - 2) Mit Anwendung des Korrekturmechanismus für das Vereinigte Königreich. - 3) Mit Anwendung eines allgemeinen Korrekturmechanismus.<br />

Quelle: EU<br />

182. Nach Veröffentlichung der Vorschläge für die<br />

kommende Finanzplanungsperiode durch die Europäische<br />

Kommission entstand eine kontroverse Debatte<br />

über die Höhe der künftigen EU-Budgets. Nicht zuletzt<br />

die deutsche Bundesregierung wehrt sich gegen eine substantielle<br />

Ausweitung der Ausgaben und damit einhergehend<br />

eine Verschlechterung der deutschen Nettozahlerposition.<br />

Sofern der britische Korrekturmechanismus<br />

künftig auf die anderen Nettozahler übertragen wird,<br />

dürfte sich der Nettobeitrag Deutschlands zum EU-Haushalt<br />

in der kommenden Finanzplanungsperiode <strong>im</strong> Vergleich<br />

zum Durchschnitt der Jahre 1997 bis 2003 nicht<br />

exorbitant erhöhen. Gemäß der Projektionen der Europäischen<br />

Kommission stiege dieser um 0,08 Prozentpunkte;<br />

dies entspricht rund 1,7 Mrd Euro. Zudem erlaubt die<br />

Nettozahlerposition eines Landes ohnehin kaum eine<br />

Aussage über die Wohlfahrtgewinne oder -verluste, die<br />

aus der Mitgliedschaft in der Europäischen Union entstehen.<br />

Einem möglichen negativen Beitragssaldo stehen<br />

ökonomische Integrationsgewinne in zahlreichen Ausprägungen<br />

gegenüber, die ein weit größeres Ausmaß aufweisen.<br />

Im Zuge der Debatte um die künftigen EU-Budgets<br />

wurde der Europäischen Kommission zudem von<br />

deutscher Seite Inkonsistenz vorgeworfen: Einerseits<br />

würden Einsparungen <strong>im</strong> nationalen Haushalt ge<strong>for</strong>dert,<br />

um die Vorgaben des Stabilitäts- und Wachstumspakts<br />

einzuhalten; andererseits würden die Nettozahler durch<br />

die Ausdehnung des EU-Haushalts künftig noch stärker<br />

belastet. Im Jahr 2003 hatten sich die Ausgaben der Europäischen<br />

Union noch auf 0,96 vH in Relation zum nominalen<br />

Bruttonationaleinkommen belaufen. Die Europäische<br />

Kommission hingegen begründet ihre Position<br />

mit gestiegenen Aufgaben der Europäischen Union, die<br />

ohne zusätzliche Haushaltsmittel nicht zu erfüllen seien.<br />

183. In der Tat ist der Europäischen Union durch Beschlüsse<br />

des Europäischen Rates in den vergangenen<br />

Jahren eine Reihe neuer Aufgaben übertragen worden,<br />

die auch künftig budgetwirksam werden. Dazu gehört<br />

als Erstes der Beitritt von insgesamt zwölf neuen Mitgliedstaaten<br />

bis zum Jahr 2007, deren Einkommensniveau<br />

jeweils (deutlich) unter dem der Europäischen<br />

Union mit 15 Mitgliedern liegt. Die Regionen dieser<br />

Länder sind nach gegenwärtigem Status fast ausschließlich<br />

Ziel-1-Regionen, denen die höchste Förderung <strong>im</strong><br />

Rahmen der Strukturpolitik zukommt. Aber selbst bei<br />

Konstanz der Ausgaben je EU-Bürger ergäbe sich durch<br />

den Rückgang des durchschnittlichen Einkommens je<br />

Einwohner in der <strong>im</strong> Jahr 2007 auf 27 Mitglieder erweiterten<br />

Union rein rechnerisch ein Anstieg der Ausgabenquote<br />

bezogen auf das gemeinschaftliche Bruttonationaleinkommen.<br />

Weitere Ausgabensteigerungen, die<br />

unter der Rubrik „Die EU als globaler Partner“ (darunter<br />

fallen etwa steigende Ausgaben für die Gemeinsame<br />

Außen- und Sicherheitspolitik) geführt werden,<br />

folgen aus Bestrebungen des Europäischen Rates, das<br />

politische Gewicht der Europäischen Union zu erhöhen.<br />

Zudem belasten gestiegene Aufgaben etwa in den<br />

Bereichen des Schutzes der Außengrenzen, der Einwanderungspolitik<br />

oder einer intensiveren Zusammenarbeit<br />

in den Bereichen Justiz und Inneres den EU-Haushalt.<br />

Schließlich ist in der neuen Budgetplanung vorgesehen,<br />

den bisher außerhalb des EU-Haushalts geführten<br />

Europäischen Entwicklungsfonds in diesen zu integrieren.<br />

Vor dem Hintergrund dieser Kompetenzausweitungen<br />

ist die Argumentation der Europäischen Kommission,<br />

dass zur Bewältigung der künftigen Aufgaben<br />

eine Anhebung der Ausgabenquote er<strong>for</strong>derlich sei,<br />

nachvollziehbar.<br />

184. Gleichwohl plant die Europäische Kommission<br />

mit ihrer finanziellen Vorausschau eine über die in bestehenden<br />

Rechtsakten festgeschriebene Kompetenzausweitung.<br />

Dies gilt in erster Linie für einige Ausgaben in<br />

der Rubrik „Nachhaltiges Wachstum“, in der sich der<br />

weit überwiegende Anteil der gesamten Ausgabensteigerungen<br />

konzentriert. So ist es fraglich, inwieweit Maßnahmen<br />

zur Unternehmensförderung oder zusätzliche<br />

Mittel für Forschung und Entwicklung auf europäischer<br />

Ebene für die Verfolgung der Lissabon-Strategie<br />

113

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!