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erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

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Die wirtschaftliche Lage <strong>im</strong> Jahr 2004<br />

setzenden Talfahrt der Aktienkurse und der stockenden Konjunkturentwicklung verschlechterten sich die Bedingungen<br />

der Außenfinanzierung von Investitionen. Die wertmäßige Relation von Unternehmensverschuldung zu<br />

sich <strong>im</strong> Umlauf befindenden Aktien (debt to equity ratio), die aufgrund der Aktienkurssteigerungen <strong>im</strong> Börsenboom<br />

bis Ende der neunziger Jahre trotz hoher Fremdkapitalnachfrage gesunken war, erhöhte sich <strong>im</strong> Anschluss<br />

kräftig. Dieser Anstieg ging mit einer deutlichen Reduktion der Außenfinanzierung über Banken, sonstige Kreditgeber<br />

und in Form von Beteiligungen (Aktien und sonstige Beteiligungen) einher. Seit dem Jahr 2001 waren jedoch<br />

Konsolidierungsanstrengungen zu beobachten, die sich in einer Verschiebung der Finanzierungsstruktur widerspiegelten:<br />

die Außenfinanzierung wurde deutlich reduziert, während die Innenfinanzierung wieder an Bedeutung gewann.<br />

Bemerkenswert für die Jahre 2002 und 2003 war der positive Finanzierungssaldo des Unternehmenssektors.<br />

Insgesamt ergeben sich Anhaltspunkte, dass neben den bereits genannten Einflussgrößen der Anstieg der Verschuldung<br />

relativ zu <strong>im</strong> Umlauf befindenden Aktien die Investitionstätigkeit der Unternehmen gedämpft haben dürfte.<br />

205. Die Ergebnisse der Unternehmensbefragung des<br />

DIHK <strong>im</strong> Herbst des Jahres 2004 legen nahe, dass die<br />

Investitionsausgaben nach den mitunter ausgeprägten<br />

Rückgängen seit dem Jahr 2001 <strong>im</strong> nächsten Jahr wieder<br />

zunehmen werden, wenngleich nur moderat. Eine überdurchschnittliche<br />

Ausweitung der Investitionen planen<br />

dabei exportorientierte Industriezweige, wie beispielsweise<br />

der Maschinenbau, der Kraftfahrzeugbau, die<br />

Elektrotechnik und die Chemische Industrie. In diesen<br />

Industriezweigen steigt auch die Bereitschaft überdurchschnittlich,<br />

bestehende Kapazitäten auszuweiten. Kleinere<br />

und mittlere Unternehmen weisen eine <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu Großunternehmen deutlich geringere Investitionsneigung<br />

auf. Maßgeblich für die Investitionspläne sind das<br />

Ersatz- und Rationalisierungsmotiv, wobei das Ersatzmotiv<br />

weiterhin über alle Branchen hinweg die größte<br />

Bedeutung besitzt. Mit Hilfe von Rationalisierungsinvestitionen<br />

versuchen die Unternehmen Kostensenkungspotentiale<br />

zu nutzen, um damit ihre Stellung <strong>im</strong><br />

internationalen Wettbewerb weiter zu behaupten. Die<br />

Kapazitätsauslastung gewinnt, zum ersten Mal seit dem<br />

Jahr 2001, wieder an Bedeutung: Rund ein Fünftel aller<br />

Unternehmen der Industrie sehen in der Kapazitätserweiterung<br />

das Hauptmotiv ihrer Investitionspläne.<br />

206. Mit dem seit Jahresbeginn zu verzeichnenden<br />

saisonbereinigten Anstieg der vom Ifo-Institut, München,<br />

erhobenen Kapazitätsauslastung <strong>im</strong> Verarbeitenden<br />

Gewerbe setzte sich die seit Mitte des vergangenen<br />

Jahres zu beobachtende Aufwärtstendenz <strong>for</strong>t. Im<br />

Durchschnitt der ersten drei Quartale dieses Jahres entsprach<br />

die Kapazitätsauslastung in Westdeutschland mit<br />

84,0 vH ihrem langfristigen Durchschnitt der Jahre 1993<br />

bis 2003. Von dem seit Mitte des Jahres 2003 zu beobachtenden<br />

moderaten Anstieg der Kapazitätsauslastung<br />

ging gleichwohl kein wesentlicher Impuls auf die<br />

Ausrüstungsinvestitionen aus.<br />

Die weit in dieses Jahr hineinreichende Skepsis hinsichtlich<br />

der konjunkturellen Erholung sowie die hinter den<br />

Erwartungen bleibende Binnennachfrage prägten die<br />

Entwicklung der Indikatoren des Geschäftskl<strong>im</strong>as. Der<br />

Ifo-Geschäftskl<strong>im</strong>aindex lag bis zur Jahresmitte nur<br />

leicht über seinem langjährigen Durchschnitt. Nach den<br />

deutlichen Zuwächsen <strong>im</strong> letzten Jahr, die insbesondere<br />

auf einer Verbesserung der Geschäftserwartungen basierten,<br />

reduzierten sich diese seit Beginn des Jahres<br />

merklich, während sich die Beurteilung der aktuellen<br />

Lage stetig verbesserte. Die starke Korrektur der Geschäftserwartungen<br />

seit Beginn des Jahres dämpfte dabei<br />

deutlich die Entwicklung des Indikators. Die <strong>im</strong> Jahresverlauf<br />

nur verhaltene St<strong>im</strong>mung spiegelte sich auch<br />

an den Aktienmärkten wider, die Kurse bewegten sich<br />

seitwärts. Maßgeblich für die Entwicklung des Geschäftskl<strong>im</strong>as<br />

war nicht zuletzt die schwache inländische<br />

Nachfrage, die bis zur Jahresmitte keine merkliche Erholungstendenz<br />

erkennen und <strong>im</strong>mer wieder Zweifel an der<br />

Nachhaltigkeit der konjunkturellen Erholung aufkommen<br />

ließ. Das hohe Ölpreisniveau und die Aufwertung<br />

des Euro dämpften sowohl die Zuversicht an den Aktienmärkten<br />

als auch die Exportperspektiven der Unternehmen,<br />

gleichwohl blieben die Exporterwartungen per<br />

saldo positiv.<br />

207. Die Außenfinanzierung der Unternehmen am<br />

Kapitalmarkt dürfte durch die Entwicklung am Aktienmarkt,<br />

trotz zeitweiliger Kursverluste, nicht belastet<br />

worden sein. Die Finanzierungsbedingungen am Anleihemarkt<br />

waren günstig, niedrige Umlaufsrenditen sowie<br />

die bereits seit letztem Jahr geringen Renditeaufschläge<br />

für Unternehmensanleihen erleichterten die Mittelbeschaffung<br />

sowohl für Unternehmen mit sehr guter Bonität<br />

als auch für Unternehmen mit mittlerem Rating. Die<br />

Finanzierung über Unternehmensanleihen ist bislang jedoch,<br />

trotz eines Anstiegs der entsprechenden Emissionen,<br />

für den Unternehmenssektor insgesamt von nachrangiger<br />

Bedeutung.<br />

Die klassische Form der Außenfinanzierung der Unternehmensinvestitionen<br />

über Banken war in diesem Jahr<br />

weiterhin rückläufig. Die Kredite an inländische Unternehmen<br />

gingen <strong>im</strong> ersten Halbjahr dieses Jahres um<br />

1,8 vH zurück. Dies war auf eine Abnahme bei den<br />

Großbanken, den Sparkassen und Kreditgenossenschaften<br />

zurückzuführen. Das geringe Volumen der neu aufgenommenen<br />

Bankkredite an Unternehmen dürfte hierbei,<br />

analog zu den vorausgegangenen Jahren, vorrangig<br />

auf eine verhaltene Nachfrage nach Fremdkapital<br />

zurückzuführen sein, wenngleich sich die Kreditvergabebedingungen<br />

leicht verschärften und auch eine anbieterseitige<br />

Einschränkung des Kreditvolumens in Einzelfällen<br />

vorgelegen haben mag (Ziffern 369).<br />

Die Bedeutung der Innenfinanzierung der Unternehmen<br />

nahm <strong>im</strong> vergangenen Jahr abermals zu. Die Innenfinanzierungsquote,<br />

der Anteil der Innenfinanzierung an<br />

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