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erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

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Deutschland <strong>im</strong> internationalen Wettbewerb<br />

Schaubild 120<br />

Sektorale Struktur der Bruttowertschöpfung in Deutschland 1)<br />

vH<br />

80<br />

vH<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Dienstleistungen 2)<br />

70<br />

60<br />

50<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

Produzierendes Gewerbe 3)<br />

darunter:<br />

Verarbeitendes Gewerbe<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

10<br />

0<br />

Baugewerbe<br />

1970 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01 02 2003<br />

0<br />

1) Unbereinigte Bruttowertschöpfung in Preisen von 1995; bis 1990 früheres Bundesgebiet, ab 1991 Deutschland.– 2) Handel, Gastgewerbe und Verkehr, Finanzierung,<br />

Vermietung und Unternehmensdienstleister sowie öffentliche und private Dienstleister.– 3) Ohne Baugewerbe.<br />

(Schaubild 121). Deutschland zeichnet sich <strong>im</strong> Vergleich<br />

mit anderen Industrieländern durch einen der höchsten<br />

Anteile an Erwerbstätigen in der Industrie (ohne Bau)<br />

aus, wobei es allerdings <strong>im</strong> Zuge des Abbaus von Industriearbeitsplätzen<br />

in der ersten Hälfte der neunziger<br />

Jahre zu einem merklichen Rückgang gekommen war.<br />

Gerade der positive Handelsbilanzsaldo des Verarbeitenden<br />

Gewerbes und – wie <strong>im</strong> Rahmen der Input-Output-<br />

Analyse gezeigt – mit der Exporttätigkeit einhergehende<br />

positive Beschäftigungseffekte können aber von der<br />

Tendenz her erklären, warum der Industrieanteil<br />

Deutschlands <strong>im</strong> internationalen Vergleich sehr hoch ist.<br />

Ebenso lässt sich auch in anderen Industrieländern ein<br />

beständig zunehmender Bedeutungsgewinn des Dienstleistungsbereichs<br />

erkennen. Gemessen an der Entwicklung<br />

der Beschäftigtenanteile fällt Deutschland hier<br />

nicht aus dem Rahmen. Im Gegenteil: Der Anteil der in<br />

den Bereichen Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie<br />

Finanzierungs- und Unternehmensdienstleistungen Beschäftigten<br />

ist relativ hoch. Alles in allem verläuft der<br />

Strukturwandel in Deutschland damit in den gleichen<br />

Bahnen, wie dies auch für die wichtigsten europäischen<br />

Länder und die Vereinigten Staaten der Fall ist. Mit<br />

Blick auf die relative Bedeutung der Beschäftigung in<br />

der Industrie ist Deutschland sogar neben Italien das am<br />

stärksten industrialisierte Land. Zwar ist es in Deutschland<br />

seit Mitte der neunziger Jahre zu einem überdurchschnittlichen<br />

Rückgang der Industriebeschäftigung gekommen,<br />

dies trifft allerdings auch – und noch in<br />

stärkerem Maße – auf die Vereinigten Staaten und auf<br />

das Vereinigte Königreich zu. Ein möglicher Grund für<br />

diese unterschiedlichen Entwicklungen könnte aber auch<br />

sein, dass Unternehmen in diesen Ländern industrielle<br />

Dienstleistungsaktivitäten in höherem Umfang als hierzulande<br />

in selbständige Unternehmen auslagern, deren<br />

Beschäftigte dann dem Dienstleistungssektor zugerechnet<br />

werden. Dies weist aber auch auf ein grundsätzliches<br />

Problem internationaler Vergleiche sektoraler Beschäftigungsanteile<br />

hin. Je nach Art der Zuordnung der<br />

Beschäftigten auf Industrie- beziehungsweise Dienstleistungsbereich<br />

– nach Sektoren oder nach hauptsächlichem<br />

Betätigungsfeld des Unternehmens –, können sich<br />

sehr unterschiedliche Ergebnisse ergeben.<br />

482. Deindustrialisierung ist somit kein spezifisch<br />

deutsches Phänomen, sondern eine allgemein für Industrieländer<br />

charakteristische Entwicklung. Angesichts der<br />

Tatsache, dass bisher der Außenhandel Deutschlands<br />

und auch die Direktinvestitionsaktivitäten zum weitaus<br />

überwiegenden Teil mit Industrieländern stattfinden,<br />

also mit Ländern, die die gleiche sektorale Verschiebung<br />

durchlaufen haben, dürften außenwirtschaftliche Einflüsse<br />

nicht der maßgebliche Faktor für den relativen<br />

372

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