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erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

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Deutschland: Exportgetragener Aufschwung – keine Linderung der binnenwirtschaftlichen Probleme<br />

nehmerkapital“ der KfW-Bankengruppe integriert und,<br />

nachdem es <strong>im</strong> vergangenen Jahr bereits auf die Förderung<br />

von neuen Ausbildungsplätzen ausgedehnt worden<br />

war, hinsichtlich der Förderbedingungen weiter gelockert.<br />

Die Einstellung eines Arbeitslosen oder Auszubildenden<br />

ist nicht mehr explizite Fördervoraussetzung,<br />

förderfähig ist nun ebenfalls die Sicherung bestehender<br />

Arbeitsplätze. Vom Beginn des Programms <strong>im</strong> November<br />

2002 bis zur Einstellung als eigenständige Maßnahme<br />

<strong>im</strong> März 2004 wurden 2 717 Darlehen mit einem<br />

Gesamtvolumen von 925 Mio Euro zur Förderung von<br />

13 324 Arbeitsplätzen vergeben.<br />

Die Zahl der in Personal-Service-Agenturen Beschäftigten<br />

verharrte, ebenfalls enttäuschend, bei 27 600 Personen<br />

<strong>im</strong> Oktober, nachdem das Programm Anfang des<br />

laufenden Jahres durch die Insolvenz eines großen Betreibers<br />

einen deutlichen Rückschlag erlitten hatte. Die<br />

zuletzt angestrebte jahresdurchschnittliche Teilnehmerzahl<br />

von 50 000 Leiharbeitnehmern bleibt damit – trotz<br />

eines zwischenzeitlichen Anstiegs der Beschäftigtenzahl<br />

auf 36 000 Personen <strong>im</strong> September – in weiter Ferne und<br />

dürfte sich erst in einem anhaltend günstigen konjunkturellen<br />

Umfeld bei anziehender Arbeitsnachfrage erreichen<br />

lassen. Bisher konnten knapp 21 000 Arbeitslose<br />

über eine Personal-Service-Agentur in eine reguläre<br />

Beschäftigung vermittelt werden. Zwar fand die Einrichtung<br />

der Personal-Service-Agenturen in einem konjunkturell<br />

ungünstigen Umfeld statt, das auch die Geschäftstätigkeit<br />

der traditionellen Leiharbeitsunternehmen<br />

belastete, so dass der geringe bisherige Erfolg nicht<br />

überrascht. Da sich andererseits die Merkmale der in den<br />

Personal-Service-Agenturen Beschäftigten nur wenig<br />

von denen traditioneller Leiharbeitnehmer unterscheiden<br />

und insbesondere der Anteil der Langzeitarbeitslosen<br />

gering ist, bleibt bisher noch offen, inwieweit flächendeckend<br />

geförderte Leiharbeit einen gewichtigen originären<br />

Beitrag zur Integration Arbeitsloser in den ersten<br />

Arbeitsmarkt leisten kann.<br />

Tarifpolitik und Lohnentwicklung: Beschäftigungsfreundliche<br />

Zurückhaltung angesichts drohender<br />

Arbeitsplatzverluste<br />

264. Die Tarifrunde des Jahres 2004 war durch moderate<br />

Abschlüsse, Bestrebungen zur Verlängerung der tariflichen<br />

Arbeitszeit und das Ziel der Beschäftigungssicherung<br />

gekennzeichnet. Nach Berechnungen der<br />

Deutschen Bundesbank stiegen <strong>im</strong> laufenden Jahr die<br />

Tarifverdienste auf Stundenbasis nur um 1,3 vH (Tabelle<br />

37, Tabelle 38, Seiten 196 ff.). Darin enthalten sind<br />

neben neu abgeschlossenen Tarifverträgen auch die<br />

Tariflohnerhöhungen, die sich aus der Fortwirkung von<br />

vor dem Jahr 2004 abgeschlossenen Tarifabschlüssen ergaben,<br />

sowie die Besoldung und die Arbeitszeit der Beamten.<br />

Der lohnpolitische Verteilungsspielraum wurde<br />

daher nicht voll ausgeschöpft, und für sich genommen<br />

gingen von den Lohnabschlüssen beschäftigungsfreundliche<br />

Wirkungen aus (Ziffern 702 f.). Angesichts der mo-<br />

Lohn und Produktivität<br />

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in vH<br />

Tabelle 37<br />

2001 2002 2003 2004 1)<br />

Tarifverdienste je Stunde 2) .... + 1,9 + 2,7 + 2,1 + 1,3<br />

Effektivverdienste<br />

je Stunde 2) .......................... + 2,2 + 1,8 + 1,2 + 0,5<br />

Stundenproduktivität 3) ........... + 1,3 + 1,5 + 0,7 + 1,5<br />

Erwerbstätigenproduktivität 4) + 0,4 + 0,7 + 0,9 + 1,7<br />

Reale Arbeitskosten 5) ............ + 1,3 + 0,7 + 0,2 - 0,8<br />

Reale Nettoverdienste 6) ......... + 2,3 + 0,5 - 0,8 + 0,6<br />

Nachrichtlich:<br />

Deflator des Bruttoinlandsprodukts<br />

7) ................. + 1,3 + 1,5 + 1,1 + 1,0<br />

1) Eigene Schätzung. - 2) Quelle: DIW. - 3) Bruttoinlandsprodukt in<br />

Preisen von 1995 je geleistete Erwerbstätigenstunde. - 4) Bruttoinlandsprodukt<br />

in Preisen von 1995 je Erwerbstätigen. - 5) Arbeitsentgelt<br />

plus kalkulatorischer Unternehmerlohn (dabei wird unterstellt,<br />

dass jeder Selbständige/mithelfende Familienangehörige das durchschnittliche<br />

Arbeitsentgelt eines Arbeitnehmers erhält) je geleistete<br />

Erwerbstätigenstunde, preisbereinigt mit dem Deflator des Bruttoinlandsprodukts.<br />

- 6) Nettoarbeitsentgelt plus kalkulatorischer Unternehmerlohn<br />

(Berechnung siehe Fußnote 5) je geleistete Erwerbstätigenstunde,<br />

preisbereinigt mit dem Verbraucherpreisindex (Basis<br />

2000 = 100). - 7) 1995 = 100.<br />

deraten Entwicklung der Tariflöhne und der weiterhin<br />

hohen Lohndrift von – 0,8 Prozentpunkten stiegen die<br />

Effektivverdienste lediglich um 0,5 vH (Schaubild 70,<br />

Seite 202).<br />

265. Die Tarifabschlüsse in der Metallindustrie enthalten<br />

neben einer Stufenerhöhung Regelungen zur Verlängerung<br />

der Arbeitszeit von 35 auf bis zu 40 Stunden bei<br />

vollem Lohnausgleich, die insbesondere in Unternehmensbereichen<br />

mit Hochqualifizierten genutzt werden<br />

sollen. In Betrieben, die einen Anteil an Hochqualifizierten<br />

von mindestens 50 vH haben, genügt für eine Ausdehnung<br />

der Arbeitszeit eine Vereinbarung auf Betriebsebene,<br />

in allen anderen Fällen ist die Zust<strong>im</strong>mung der<br />

Tarifvertragsparteien er<strong>for</strong>derlich. Darüber hinaus wurden<br />

Öffnungsklauseln vereinbart. Diese ermöglichen zur<br />

Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit, zur Förderung von<br />

Innovationen und Investitionen sowie zur Sicherung bestehender<br />

oder zur Schaffung neuer Arbeitsplätze die<br />

Kürzung von Sonderzahlungen sowie die Änderung der<br />

Arbeitszeit ohne vollen Lohnausgleich. Die Anwendung<br />

dieser Öffnungsklauseln er<strong>for</strong>dert die Zust<strong>im</strong>mung der<br />

Tarifvertragsparteien. Eine Härtefallklausel erlaubt zudem<br />

die Überprüfung und einvernehmliche Revision der<br />

für das Jahr 2005 vorgesehenen Stufenerhöhung.<br />

195

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