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erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

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Deutschland: Exportgetragener Aufschwung – keine Linderung der binnenwirtschaftlichen Probleme<br />

Schaubild 99<br />

vH<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

Bedeutung der Langzeitarbeitslosigkeit<br />

in Ost- und Westdeutschland 1)<br />

Anteile an allen Arbeitslosen in vH 2)<br />

Westdeutschland<br />

vH<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

Anteil der Jugendlichen, das heißt der 15- bis 25-Jährigen,<br />

in beiden Gebietsständen nahezu identisch ist, sind<br />

in Westdeutschland die 25- bis 40-Jährigen sowie die<br />

über 55-Jährigen häufiger vertreten. Damit beinhaltet die<br />

in Ostdeutschland relativ stärker besetzte Altersgruppe<br />

der 40- bis 55-jährigen Arbeitslosen solche Personen,<br />

die zum Zeitpunkt der Vereinigung – bei hoher Erwerbsbeteiligung<br />

– mitten <strong>im</strong> Erwerbsleben standen und vom<br />

rapiden Anstieg der Arbeitslosigkeit besonders stark betroffen<br />

waren. Sie waren noch zu jung, um auf dem<br />

Wege eines Vorruhestands oder vorruhestandsähnlicher<br />

Regelungen aus dem Erwerbsleben auszuscheiden, und<br />

haben anscheinend besonders große Probleme, wieder<br />

eine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden.<br />

407. Die verdeckte Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland<br />

belief sich <strong>im</strong> Jahr 2004 auf 569 000 Personen. Nach ihrem<br />

Höchststand von über 1,8 Millionen Personen Anfang<br />

der neunziger Jahre ist sie allerdings seit Jahren<br />

rückläufig, da die Rückführung der klassischen Instrumente<br />

der aktiven Arbeitsmarktpolitik wie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />

und Maßnahmen der beruflichen<br />

Weiterbildung den Anstieg von vorruhestandsähnlichen<br />

Regelungen mehr als ausgeglichen hat (Ziffer 244). Relativ<br />

zur Zahl der registrierten Arbeitslosen ist ihre<br />

Bedeutung sogar ein wenig geringer als in Westdeutschland,<br />

bezogen auf das Erwerbspersonenpotential hingegen<br />

ist sie mehr als doppelt so groß.<br />

25<br />

0<br />

Ostdeutschland<br />

1992 93 94 95 96 97 98 99 2000 01 02 03 2004<br />

1) 1991 bis 1997: Westdeutschland und Berlin-West; Ostdeutschland<br />

und Berlin-Ost. Ab 1998: Westdeutschland ohne Berlin, Ostdeutschland<br />

mit Berlin .– 2) Anteil der Langzeitarbeitslosen (ein Jahr und länger<br />

registriert arbeitslos) an allen registrierten Arbeitslosen <strong>im</strong> jeweiligen<br />

Gebietsstand.<br />

Quelle: BA<br />

406. Die Strukturanalyse der Bundesagentur für Arbeit<br />

erlaubt mit dem Stand September 2004 weitere Aussagen<br />

über die Zusammensetzung der Arbeitslosigkeit in<br />

den beiden Gebietsständen (Ziffern 241). Der gemessen<br />

an der <strong>for</strong>malen Qualifikation niedrigere Anteil von Geringqualifizierten<br />

an den Erwerbstätigen in den neuen<br />

Bundesländern spiegelt sich auch bei den Arbeitslosen<br />

wider. Der Anteil der Arbeitslosen ohne abgeschlossene<br />

Berufsausbildung ist mit 22,2 vH in Ostdeutschland nur<br />

etwas mehr als halb so groß wie in Westdeutschland<br />

(41,2 vH). Auch in der Altersstruktur gibt es – allerdings<br />

weniger stark ausgeprägte – Unterschiede. Während der<br />

25<br />

0<br />

Merkliche Unterschiede zwischen den beiden Gebietsständen<br />

bestehen in der Gewichtung des arbeitsmarktpolitischen<br />

Instrumentariums. Während „Beschäftigung<br />

schaffende Maßnahmen“ als arbeitsmarktpolitisches Instrument<br />

in Westdeutschland kaum noch eine Rolle spielen<br />

– die in diesen Maßnahmen beschäftigten Personen<br />

machen hier nur 2,3 vH der verdeckt Arbeitslosen aus –,<br />

ist ihre Bedeutung in Ostdeutschland mit einem Anteil<br />

von 16,0 vH an den verdeckt Arbeitslosen erheblich größer.<br />

Die Bedeutung des Vorruhestands oder vorruhestandsähnlicher<br />

Regelungen hingegen ist mit einem<br />

Anteil an den verdeckt Arbeitslosen von (54,0) vH in Ostdeutschland<br />

niedriger als in Westdeutschland (67,0 vH),<br />

was vor allem auf einen geringeren Anteil an Beziehern<br />

von Rente wegen Arbeitslosigkeit zurückzuführen ist.<br />

Bezieht man die Teilnehmer an vorruhestandsähnlichen<br />

Maßnahmen hingegen nicht auf die Zahl der verdeckt<br />

Arbeitslosen, sondern auf das Erwerbspersonenpotential<br />

in Ostdeutschland, so haben diese Maßnahmen – spiegelbildlich<br />

zum geringeren Anteil alter Arbeitnehmer an<br />

allen Erwerbstätigen – ein größeres Gewicht als in Westdeutschland.<br />

408. Die ungünstige Arbeitsmarktlage zeigt sich auch<br />

in der Zahl der gemeldeten offenen Stellen. Mit etwa<br />

46 000 gemeldeten offenen Stellen lag sie <strong>im</strong> Jahr 2004<br />

merklich unter dem Mittel der fünf vorangehenden Jahre<br />

von knapp 70 000, und selbst diese Zahl war relativ zur<br />

Zahl der Erwerbstätigen deutlich niedriger als in Westdeutschland;<br />

betrachtet man allerdings die Rate, mit der<br />

die gemeldeten offenen Stellen seit dem Jahr 2000 abnehmen,<br />

so ist diese in Westdeutschland höher. Auffällig<br />

315

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