03.11.2013 Aufrufe

erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Deutschland: Exportgetragener Aufschwung – keine Linderung der binnenwirtschaftlichen Probleme<br />

von Sachsen erhalten sämtliche neuen Länder darüber<br />

hinaus Sonderbedarfs-Bundesergänzungszuweisungen wegen<br />

überdurchschnittlich hoher Kosten politischer Führung<br />

in Höhe von jeweils 84 Mio Euro <strong>im</strong> Jahr. Solche<br />

Kosten werden auch „kleineren“ westdeutschen Bundesländern<br />

(Bremen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-<br />

Holstein) sowie Berlin durch Zuweisungen des Bundes<br />

entgolten.<br />

Die wichtigste Rolle bei den Zuweisungen des Bundes<br />

an die neuen Länder kommt den Sonderbedarfs-Bundesergänzungszuweisungen<br />

zum Abbau teilungsbedingter<br />

Sonderlasten sowie zum Ausgleich unterproportionaler<br />

kommunaler Finanzkraft zu. Der Umfang dieser Zuweisungen<br />

in Höhe von insgesamt zunächst rund<br />

5,8 Mrd Euro – die Zuweisungen an Berlin beliefen sich<br />

auf weitere 1,36 Mrd Euro – wurde <strong>im</strong> Jahr 1995 festgelegt;<br />

dabei beruht der Schlüssel, mit dem die Höhe der<br />

Zuweisungen eines Bundeslandes best<strong>im</strong>mt wird, auf<br />

der Einwohnerzahl des entsprechenden Landes <strong>im</strong><br />

Jahr 1992. Bis 2002 wurden den neuen Bundesländern<br />

(ohne Berlin) darüber hinaus Zuweisungen <strong>im</strong> Rahmen<br />

des Investitionsförderungsgesetzes Aufbau Ost mit einem<br />

jährlichen Volumen von mehr als 2,7 Mrd Euro<br />

(einschließlich Berlin: 3,375 Mrd Euro) gewährt. Diese<br />

– bislang mit einer investiven Zweckbindung versehenen<br />

– Finanzhilfen wurden seit dem Jahr 2002 in<br />

gleicher Höhe in die Sonderbedarfs-Bundesergänzungszuweisungen<br />

für die neuen Länder integriert, die entsprechend<br />

angehoben wurden.<br />

416. Auch mit Blick auf die Kommunalhaushalte zeigen<br />

sich beträchtliche Steuerkraftunterschiede zwischen<br />

West- und Ostdeutschland. Zwar hat sich <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf das Aufkommen aus den Gemeindesteuern die relative<br />

Situation in Ostdeutschland seit dem Jahr 1995 kontinuierlich<br />

verbessert; je Einwohner gerechnet beliefen<br />

sich die Einnahmen aus den Gemeindesteuern <strong>im</strong><br />

Jahr 2003 gleichwohl auf nur 50 vH des Niveaus der<br />

westdeutschen Kommunen. Das Bruttoaufkommen aus<br />

der Gewerbesteuer als der wichtigsten Gemeindesteuer<br />

betrug <strong>im</strong> Jahr 2003 in den ostdeutschen Bundesländern<br />

(ohne Berlin) lediglich 132 Euro je Einwohner und damit<br />

weniger als 42 vH des Vergleichwerts in Westdeutschland.<br />

Nach Abzug der Gewerbesteuerumlage und<br />

unter Einschluss der Gemeindeanteile an der Einkommensteuer<br />

und der Umsatzsteuer beliefen sich die Steuereinnahmen<br />

der ostdeutschen Gemeinden insgesamt mit<br />

302 Euro je Einwohner <strong>im</strong> Jahr 2003 auf etwa 45 vH des<br />

Niveaus in den westdeutschen Gemeinden. Spiegelbildlich<br />

zur schwachen originären Steuerkraft machten die<br />

laufenden Zuweisungen der Länder an ihre Gemeinden<br />

sowie die Zuweisungen und Zuschüsse für Investitionen,<br />

die hauptsächlich ebenfalls von den Ländern geleistet<br />

werden, mit insgesamt 1 065 Euro je Einwohner <strong>im</strong><br />

Jahr 2003 rund 59 vH der gesamten bereinigten Einnahmen<br />

je Einwohner der ostdeutschen Gemeinden und damit<br />

mehr als das Doppelte des entsprechenden Niveaus<br />

der westdeutschen Gemeinden aus. Seit Mitte der neunziger<br />

Jahre wurden diese Zuweisungen allerdings insbesondere<br />

in Ostdeutschland erheblich reduziert. Dadurch<br />

haben die ostdeutschen Länder einen Teil ihrer Konsolidierungslasten<br />

auf ihre Gemeinden abgewälzt. Im Ergebnis<br />

beliefen sich die bereinigten Einnahmen in den<br />

ostdeutschen Kommunalhaushalten je Einwohner auf etwas<br />

über 98 vH des Niveaus der westdeutschen Gemeinden.<br />

417. Fasst man die Einnahmen auf Länderebene mit<br />

den Einnahmen der Gemeinden zusammen und bereinigt<br />

dieses Aggregat um die Zahlungen zwischen den Ebenen,<br />

zeigt sich, dass die ostdeutschen Bundesländer insgesamt<br />

über eine deutlich bessere Finanzausstattung verfügen<br />

als die westdeutschen Flächenländer. Verglichen<br />

mit allen westdeutschen Flächenländern liegen die konsolidierten<br />

Einnahmen der ostdeutschen Länder und Gemeinden<br />

je Einwohner aktuell um etwa 15 vH über dem<br />

westdeutschen Vergleichswert. Zu berücksichtigen ist<br />

dabei allerdings, dass die Einnahmen (und Ausgaben)<br />

der Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt vor allem<br />

<strong>im</strong> Jahr 2003 wegen besonderer Zuweisungen zur<br />

Beseitigung der Flutschäden aus dem Jahr 2002 nach<br />

oben verzerrt waren. Würde man als Vergleichsgruppe<br />

nur die finanzschwachen, das heißt <strong>im</strong> Länderfinanzausgleich<br />

ausgleichsberechtigten westdeutschen Flächenländer<br />

(Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Saarland und<br />

Schleswig-Holstein) wählen, so lägen die konsolidierten<br />

Einnahmen je Einwohner der ostdeutschen Länder ganz<br />

erheblich über denjenigen dieser Vergleichsgruppe.<br />

Ausgaben der neuen Bundesländer<br />

418. Auf der Ausgabenseite werden <strong>im</strong> Folgenden nur<br />

die über die Länder- und Gemeindeebene konsolidierten<br />

Ausgaben betrachtet und Zuweisungen, die zwischen<br />

den Gebietskörperschaften geleistet werden, außer Acht<br />

gelassen. Die wichtigsten Ausgabenblöcke der konsolidierten<br />

Haushalte von Ländern und Gemeinden sind die<br />

Investitionsausgaben, die Personalausgaben, die geleisteten<br />

Zinszahlungen und die Ausgaben für soziale Leistungen<br />

(Schaubild 104, Seite 322).<br />

Unabhängig von der Frage, ob die <strong>im</strong> Rahmen des Solidarpakts<br />

nach Ostdeutschland transferierten Mittel auch<br />

tatsächlich, wie vorgesehen, zur Investitionsfinanzierung<br />

verwendet werden (Ziffern 636 ff.), weisen die ostdeutschen<br />

Bundesländer ein hohes Niveau an öffentlichen<br />

Investitionsausgaben auf. Das Verhältnis zwischen den<br />

in den ostdeutschen Länder- und Gemeindehaushalten<br />

ausgewiesenen Investitionsausgaben je Einwohner und<br />

dem entsprechenden Niveau in den westdeutschen Flächenländern<br />

erreichte <strong>im</strong> Jahr 1997 sein Max<strong>im</strong>um, als<br />

die Investitionsausgaben in den neuen Bundesländern<br />

mit 1 287 Euro je Einwohner rund 225 vH des Niveaus<br />

in den westdeutschen Flächenländern betrugen. Bis zum<br />

Jahr 2003 gingen die Investitionsausgaben je Einwohner<br />

<strong>im</strong> Osten dann kontinuierlich zurück. Infolge der Beseitigung<br />

der Flutschäden sind die Ausgaben in Sachsen-<br />

Anhalt und in Sachsen <strong>im</strong> Jahr 2003 erkennbar angestiegen.<br />

Im Jahr 2003 beliefen sich die Investitionsausgaben<br />

je Einwohner in den neuen Bundesländern insgesamt<br />

321

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!