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erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

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Die wirtschaftliche Lage <strong>im</strong> Jahr 2004<br />

Förderung von Frühverrentung und der in der aktiven<br />

Arbeitsmarktpolitik eingesetzten vorruhestandsähnlichen<br />

Regelungen sein. Die <strong>for</strong>male Qualifikation der Erwerbstätigen<br />

in den neuen Bundesländern ist <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf das Vorhandensein eines Schul- oder Berufsabschlusses<br />

besser als <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet. In<br />

wieweit diese <strong>for</strong>malen Abschlüsse auch materiell vergleichbar<br />

sind, lässt sich den Daten des Mikrozensus allerdings<br />

nicht entnehmen.<br />

Der Anteil der Arbeitnehmer, für die keine Angaben zum<br />

Schulabschluss oder zum Berufsabschluss vorliegen<br />

oder die die Angabe „keinen Abschluss“ gemacht<br />

haben, ist in den neuen Bundesländern mit 3,5 vH<br />

beziehungsweise 14,9 vH merklich niedriger als <strong>im</strong> früheren<br />

Bundesgebiet, wo die entsprechenden Anteile<br />

7,2 vH und 24,5 vH betragen. Auch wenn eine fehlende<br />

Angabe nicht in jedem Einzelfall mit einem fehlenden<br />

Abschluss gleichzusetzen ist, deutet dies doch darauf<br />

hin, dass der Anteil von abhängig Beschäftigten ohne<br />

Schulabschluss oder ohne abgeschlossene Berufsausbildung<br />

in den neuen Bundesländern erheblich geringer ist.<br />

In den erreichten Abschlüssen spiegeln sich noch die<br />

Unterschiede der Bildungssysteme der DDR und der früheren<br />

Bundesrepublik wider, was einen direkten Vergleich<br />

aufgrund der unterschiedlichen Schul<strong>for</strong>men erschwert.<br />

Betrachtet man die besser vergleichbaren<br />

Berufsabschlüsse, so ist unter den Erwerbstätigen, die<br />

über einen Berufsabschluss verfügen, mit Anteilen von<br />

67,6 vH in den neuen Bundesländern und 72,0 vH in<br />

Westdeutschland die Lehre oder eine Anlernausbildung<br />

mit Abstand die am häufigsten verbreitete Form. Fachhochschulabschlüsse<br />

sowie Universitätsabschlüsse und<br />

Promotionen finden sich in den neuen Bundesländern etwas<br />

seltener.<br />

403. Ein auffallender Unterschied zwischen Erwerbspersonen<br />

in Westdeutschland und den neuen Bundesländern<br />

ist die höhere Erwerbsbeteiligung der Frauen. In<br />

der DDR waren die Erwerbsquoten sowohl der Frauen<br />

als auch der Männer höher als <strong>im</strong> früheren Bundesgebiet;<br />

vor allem zwischen den Jahren 1991 und 1992 sanken<br />

sie in den neuen Bundesländern dann deutlich<br />

(Schaubild 63). Während aber die Erwerbsquote der<br />

Männer bereits <strong>im</strong> Jahr 1992 die entsprechende Quote in<br />

Westdeutschland unterschritt, nahm die Erwerbsquote<br />

der Frauen in den neuen Bundesländern nur noch<br />

geringfügig ab. Im Jahr 2003 lag sie mit 73,1 vH noch<br />

deutlich über der Erwerbsquote von Frauen in Westdeutschland,<br />

die zwischen den Jahren 1991 und 2003 ihr<br />

Trendwachstum <strong>for</strong>tsetzte, und zwar von 58,6 vH bis auf<br />

64,5 vH.<br />

404. Das Erwerbspersonenpotential in Ostdeutschland<br />

(einschließlich Berlin) nahm nach Berechnungen des Instituts<br />

für Arbeitsmarkt- und Berufs<strong>for</strong>schung, Nürnberg,<br />

in den vergangenen Jahren <strong>for</strong>tlaufend ab und<br />

betrug zuletzt <strong>im</strong> Jahr 2003 knapp 9,5 Millionen Personen.<br />

Das Erwerbspersonenpotential steht für das<br />

Arbeitsangebot und ist definiert als die Summe aus Erwerbspersonen,<br />

das heißt Erwerbstätigen und Erwerbs-<br />

losen, und der Stillen Reserve (Ziffern 239). Treibende<br />

Kräfte bei dem Rückgang waren zum einen die Alterung<br />

der Bevölkerung und zum anderen die Abwanderung<br />

oder das Pendeln nach Westdeutschland. Die für die<br />

Wachstumsperspektiven wichtigen Wanderungsverluste<br />

der neuen Bundesländer in der Gruppe der Personen <strong>im</strong><br />

Alter von 18 bis 30 Jahren sind allerdings, verglichen<br />

mit Westdeutschland, nicht auf höhere Fortzugsraten,<br />

sondern auf niedrigere Zuzugsraten zurückzuführen;<br />

über mehrere Jahre nach der Vereinigung war die Mobilität<br />

in den neuen Bundesländern sogar niedriger als in<br />

Westdeutschland.<br />

Entwicklung und Struktur der Arbeitslosigkeit<br />

405. Mit einer Arbeitslosenquote von 18,0 vH <strong>im</strong><br />

September 2004 ist die registrierte Arbeitslosigkeit in<br />

Ostdeutschland nach wie vor mehr als doppelt so hoch<br />

wie in Westdeutschland. Die Spannbreite der Arbeitslosenquoten<br />

in den einzelnen Bundesländern reicht von<br />

16,1 vH in Thüringen bis 20,0 vH in Mecklenburg-Vorpommern;<br />

sie ist niedriger als in Westdeutschland. Das<br />

höhere Niveau der Arbeitslosigkeit geht demnach nicht<br />

mit einer größeren Streuung einher, was den Sockelcharakter<br />

der Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland unterstreicht.<br />

Deutliche Unterschiede zwischen den beiden<br />

Gebietsständen finden sich in der Zusammensetzung der<br />

Arbeitslosen: So ist der Anteil der Frauen an den <strong>im</strong> September<br />

1,6 Millionen registrierten Arbeitslosen, <strong>im</strong> Einklang<br />

mit ihrer höheren Erwerbsquote, mit 48,9 vH höher<br />

als in Westdeutschland (43,5 vH). Der Anteil der Arbeitslosen<br />

mit einem Alter ab 55 Jahren an allen registrierten<br />

Arbeitslosen ist in Ostdeutschland mit 10,1 vH etwas<br />

niedriger als in Westdeutschland (11,8 vH). Dies deutet<br />

darauf hin, dass der geringere Anteil der Erwerbstätigen<br />

dieser Altersgruppen an allen Erwerbstätigen in Ostdeutschland<br />

auf einen – arbeitsmarktpolitisch unterstützten<br />

– früheren Rückzug aus dem Erwerbsleben und nicht<br />

bloß auf eine höhere Arbeitslosenquote in dieser Gruppe<br />

zurückzuführen ist. Da die Fluktuationsraten in die und<br />

aus der Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland niedriger sind,<br />

ist in Verbindung mit der höheren Arbeitslosenquote der<br />

Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen registrierten Arbeitslosen<br />

in Ostdeutschland rapide angestiegen und liegt<br />

mit 45,3 vH <strong>im</strong> September 2004 deutlich höher als in<br />

Westdeutschland mit 37,5 vH (Schaubild 99).<br />

Die größere Bedeutung der Langzeitarbeitslosigkeit in<br />

Verbindung mit den hohen Beschäftigungsquoten in der<br />

DDR und unmittelbar nach der Vereinigung haben zur<br />

Folge, dass der Anteil der Arbeitslosenhilfeempfänger<br />

an den Leistungsempfängern in Ostdeutschland den in<br />

Westdeutschland deutlich übersteigt (Ziffer 243). Im<br />

Jahr 2003 belief er sich in Ostdeutschland auf (52,9) vH<br />

gegenüber (34,5) vH in Westdeutschland. Auch die Leistungsempfängerquote,<br />

das heißt der Anteil der als arbeitslos<br />

registrierten Leistungsempfänger an den registrierten<br />

Arbeitslosen, war in Ostdeutschland größer<br />

(85,2 vH gegenüber 79,8 vH).<br />

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