03.11.2013 Aufrufe

erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Weltwirtschaft: Aufschwung auf breitem Fundament<br />

Hierbei werden Angaben über Massenentlassungen, das<br />

heißt Entlassungen von mindestens 50 Arbeitnehmern<br />

aus Unternehmen mit mindestens 50 Beschäftigten, herangezogen.<br />

Von den <strong>im</strong> ersten Quartal dieses Jahres insgesamt<br />

182 500 Stellenverlusten aus solchen Entlassungen,<br />

zu denen keine Entlassungen aufgrund saisonaler<br />

Beschäftigung oder wegen Urlaubs zählen, wurden rund<br />

16 000 (8,8 vH) dieser Stellen entweder innerhalb der<br />

Vereinigten Staaten oder ins Ausland verlagert (allerdings<br />

sind nur für etwa 14 600 Stellenverlagerungen<br />

(8,0 vH) darüber vollständige In<strong>for</strong>mationen vorhanden).<br />

Da das Bureau of Labor Statistics seit diesem Jahr<br />

eine andere Abgrenzung und Befragung vorgenommen<br />

hat, sind die Angaben aus der Vergangenheit nicht vollständig<br />

vergleichbar, weshalb hier <strong>im</strong> Detail nur auf die<br />

jüngsten Daten Bezug genommen wird.<br />

Bezogen auf das erste Quartal dieses Jahres handelte es<br />

sich bei nur 4 600 oder 2,5 vH der insgesamt realisierten<br />

Stellenverluste um ins Ausland verlagerte Stellen, während<br />

5,5 vH des Stellenabbaus durch eine Verlagerung<br />

innerhalb der Vereinigten Staaten kompensiert wurden.<br />

Die ins Ausland verlagerten Stellen sind zu 64 vH in<br />

multinationalen US-amerikanischen Unternehmen geblieben,<br />

während etwas mehr als ein Drittel in andere<br />

Unternehmen ausgelagert wurde. Insgesamt war der<br />

Umfang der Stellenverlagerung ins Ausland in der Vergangenheit<br />

recht ähnlich. Dies deutet darauf hin, dass es<br />

seit der Rezession <strong>im</strong> Jahr 2001 zu keiner verstärkten<br />

Verlagerung von Stellen ins Ausland gekommen ist.<br />

Gleichwohl gibt diese Zahl der ins Ausland verlagerten<br />

Stellen nur eine Untergrenze an, denn solche Auslagerungen,<br />

mit denen keine Massenentlassungen einhergingen<br />

oder die durch einen Wechsel von einem inländischen<br />

auf einen ausländischen Zulieferer resultierten<br />

und damit zum Wegfall von Stellen be<strong>im</strong> inländischen<br />

Zulieferer geführt haben könnten, werden nicht gezählt.<br />

In der Regel lassen sich bei der Verlagerung von Stellen<br />

ins Ausland per saldo positive Wirkungen sowohl für<br />

das He<strong>im</strong>atland als auch für das Gastland feststellen,<br />

wobei die positiven Effekte für die Vereinigten Staaten<br />

als He<strong>im</strong>atland überwiegen, wie Schätzungen einer Auslagerung<br />

von Dienstleistungen nach Indien zeigen<br />

(McKinsey Global <strong>Institute</strong>, 2003): Sie gehen langfristig<br />

von einer Ausweitung der gesamtwirtschaftlichen Produktion<br />

von per saldo bis zu 14 vH aus, die sich aus einer<br />

Kostenreduktion, neuen Einnahmen durch Importe<br />

des Gastlandes vom He<strong>im</strong>atland, repatriierten Gewinnen<br />

sowie neuen Arbeitsplätzen <strong>im</strong> He<strong>im</strong>atland ergeben.<br />

Kurzfristig können allerdings aufgrund der Arbeitsplatzverlagerungen<br />

zunächst Verluste am he<strong>im</strong>ischen<br />

Arbeitsmarkt entstehen, bevor auch diese durch neue<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten in anderen Bereichen der<br />

he<strong>im</strong>ischen Wirtschaft größtenteils wieder kompensiert<br />

werden.<br />

75. Während sich also Befürchtungen über massive<br />

Auslagerungen von Arbeitsplätzen ins Ausland letztendlich<br />

als wenig stichhaltig herausstellen, wurden mögliche<br />

langfristig schädliche Wirkungen der expansiven<br />

Finanzpolitik zumindest aus der politischen Diskussion<br />

weitgehend ausgeblendet. Auch in diesem Jahr war die<br />

Finanzpolitik aufgrund der weiteren militärischen Aktivitäten<br />

<strong>im</strong> Irak sowie der <strong>im</strong> letzten Jahr beschlossenen<br />

Steuervergünstigungen <strong>for</strong>tgesetzt expansiv. Problematisch<br />

für die Tragfähigkeit der öffentlichen Haushalte ist<br />

das Vorhaben der Regierung, die in den Jahren 2001 bis<br />

2003 in Kraft getretenen und bislang bis längstens zum<br />

Jahr 2010 befristeten Steuervergünstigungen (Economic<br />

Growth and Tax Relief Reconciliation Act of 2001,<br />

JG 2001 Ziffern 54 f.; Job Creation and Worker Assistance<br />

Act of 2002, JG 2002 Ziffer 50; Jobs and Growth<br />

Tax Relief Act of 2003, JG 2003 Ziffer 79) dauerhaft zu<br />

gewähren. Ein erster Schritt in diese Richtung wurde mit<br />

der Verlängerung einiger der Ende dieses Jahres sonst<br />

ausgelaufenen Steuervergünstigungen bis Ende des<br />

Jahres 2010 <strong>im</strong> Working Families Tax Relief Act<br />

of 2004 getan. Hierbei handelte es sich zum einen um<br />

die an sich hinsichtlich einer Verlängerung unumstrittenen<br />

Maßnahmen wie die höhere Einkommensgrenze für<br />

den Eingangssteuersatz von 10 vH, die Aufhebung der<br />

Benachteiligung von Ehepaaren bei der Einkommensteuer<br />

(Marriage Penalty) sowie die höheren Kinderfreibeträge.<br />

Zum anderen wurden zahlreiche Steuervergünstigungen<br />

für Unternehmen in einem Wert von jährlich<br />

1,3 Mrd US-Dollar verlängert. Insgesamt belaufen sich<br />

die aus diesen Maßnahmen resultierenden zusätzlichen<br />

Kosten auf 146 Mrd US-Dollar in den folgenden zehn<br />

Jahren und die Gesamtkosten der Steuersenkungspolitik<br />

auf 1,85 Billionen US-Dollar. Damit stehen diese Maßnahmen<br />

in einem eklatanten Zielkonflikt zum Vorhaben<br />

der Regierung, das öffentliche Budgetdefizit bis zum<br />

Jahr 2009 zu halbieren.<br />

76. Das Haushaltsdefizit des Bundes stieg <strong>im</strong><br />

Fiskaljahr 2004, das <strong>im</strong> September endete, um rund<br />

33 Mrd US-Dollar auf 568 Mrd US-Dollar, was mit einer<br />

gleich bleibenden Defizitquote von 5,0 vH in Relation<br />

zum nominalen Bruttoinlandsprodukt einherging.<br />

Werden die Überschüsse in den Systemen der staatlichen<br />

Rentenversicherung (Social Security) berücksichtigt, ergab<br />

sich eine Defizitquote von 3,6 vH.<br />

Bezogen auf das Kalenderjahr 2004 verringerte sich die<br />

gesamtstaatliche Defizitquote leicht um 0,1 Prozentpunkte<br />

auf 4,5 vH. Verantwortlich hierfür waren die höheren<br />

Einnahmen aus der Körperschaftsteuer aufgrund<br />

gestiegener Unternehmensgewinne und aus höheren Sozialversicherungsbeiträgen.<br />

Einer stärkeren Reduktion<br />

der Defizitquote standen gleichwohl höhere Ausgaben in<br />

allen Kategorien, insbesondere aber für Verteidigung<br />

und Militär sowie für Medicaid und Medicare, den Krankenversicherungen<br />

für Ärmere und Ältere, und die wegen<br />

der Steuererleichterungen nahezu stagnierenden<br />

Lohnsteuereinnahmen entgegen.<br />

77. Während die unbereinigte Defizitquote (unter<br />

Berücksichtigung der Überschüsse in der staatlichen<br />

Rentenversicherung) nahezu konstant blieb, ist die konjunkturbereinigte<br />

Defizitquote, die konjunkturelle<br />

Einflüsse unberücksichtigt lässt, <strong>im</strong> Fiskaljahr 2004 um<br />

0,4 Prozentpunkte auf 3,2 vH in Relation zum nominalen<br />

Produktionspotential gestiegen. Damit ist der Anteil<br />

43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!