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erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

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Deutschland: Exportgetragener Aufschwung – keine Linderung der binnenwirtschaftlichen Probleme<br />

361. Neben diesen regulatorischen Neuerungen ist eine<br />

zunehmende Auflösung der Grenzen zwischen Banken-,<br />

Versicherungs- und Wertpapiersektor zu beobachten.<br />

Überdies erleichtern die Fortschritte bei der In<strong>for</strong>mations-<br />

und Kommunikationstechnik nicht nur den Eintritt<br />

neuer Marktakteure, sondern fördern zudem die Internationalisierung<br />

von Finanzdienstleistungen, was den internationalen<br />

Wettbewerbsdruck ebenfalls erhöhen<br />

dürfte. Schließlich sind zunehmend Veränderungen des<br />

Sparverhaltens zu beobachten, die sich vor allem in höheren<br />

An<strong>for</strong>derungen der Anleger gegenüber den Kreditinstituten<br />

– zum Beispiel einer gestiegenen Zinssensibilität<br />

– äußern. So wird ein abnehmender Anteil der<br />

Sparguthaben in Deutschland als Bankeinlagen gehalten:<br />

nur noch rund ein Viertel der neuen Ersparnisse wird bei<br />

den Kreditinstituten deponiert, der Rest sind Anlagen<br />

bei Versicherungen und in Investmentfonds. Die Banken<br />

können daher nicht mehr mit einem stetigen Zufluss an<br />

preisgünstigen Refinanzierungsmöglichkeiten rechnen.<br />

Schwache Ertragslage der deutschen Banken<br />

362. Von den genannten Veränderungen der Rahmenbedingungen<br />

in Form von unterschiedlichen Schocks,<br />

gestiegenem internationalen Wettbewerb und geändertem<br />

Sparverhalten, stellten für die deutschen Banken vor<br />

allem die gestiegenen Kreditausfälle aufgrund der anhaltend<br />

schwachen deutschen Konjunkturlage und der hohen<br />

Zahl an Insolvenzen deutscher Unternehmen ein<br />

Problem dar. Die schwierige Lage der deutschen Banken<br />

spiegelt sich in ihrer Eigenkapitalrentabilität wider, die<br />

seit dem Jahr 1998 deutlich gesunken ist und mit durchschnittlich<br />

0,7 % <strong>im</strong> Jahr 2003 extrem niedrig liegt<br />

(Schaubild 87).<br />

Als Ursachen lassen sich vor allem der weitere Rückgang<br />

der – seit Anfang der neunziger Jahre ohnehin<br />

trendmäßig gesunkenen – Zinsspanne sowie die verringerten<br />

Provisionsüberschüsse anführen. Hinzu kamen<br />

zahlreiche Sondereffekte, wie der drastisch gestiegene<br />

Risikovorsorgeaufwand. Unter Berücksichtigung der relativ<br />

konstanten Verwaltungskosten ist die Aufwand-Ertrags-Relation<br />

der deutschen Banken in der Konsequenz<br />

seit Mitte der neunziger Jahre trendmäßig angestiegen.<br />

Entsprechend zeigt eine Studie des Internationalen Währungsfonds<br />

(Brunner et al. 2004), dass das deutsche Bankensystem<br />

vergleichsweise weniger an zu hohen Kosten<br />

als an einem Ertragsproblem leidet.<br />

Schaubild 87<br />

Eigenkapitalrentabilität deutscher Bankengruppen in den Jahren 1994 bis 2003 1)<br />

%<br />

50<br />

%<br />

50<br />

40<br />

40<br />

30<br />

Genossenschaftliche<br />

Zentralbanken<br />

Großbanken<br />

30<br />

Sparkassen<br />

20<br />

20<br />

Alle Bankengruppen<br />

Kreditgenossenschaften<br />

10<br />

10<br />

Landesbanken<br />

0<br />

0<br />

Kreditbanken<br />

-10<br />

-10<br />

-20<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

-20<br />

1) Jahresüberschuss vor Steuern in Relation zum durchschnittlichen bilanziellen Eigenkapital.<br />

Quelle: Deutsche Bundesbank<br />

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