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erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

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Deutschland: Exportgetragener Aufschwung – keine Linderung der binnenwirtschaftlichen Probleme<br />

VAR-Analyse zu Ölpreisschocks in Deutschland:<br />

Auswirkungen eines Anstiegs des realen Ölpreises in Euro<br />

um 10 vH <strong>im</strong> Durchschnitt der folgenden drei Jahre 1)<br />

Tabelle 28<br />

Modell<br />

Einbezogene Variablen<br />

Identifikation<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

Verbraucherpreise<br />

Durchschnittliche Abweichung der<br />

Jahresveränderungsraten in Prozentpunkten<br />

VAR1 realer Ölpreis in Euro, deutscher<br />

Verbraucherpreisindex, deutsches<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

VAR2 VAR1 + US-amerikanisches<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

Cholesky -0,12 0,11<br />

Cholesky -0,10 0,10<br />

VAR3 VAR2 + deutscher Realzins 2) Cholesky -0,06 0,10<br />

VAR4 VAR3 + realer effektiver Wechselkurs<br />

Cholesky -0,07 0,11<br />

Deutschlands (Verbraucherpreisbasis) 3)<br />

VAR5<br />

VAR2 + reale Bruttolöhne und -gehälter<br />

Cholesky -0,06 0,11<br />

je Arbeitnehmer 4)<br />

VAR6 VAR4 strukturell -0,08 0,10<br />

1) Schätzzeitraum ab 1985. Schätzung in Niveaus. - 2) Dre<strong>im</strong>onatsgeld/FIBOR/EURIBOR, deflationiert mit der annualisierten Veränderungsrate<br />

des Verbraucherpeisindex gegenüber dem Vorquartal. - 3) Indikator der preislichen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gegenüber<br />

19 Industrieländern auf Basis der Verbraucherpreise. - 4) Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer deflationiert mit dem Verbraucherpreisindex.<br />

Quellen für Grundzahlen: Nationale Institutionen<br />

investitionen, der sich mit Ausnahme des ersten Ölpreisschocks<br />

nach rund vier bis sechs Quartalen beobachten<br />

ließ, steht <strong>im</strong> Einklang mit den Schätzergebnissen. Der<br />

erste Ölpreisschock hingegen fällt diesbezüglich aus<br />

dem Rahmen, da der Investitionsabschwung bereits <strong>im</strong><br />

Vorfeld einsetzte und sich <strong>im</strong> Anschluss an die steigenden<br />

Ölpreise verstärkte. Hierfür dürfte aber neben den<br />

Rohstoffpreisen zusätzlich die überaus kräftige geldpolitische<br />

Straffung seit Mitte des Jahres 1972 verantwortlich<br />

gewesen sein. Die Exporte zeigten kurzfristig keine<br />

Tendenz der Verlangsamung, eher <strong>im</strong> Gegenteil. Die<br />

ausgeprägt positive Entwicklung zu Beginn der neunziger<br />

Jahre dürfte hierbei allerdings in der Hauptsache der<br />

deutschen Vereinigung und dem damit einhergehenden<br />

Exportzuwachs in die neuen Bundesländer geschuldet<br />

sein. Dieser statistische Sondereffekt auf die Exporte<br />

wird durch die Verkettung der gesamtdeutschen Daten<br />

mit denjenigen des früheren Bundesgebiets ab dem<br />

Jahr 1991 nicht beseitigt, da die Exporte der zweiten<br />

Jahreshälfte 1990 in das Gebiet der früheren DDR noch<br />

als bundesdeutsche Exporte verbucht wurden.<br />

Schätzergebnisse <strong>im</strong> Vergleich<br />

233. Die empirischen Ergebnisse für Deutschland sind<br />

quantitativ vergleichbar mit denen anderer Studien, die<br />

mit unterschiedlichen ökonometrischen Modellen die<br />

Auswirkungen von Ölpreisanstiegen auf die Konjunktur<br />

und die Inflation in Deutschland und in anderen Wirtschaftsräumen<br />

untersuchen. Allerdings wird die Vergleichbarkeit<br />

durch die unterschiedlichen Annahmen<br />

über Ausmaß und Persistenz des zugrunde gelegten Ölpreisschocks<br />

erschwert.<br />

Eine Studie der Europäischen Zentralbank (J<strong>im</strong>énez-<br />

Rodríguez und Sánchez, 2004) kommt zu dem Ergebnis,<br />

dass ein Anstieg des realen Ölpreises (in US-Dollar) um<br />

10 vH das deutsche Bruttoinlandsprodukt nach zwei Jahren<br />

um annähernd 0,2 vH reduziert. Im makroökonometrischen<br />

Mehrländermodell der Deutschen Bundesbank<br />

sind die konjunkturellen Auswirkungen mit einer Reduktion<br />

der Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts von<br />

jeweils 0,1 Prozentpunkten in den beiden Jahren nach<br />

dem Schock ausgehend von dem gegenwärtig hohen Ni-<br />

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