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erfolge im ausland - Institute for Advanced Studies

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Die wirtschaftliche Lage <strong>im</strong> Jahr 2004<br />

ist ferner, dass der Anteil der befristeten Stellen am Bestand<br />

der gemeldeten Stellen in Ostdeutschland mit<br />

41,5 vH <strong>im</strong> Jahr 2003 merklich höher liegt als in Westdeutschland<br />

mit 34,9 vH; in den vorangehenden Jahren<br />

war der Unterschied zwischen diesen beiden Anteilen<br />

sogar noch größer. Bei der Interpretation der Zahl der<br />

gemeldeten offenen Stellen ist allerdings zu berücksichtigen,<br />

dass diese nicht alle offenen Stellen abbildet<br />

und der Einschaltungsgrad der Arbeitsagenturen sich<br />

zudem gegenläufig zum Konjunkturzyklus entwickeln<br />

dürfte.<br />

409. Im Jahr 2003 setzten die Bundesagentur für Arbeit<br />

und der Bund in Ostdeutschland insgesamt 25,86 Mrd Euro<br />

für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen ein, gegenüber<br />

47,83 Mrd Euro in Westdeutschland. Bezieht man diese<br />

Beträge in den beiden Gebietsständen jeweils auf die<br />

Summe aus registrierter und verdeckter Arbeitslosigkeit,<br />

so errechnet sich ein Ausgabenvolumen je Arbeitslosen<br />

von 11 633 Euro in Ostdeutschland und von 12 612 Euro<br />

in Westdeutschland. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in<br />

der verdeckten Arbeitslosigkeit auch Personen enthalten<br />

sind, die insbesondere wegen einer Frühverrentung oder<br />

vorruhestandsähnlichen Maßnahmen nicht mehr Adressaten<br />

der aktiven Arbeitsmarktpolitik sind. In Ostdeutschland<br />

wird mit 34,5 vH ein größerer Teil der<br />

Gesamtausgaben auf die aktive Arbeitsmarktpolitik verwendet<br />

als in Westdeutschland (25,7 vH), wobei die Anteile<br />

in beiden Gebietsständen gegenüber dem Vorjahr abgenommen<br />

haben. Das höhere Gewicht auf der aktiven<br />

Arbeitsmarktpolitik ist auf die wesentlich schwierigere<br />

Arbeitsmarktlage in Ostdeutschland zurückzuführen.<br />

Eine umfangreiche Literatur lässt allerdings bezweifeln,<br />

dass die in der Vergangenheit schwerpunktmäßig eingesetzten<br />

Instrumente, etwa Beschäftigung schaffende<br />

Maßnahmen oder Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung,<br />

merkliche Eingliederungs<strong>erfolge</strong> hatten. Es ist sogar<br />

zu befürchten, dass einige Instrumente wie die<br />

Beschäftigung auf dem zweiten Arbeitsmarkt die Wahrscheinlichkeit<br />

eines Wiedereintritts auf den ersten Arbeitsmarkt<br />

negativ beeinflusst haben, die Teilnehmer also<br />

ohne die Maßnahme bessere Arbeitsmarktchancen gehabt<br />

hätten. Insofern ist es zu begrüßen, dass <strong>im</strong> Rahmen der<br />

geänderten Geschäftspolitik der Bundesagentur für Arbeit<br />

das Gewicht dieser traditionellen Instrumente insbesondere<br />

in den Jahren 2003 und 2004 deutlich abgenommen<br />

hat (Ziffern 259 ff.).<br />

tung in einem Flächentarifvertrag geregelt ist, mit<br />

43 vH deutlich größer ist als der Anteil der dieser Form<br />

der Lohnsetzung unterliegenden Betriebe (21 vH). Gegenüber<br />

dem Jahr 1998 hat die Bedeutung der Flächentarifverträge<br />

in den meisten Wirtschaftsbereichen weiterzugunsten<br />

einzelvertraglicher Regelungen an Boden<br />

verloren; eine Ausnahme stellt allerdings der Öffentliche<br />

Dienst dar.<br />

411. Vergleicht man die Entwicklung der jeweils für<br />

das Jahr 1997 auf 100 normierten Tariflöhne zwischen<br />

dem früheren Bundesgebiet und Berlin-West sowie den<br />

neuen Bundesländern und Berlin-Ost, so kam es in Ostdeutschland<br />

insbesondere in der ersten Hälfte der neunziger<br />

Jahre zu einem deutlich kräftigeren Lohnanstieg<br />

(Schaubild 100). Ab Mitte der neunziger Jahre verlief<br />

die Angleichung an das westdeutsche Tarifniveau<br />

dagegen langsamer. Im Jahr 2003 hatte dieses Niveau in<br />

Ostdeutschland <strong>im</strong> Mittel 93,4 vH des westdeutschen<br />

Vergleichswerts erreicht. In einigen Branchen wie der<br />

Druckindustrie oder dem Einzelhandel wurde das westdeutsche<br />

Entgeltniveau bereits erreicht, teilweise allerdings<br />

bei längeren Arbeitszeiten.<br />

Log. Maßstab<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Tarifverdienste <strong>im</strong> Ost-West-Vergleich 1)<br />

1997 = 100 vH<br />

Tarifverdienste<br />

West 2) Niveau der Tarifverdienste<br />

Ost-West-Vergleich<br />

( West=100)<br />

3)<br />

Tarifverdienste<br />

Schaubild 100<br />

Log. Maßstab<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Lohnfindung und Lohnstückkosten<br />

410. Die Lohnfindung in Ostdeutschland erfolgt in einem<br />

Umfeld, das deutlich weniger von Branchentarifverträgen<br />

geprägt ist als in Westdeutschland und in dem<br />

Firmentarifverträge oder Individualvereinbarungen ein<br />

entsprechend größeres Gewicht haben (Tabelle 70).<br />

Wie in Westdeutschland sind Flächentarifverträge unter<br />

größeren Unternehmen noch am stärksten verbreitet,<br />

so dass der Anteil der Beschäftigten, deren Vergü-<br />

50<br />

40<br />

Ost 2)<br />

1991 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01 02 2003<br />

1) Für die Gesamtwirtschaft.– 2) Tarifverdienste einschließlich aller<br />

Nebenvereinbarungen auf Stundenbasis.– 3) Quelle: WSI.<br />

Quelle: Deutsche Bundesbank<br />

50<br />

40<br />

316

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