03.11.2013 Aufrufe

vorwort.

vorwort.

vorwort.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mollusken. 105<br />

selnde Contraktionen zeigen, die sog. Chromatophoren; sie haben<br />

seit Langem die Haut der Cephalopoden berühmt gemacht, denn<br />

von ihnen rührt das bekannte wechselvolle Farbenspiel dieser Thiere<br />

her. Durch Gegenbaur wissen wir, dass auch einige Pteropoden<br />

mit Chromatophoren ausgestattet sind*) und was jetzt einschaltungsweise<br />

mit erörtert werden soll, man hat auch schon öfter, um den sprüchwörtlich<br />

gewordenen Farbenwechsel des Chamäleon zu erklären, contraktile<br />

Farbenzellen als die Ursache der Erscheinung vermuthet. In<br />

neuester Zeit ist man auch auf einen ähnlichen, wenn gleich minder<br />

lebhaften Farbenwechsel der Frösche (Hyla, Rand) zuerst durch Axmann<br />

aufmerksam geworden und man behilft sich mit derselben Erklärung.<br />

Dieser Anschauung kann ich mich jedoch nicht fügen, da<br />

die histologischen Verhältnisse bei den Weichthieren und den Reptilien<br />

nicht die gleichen sind. Die Chromatophoren der Mollusken stellen<br />

Blasen dar, in deren hyalinem Inhalt Pigmentkörner aufgehäuft<br />

sind. Ringsum die Pigmentblasen befestigt sich ein Kranz von Muskelstreifen.<br />

Die Bewegungen der Chromatophoren hat man bis jetzt<br />

so 'ausgelegt, dass das Uebergehen aus der rundlichen Gestalt in die<br />

gezackte, strahlige Form von den um die Farbenzellen radiär angeordneten<br />

Muskeln bewirkt wird, während durch die Elastizität der<br />

Zellenmembran bei erfolgtem Nachlass der Contraktion die ursprüngliche<br />

runde Gestalt zurückkehrt. Sonach stünden sich kontraktile<br />

Fasern (der Muskelkranz) und elastische Membran antagonistisch gegenüber.<br />

Für die Chromatophoren der Reptilien lässt uns eine solche<br />

Erklärung im Stich, denn es mangeln in der Haut des Frosches, wie<br />

bereits früher erwähnt, die Muskeln, durch welche bei Cephalopoden<br />

und Pteropoden die Farbenzellen ausgezogen werden. Die in Betracht<br />

kommenden dunkelen Pigmentfiguren des Frosches haben, morphologisch<br />

aufgefasst, die Bedeutung von pigmenterfüllten Bindegewebskörperchen.<br />

Da nun keine Muskeln nachzuweisen sind, welche auf<br />

die Veränderung der Gestalt der Pigmentkörper einwirken können, so<br />

fragt sich, welchem Theil der Bindegewebskörperchen wir die Bewegungsfähigkeit<br />

werden zuschreiben müssen? Schwerlich der Membran<br />

derselben, denn abgesehen davon, dass an kontraktilen Zellen nicht die<br />

Membran, sondern der Inhalt die aktiv contraktile Substanz ist, können<br />

wir der Membran der Bindegewebskörper nur bedingungsweise<br />

eine Selbständigkeit zuerkennen, denn sie ist eben bloss die festere<br />

Grenzschicht des die Bindesubstanz durchziehenden (und in der Histologie<br />

mit dem Namen Bindegewebskörperchen belegten) Lückensystemes.<br />

Wir werden daher im Hinblick auf die feineren histologischen<br />

Verhältnisse der Chromatophoren der Amphibien zu der Annahme<br />

genöthigt, dass die Formveränderung derselben, das Verschwinden<br />

*) Vielleicht auch manche Schnecken, Cypraea ligris wenigstens ist nach<br />

Brode «u-*- ^~ v—u- .... »»„wir,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!