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vorwort.

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Physiologisches. 163<br />

Blicken wir auf die Einrichtung des Skelets, so springt zwar ohne<br />

Weiteres in die Augen, dass die Skeletformen der Wirbelthiere den<br />

Zweck haben, einerseits ein manchfaltig bewegliches Körpergerüst<br />

herzustellen, und andrerseits eine schützende Umhüllung wichtiger Organe<br />

zu bilden; es ist auch klar, dass, wo Knorpel zur Stütze dient,<br />

dieser durch seine Vereinigung von Festigkeit und Elastizität, noch Be-,<br />

wegungen gestattet, die bei knöcherner Grundlage unmöglich wären,<br />

auch die Notwendigkeit oder der Nutzen von elastischen Bändern,<br />

die zum Theil den Muskeln ihr Geschäft vereinfachen dadurch, dass<br />

sie ihnen antagonistisch gegenüber stehen, leuchtet ein, aber im Speziellen<br />

auszuführen, warum bei den verschiedenen Wirbelthierarten<br />

ein Skeletheil hier bindegewebig, dort knorpelig, und wieder bei einem<br />

anderen Thier knöchern sei, vermag man nicht, da wir über die<br />

Lebensweise besonders niederer Wirbelthiere doch gar wenig unterrichtet<br />

sind, und auf blosse Vermuthungen uns beschränken müssen, wie die<br />

verschiedenen Abänderungen der Bindesubstanz (Bindegewebe, elastisches<br />

Gewebe, Knorpel, Knochen), welche zum Bau des Skelets<br />

gebraucht werden, in Beziehung mit der Masse des Thieres, mit seinem<br />

'Aufenthaltsort, mit seiner Art sich zu bewegen, stehen mögen. —<br />

Die lufthohle (pneumatische) Beschaffenheit der Knochen der Vögel<br />

hat man von jeher mit dem Flugvermögen dieser Thiere in Verbindung<br />

gebracht; die Knochen verdanken natürlich einem guten Theil nach<br />

ihre Leichtigkeit der Ausfüllung mit Luft.<br />

Ueber den Bau des Fischskelets vergl. man Joh. Müller's Anatomie der<br />

Myxinoiden, Williamson, Philos. Trans. 1851, Leydig, Rochen u. Haie, ders.,<br />

Untersuchungen üb. Fische u. Rept. (Histologie des Störs), ders., Histol. Bemerkgn.<br />

üb. Polypterus in Ztsch. f. wiss. Z., Kölliker, Bau v. Leptocephalus u. Helmichthys,<br />

Ztsch. f. wiss. Zool. Die Knochen dieser Fische haben „keine Spur<br />

vom Bau des Knochengewebes.' Dieselben erscheinen vielmehr einfach als mit<br />

Erdsalzen imprägnirtes Bindegewebe, sind auch ohne Knochenkörperchen. Um die<br />

Wirbelsäule herum geht eine mächtige, aus gallertigem Bindegewebe bestehende<br />

Scheide, auf welche erst die Muskulatur folgt. — Vorzügliche Abbildungen über<br />

Knorpel u. Knochen enthalten die Beitr. z. Entwicklungsgesch. d. Knochensyst.<br />

von Bruch.<br />

Die elastischen Fasern in den Bändern haben einen sehr verschiedenen<br />

Dickendurchmesser; man unterscheidet dünne mit meist stark geschlängeltem Verlauf<br />

und dickere Fasern, welche sich weniger kräuseln, hingegen besitzen solche<br />

stärkeren elastischen Fasern bei grösseren Säugethieren öfters ein eigenthümlich<br />

löcheriges oder leiterförmiges Aussehen.<br />

Die „Knorpelschwiele" an den Hinterfüssen des Pelobates hat zur Grundlage<br />

einen Hyalinknorpel, dessen Inneres grossentheils mit Kalksalzen incrustirt ist.<br />

Zwischen der Lederhaut und dem Rande des Hyalinknorpels liegt noch eine ziemlich<br />

dicke Schicht, deren Gewebe beim ersten Anblick nicht ganz klar ist, während<br />

näheres Untersuchen zeigt, dass die Schicht eine Art Faserknorpel repräsentirt, dessen<br />

Zellen sehr weich sind, und dessen Intercellularsubstanz senkrecht faserig oder<br />

streifig ist. Dann folgt die etwas pigmentirte Lederhaut und darauf die nicht besonders<br />

dicke Epidermis.<br />

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