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384 Von den Respirationsorganen der Wirbellosen.<br />

auch der Athmungsprozess dadurch unterhalten werden, dass Luft<br />

oder Wasser das Innere des Körpers durchströmt, welcher Hergang<br />

in dem einen Falle die Anwesenheit eines luftführenden oder Tracheensystem<br />

es und in dem anderen Falle das Dasein eines Wassergefässsystemes<br />

bedingt. Vielen niederen Thierformen gehen auch<br />

gesonderte AthmungsWerkzeuge vollständig ab und man muss zur<br />

Aufstellung einer Hautrespiration seine Zuflucht nehmen.<br />

§. 351.<br />

Die Lungen kommen nicht sehr verbreitet vor, und nur eine<br />

Anzahl von Schnecken, die s. g. Pulmonaten, haben solche Organe.<br />

Es sind mehr oder minder geräumige Höhlen, gewissermaassen Einsackungen<br />

der äusseren Haut und mit letzterer auch durch eine Oeffnung<br />

in unmittelbarem Zusammenhang. Sie besitzen desshalb auch<br />

dieselbe histologische Zusammensetzung, wie die äusseren Bedeckungen<br />

und weichen nur durch ihren Gefässreichthum von der äusseren Haut<br />

ab. Bindesubstanz bildet das Grundgewebe der Lunge und zugleich<br />

die eigentliche Haut der in der Wand der Lungenhöhle verlaufenden Gefässe,<br />

dazu kommen reichliche Muskeln, welche besonders die stärkeren<br />

Gefässe belegen und den Grund liefern, warum die Gefässe für das<br />

freie Auge selbständiger sich vom Boden der Lungenhöhle ablieben,<br />

als es der mikroskopischen Untersuchung gelingen will, die histologische<br />

Individualisirung der Gefässe nachzuweisen. Auch um das<br />

Athemloch herum häufen sich die Muskeln sphinkterartig an. Wo<br />

die äussere Haut, wie bei den Wasserpulmonaten, durchweg flimmert,<br />

wird auch die Lungenhöhle von dem gleichen Epithel ausgekleidet,<br />

und sie hat nach mehren Autoren flimmerlose Zellen, wenn die Bewimperung<br />

der Cutis nur auf die Fläche und Seitenränder der Sohle<br />

beschränkt bleibt, wie letzteres bei den Landgasteropoden (Helix,<br />

Arion, Bulimus z. B.) der Fall ist. Eigentlich aber habe ich sowohl<br />

früher wie jetzt bei den genannten Schnecken an der Decke wie am<br />

Boden der Lungenhöhle gar kein Epithel gesehen, sondern die binde-.<br />

gewebige Wand der cavernösen Bluträume zeigte sich ohne zelligen<br />

Ueberzug der Luft ausgesetzt. Obschon ich weitere Nachprüfungen<br />

für nothwendig halte, so sei doch darauf hingedeutet, dass auch die<br />

athmende Darmfläche von Cobitis fossilis denselben Mangel darbot<br />

und dass endlich das Epithel der Lungenbläschen des Menschen gegenwärtig<br />

in Frage gestellt ist.<br />

§. 352.<br />

Die Kiemen der Echinodermen, Annulaten, Mollusken und<br />

Krebse tragen durchweg, so mannichfach auch die äussere Gestalt<br />

abändern mag, den Charakter von Fortsetzungen der äusseren Haut<br />

und darnach richtetsich ihr feinerer Bau. Das Gerüste der Kiemen<br />

ist Bindesubstanz, welche, wenn deutliche Gefässe im Thiere vor-

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