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Linse, Glaskörper. 257<br />

§. 222.<br />

Die verschiedene histologische Beschaffenheit der Linse bei den<br />

einzelnen Thiergruppen erklärt sich zum Theil aus ihrer Entwicklungsweise:<br />

bei den Cephalopoden und den Arthropoden wächst<br />

die Linse, analog dem Hergang bei Wirbelthieren, durch Verdickung der<br />

Hautschiebten von aussen nach innen herein. Da nun die Cephalopoden<br />

wie die Wirbelthiere eine äussere zellige Hautschicht besitzen,<br />

so ist auch die verdickte Partie desselben oder die Linse aus faserigen<br />

Elementen zusammengesetzt, die metamorphosirten oder ausgewachsenen<br />

Zellen entsprechen. Anders mus sich bei den Arthropoden die Textur<br />

der Linse gestalten, denn hier ist die äussere Haut oder das Bildungsmaterial<br />

der Linse nicht zellig, sondern besteht aus Lagen einer<br />

homogenen Substanz, die von Kanälen durchsetzt ist. Insofern nun<br />

auch hier die Linse durch eine lokale Verdickung dieser Hautschicht<br />

hervorwächst, kann sie selbstverständlich auch blos den beschriebenen<br />

Bau haben. Ganz abweichend davon ist der Bildungshergang der<br />

Linse bei den übrigen Mollusken (Gasteropoden, Heteropoden etc.)<br />

Die Linse wuchert nicht von aussen herein, d. h. von der Haut her<br />

in den Augapfel herein, sondern dieser ist von seiner ersten Anlage<br />

aus eine geschlossene Blase, in der auch die Linse zuerst sichtbar<br />

wird und die von mir an Paludina vivipara über diesen Punkt gemachten<br />

Wahrnehmungen lassen schliessen, dass innerhalb der Augenkapsel<br />

der Kern einer elementaren Zelle sich in eine feste Eiweisskugel umwandelt<br />

und nach und nach durch Wachsen die Zelle ausfüllt, hierauf lagern<br />

sich, bis die Linse ihre typische Grösse erreicht hat, weitere Schichten<br />

ab, welche dem Centrum zunächst fester werden, eine gelbliche<br />

Farbe annehmen und den Kern der Linse darstellen, -während die<br />

äusseren Schichten oder die Rindenlagen weniger consistent und weniger<br />

gefärbt sind.<br />

§. 223.<br />

Der Glaskörper der Mollusken (Gasteropoden, Heteropo- oia.ksrper.<br />

den etc.) ist eine wasserklare, strukturlose, gallertige Substanz, die bei<br />

Paludina ursprünglich als helle Flüssigkeit auftritt, welche, die Augenblase<br />

erfüllend, nach und nach eine grössere Consislenz annimmt und<br />

sich selbst an ihrer Grenze hautartig verdichtet. Sehr verschieden<br />

davon ist das Gewebe, welches man bisher im Auge der Arthropoden<br />

als Corpus vitreum bezeichnet hat. Es folgt nämlich im sog. einfachen<br />

> Auge der Insekten und Spinnen hinter der Linse eine helle Lage,<br />

welche am lebenden Thier aus kolbigen Gallertgebilden besteht, deren<br />

-vorderes Ende an die Linse stösst und deren hinteres sich in das Pigment<br />

einsenkt; es stimmen diese Gallertkolben in Lichtbrechung,<br />

Weichheit, Verhalten zu Reagentien vollkommen mit der Krystallkegelmasse<br />

des Flusskrebses und vieler Insekten überein, und ich habe<br />

sie daher den Krystallkegeln des fazettirten Auges gleichgestellt und<br />

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