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vorwort.

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Lymphgefässe. 419<br />

untersucht und finde,dass es mit diesem „Band" folgende Bewandtniss hat. Aus dem<br />

Leberende treten ausser dem Hauptgang noch zahlreiche, ich zähle gegen 12, feine<br />

Gallengänge heraus, die sich netzförmig verbinden. Nach dem Darm hin sammeln<br />

sie sieh in einige wenige Gänge und diese, der Pfortader innig angeheftet, erzeugen<br />

das erwähnte „spiralige Band." Meine Präparationsweise ist die, dass man das<br />

Endstück der Leber mit allem was ein- und austritt im Zusammenhang ausschneidet,<br />

ausbreitet und mit Essigsäure behandelt. Das Epithel der Gallengänge trübt sich<br />

und es stechen somit letztere ohne Weiteres von den ganz hell gewordenen Blutgefässen<br />

ab und können leicht verfolgt werden.<br />

§. 388.<br />

Was das Lymphgefässsystem angeht, so ist abermals vorn vorne Lw>vi><br />

herein zu bemerken, dass dasselbe in einzelnen Partien einer organo-<br />

'• logischen Selbständigkeit entbehrt, da häufig die Lichtungen der Gefässe<br />

mit Hohlgängen oder Räumen in dem Bindegewebe gleich bedeutend<br />

sind. Für die sog. Lymphcapillaren ist solches durchweg der Fall,<br />

sie sind nichts andres, als netzförmig zusammenhängende Bindegewebskörperchen,<br />

was man sich am leichtesten vom Schwänze der Batrachierlarven<br />

zur Anschauung bringen kann. Bei niederen Wirbelthieren<br />

(Fischen, Amphibien) bleiben auch die stärkeren Gefässe, welche<br />

häufig zu grossen Säcken und Behältern sich erweitern, auf dieser,<br />

wenn man so sagen darf, indifferenten Stufe stehen, die dünnen Wände<br />

grenzen sich nicht von der bindegewebigen Umgebung ab, und es ist<br />

mir sehr zweifelhaft, ob ein Epithel die Räume auskleidet. Bei den<br />

höheren Klassen, namentlich den Säugethieren, individualisiren sich<br />

viele Lymphgefässe dadurch, dass die Bindesubstanz sich in elastische<br />

Schichten verwandelt, und glatte Muskeln sich herumlegen. Eine sehr<br />

allgemeine und merkwürdige Erscheinung bezüglich des Verlaufes der<br />

Lymphgefässe bei Fischen und Amphibien ist die, dass die Blutgefässe<br />

von Lymphgefässen scheidenartig umgeben werden (zuerst von<br />

Bojanus an der Aorta descendens der Schildkröte erkannt, wo der<br />

Milchbrustgang durch Lufteinblasen als Scheide um das Blutgefäss<br />

'erschien), wobei alsdann das Gewebe der Tunica adventitia des Blutgefässes<br />

zur Darstellung der Lymphgefässwand verwendet ist. Noch<br />

kürzlich sah ich sehr schön an einer weiblichen Pipa dorsigera die<br />

Blutgefässe des Darmgekröses von Lymphgefässen umschlossen, die,<br />

sich vom Darm her sammelnd, zu einem grossen, länglichen Behälter<br />

wurden, der nach der Wurzel des Darmgekröses hinlief. Der Inhalt<br />

der Lymphgefässe war eine grauweisse, krümliche Masse, die mikroskopisch<br />

aus Punktsubstanz und zahlreichen Fettkügelchen verschiedener<br />

Grösse bestand. (Die Milz lag der Wand des Lymphbehälters an.)<br />

— Hat das Lymphgefäss eine grosse Weite, so spannen sich von<br />

der Wand desselben zum eingeschlossenen Blutgefäss häutige Balken<br />

herüber. Aber nicht blos bei niedren Wirbelthieren, auch bei<br />

Säugern dürfte mitunter eine ähnliche Beziehung zwischen Blutund<br />

Lymphgefässen obwalten. Ich habe bei der Präparation des<br />

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