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442 Vom Gefässsystem der Wirbellosen.<br />

terien von Carinaria sitzt nach Gegenbaur der homogenen Haut<br />

ein Plattenepithel auf. Jedenfalls bedarf diese Frage erneuter Untersuchungen.<br />

§. 405.<br />

Bei Wirbelthieren scheidet man bekanntlich den Gefässapparat<br />

in ein Blutgefässsystem und in ein Lymphgefässsystem,<br />

und es ist in neuerer Zeit schon öfter zur Sprache gebracht worden,<br />

dass auch bei manchen Wirbellosen eine ähnliche Gliederung<br />

anzunehmen sei, was, wde ich nach eigenen Wahrnehmungen beistimmend<br />

bemerken muss, mit allem Recht geschieht. Noch am<br />

nächsten in der berührten' Organisation stehen den Wirbelthieren die<br />

Hirudineen. Bei Clepsine, Piscicola, Branchellion, Pontobdella hat<br />

sich nachweisen lassen, dass ausser den eigentlichen Blutgefässen noch<br />

ein zweites Gefässsystem vorhanden sei, welches einen grossen Mediansinus<br />

und zwei Seitenstämme aufweist; am Kopf und Hinterleib stehen<br />

die drei Stämme bogenförmig in Verbindung und an den Leibesgliedern<br />

durch Queranastomosen. Im Bereich dieses Gefässsystemes,<br />

und zwar zumeist in der Bahn der Seitengefässe , kommen blasenartige<br />

Erweiterungen oder Ausstülpungen vor. (Näheres in der m. Aufs.<br />

üb. Piscicola, Ztsch. f. wiss. Z. 1849, Bericht v. d. zoot. Anst. in Würz.<br />

1849, S. 17, Anatomisches üb. Branchellion u. Pontobdella Ztsch. f. w.<br />

Z. 1851.) Histologisch weichen diese, dem Lymphgefässsystem vergleichbaren<br />

Gefässe von den eigentlichen Blutgefässen darin ab, dass<br />

die Wände sich nicht so scharf markiren, vielmehr ist die homogene,<br />

das Lumen begrenzende Haut weit zarter und mitunter so wenig<br />

von der interstitiellen Bindesubstanz geschieden, dass auch die Bezeichnung<br />

Lakunen anwendbar erscheint. Meist legen sich Muskeln<br />

äusserlich um die homogene Haut, doch macht es den Eindruck, als<br />

ob sie nicht ausschliesslich den Gefässen angehören, sondern der<br />

Leibesmuskulatur überhaupt.<br />

Beiden acephalen und cephalophoren Mollusken scheint ein<br />

Lymphsystem nicht mehr morphologisch vom Blutgefässystem geschieden<br />

zu sein, denn, wie ich wenigstens bei Cyclas beobachtet habe,<br />

tritt das umgebende Wasser durch die Porenkanäle der Haut am Fuss<br />

in die zwischen der Muskulatur befindlichen Lakunen des Blutsysfems.<br />

Sollte zwar v. Siebold Recht haben, dass bei Unio und Anodonta<br />

neben dem durch die Porenkanäle nach aussen offenen Kanalsystem<br />

noch ein zweites Netz von engeren Kanälen eigens für das Blut vorhanden<br />

wäre, so würden sich die Acephalen den Hirudineen in dieser<br />

Beziehung anreihen. Doch möchte ich nach meinen Beobachtungen<br />

einstweilen daran festhalten, dass bei den Acephalen und Cephalophoren<br />

morphologisch ein einziges Kanal- oder Lückensystem 4gn<br />

Körper durchzieht, welches Blut führt, aber durch direkte Aufnahme<br />

von äusserem Wasser physiologisch auch zugleich das Lymphgefässsystem<br />

mit repräsentirt.

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