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Blutgefässe. 441<br />

verdickten weichen Hautlage, welche sich unter dem Schalendach der<br />

Kiemenhöhle findet,noch wirkliche Capillaren sich erhalten, die bei beträchtlicher<br />

Weite eine scharfgezeichnete Intima und zartere kernhaltige<br />

Adventitia besitzen; niedere Krebse haben von selbständigen Gefässen<br />

höchstens eine kurze Aorta, als Ausläufer der vordersten Herzkammer.<br />

Auch bei Insekten lassen sich an einzelnen Orten Blutbahnen beobachten,<br />

welche den Capillaren ganz ähnlich sind: in den Flügelstummeln<br />

einer Semblislarve z. B. sah ich das Blut in scharf abgegrenzten Wegen<br />

circuliren, welche ganz den Eindruck von wirklichen Capillaren<br />

machten, und was noch ferner merkwürdig war, es gingen seitlich<br />

feinere Zweige ab, die keine Blutkügelchen mehr aufnehmen konnten<br />

und die letzten Ausläufer von diesen schienen mit den Porenkanälen<br />

der Haut zusammenzuhängen, so dass auch hier das Blut<br />

mit von aussen eingedrungenem Wasser sich mischen könnte, ohne<br />

dass dabei Blutkügelchen zu Verluste gingen, da diese nur in den<br />

weiteren Gefässstämmchen zu kreisen vermögen. Auch G. Carus<br />

zeichnet in seinen „Erläuterungstafeln zur vergleichenden Anatomie*<br />

die „Adern" in den Flügeln der Semblis bilineata mit scharf sich abgrenzenden<br />

Conturen, und zwar ganz anders, als er die „Blutbahnen" der<br />

Agrion puella und Ephemera vulgata darstellt. Weniger richtig finde<br />

ich hingegen seine Abbildung der Blutströme vom Brustschilde der<br />

Lampyris spendidula, da sie ganz markirt gezeichnet sind, während<br />

sie in Wirklichkeit nur lakunär sich ausnehmen. (Schön sieht man<br />

auch und auf die gleiche Weise die Blutcirculation in den vorspringenden<br />

hellen Rändern der Bauchschienen beim Weibchen.)<br />

§. 404.<br />

Oben bereits, als von der Gefässstruktur der Wirbelthiere die Gcl<br />

Rede war, konnte ich nicht umhin, bezüglich der Constanz des Gefässepithels<br />

einige Bedenklichkeiten einzustreuen, die sich mir<br />

noch lebhafter in Anbetracht der Wirbellosen aufdringen. Ich habe bis<br />

jetzt weder bei Würmern, noch Weichthieren, noch den Gliederfüsslern<br />

ein zweifelloses Gefässepithel wahrnehmen können und<br />

möchte daher das Vorhandensein desselben fast in Abrede stellen.<br />

Von Paludina vivipara hatte ich freilich früher angegeben, dass die<br />

Kiemengefasse „eine Art Epithel von sonderbaren, mit ungleich dicker<br />

Wand und kleinem glänzenden Kern versehenen Zellen" besitzen.<br />

Allein wenn ich jetzt die damals gefertigten Zeichnungen betrachte,<br />

so möchte ich in diesem „sonderbaren Epithel" ein Analogon der<br />

schwammigen Venenanhänge der Cephalopoden erblicken, wovon unten.<br />

— An den feineren weissen Gefässen des Arion, die keine Muskellage<br />

mehr haben und nur aus einer ziemlich dicken homogenen Intima<br />

und der zelligen kalkhaltigen Adventitia bestehen, gewahre ich allerdings<br />

zu innerst von der lntima noch kleine rundliche, häufig eingekerbte<br />

Kerne, die man aber bis auf weiteres ebenso gut auf ein Epithel<br />

als wie auf Kerne von Blutkügelchen beziehen kann. An den Ar-

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