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vorwort.

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Herz. 435<br />

Klammern abtheilen. Auf ihren Bau betrachtet, bestehen dergleichen<br />

Klappen aus einem Haufen von feinkörnigen, mit Kern und Nucleolus<br />

versehenen Zellen, durch eine weiche Verbindungsmasse zu einem<br />

Ballen zusammengehalten. Von verwandter Art sind vielleicht auch<br />

die zwei Klappen, welche Gegenbaur zwischen dem Kopf und<br />

Mantelsinus der Hyalaea auffand: von fast kugelrunder Gestalt sitzen<br />

sie mit einem kurzen Stiel der Wand an und bestehen aus einer<br />

zarten, strukturlosen Hülle und feingranulirter Masse, hie und da „mit<br />

kernähnlichen Gebilden"<br />

§. 399.<br />

Ein Gegenstand, welcher noch weitere Untersuchungen erheischt,<br />

ist der sog. Herzbeutel (Pericardium) der Wirbellosen. Er ist entweder<br />

ein selbständiger aus Bindegewebe gebildeter Sack, wie bei<br />

vielen cephalophoren und acephalen Mollusken, oder es zeigt sich,<br />

wie bei Paludina vivipara, kein freier Herzbeutel, sondern die bindegewebige<br />

Haut, welche den weiten, das Herz umschliessenden Raum<br />

begrenzt, erscheint mit den umgebenden Organen innig verwachsen.<br />

Anfangs meinte ich ein paar Oeffnungen wahrzunehmen, welche in<br />

diesen Raum führten, und es lag daher die Annahme nahe, den Herzbeutel<br />

für einen Blutsinus zu halten, was sich aber nicht bestätigen<br />

wollte. Hingegen ist es für die höheren Krebse nachgewiesen, dass<br />

der sog. Herzbeutel als Blutbehälter fungirt und zur Aufnahme des<br />

aus den Kiemen kommenden Blutes dient. In wie weit bei Arthropoden<br />

und Mollusken eine ähnliche Einrichtung verbreitet ist, muss<br />

die Folgezeit lehren, doch vermag ich für jetzt schon anzugeben, dass<br />

bei den Entomostraken (Daphnia, Lynceus z. B.) dem Herzbeutel die<br />

gleiche Bedeutung zugesprochen werden muss; und auch bezüglich<br />

der Insekten nehme ich eine analoge Organisation an. Bei diesen<br />

Thieren nämlich sehen wir das Herz von einer eigenthümlichen Masse<br />

umhüllt, welche manche Zootomen, R. Wagner z. B., als zellige<br />

Schicht des Herzens unterscheiden, und welche ausser einer hellen,<br />

homogenen Grund- und Verbindungssubstanz aus grossen Zellen besteht,<br />

die bei den verschiedensten Coleopteren und Orthopteren einen<br />

gelbkörnigen, bei Locusta viridissima einen 'grünkörnigen Inhalt<br />

Haben; bei Spinax pinastri ist diese zellige Masse um das Herz heller<br />

als sonst, der Zelleninhalt leicht gelblich, feingranulär. In die helle<br />

Bindesubstanz verlieren sich die (Scheiden der dreieckigen, hautartig<br />

ausgebreiteten Flügelmuskeln, welche das Herz an die Leibessegmente<br />

befestigen. Ich habe nun in jüngster Zeit bei einigen Käfern<br />

(Blaps mortisaga z. B.) Beobachtungen gemacht, welche mir darthun,<br />

dass diese äussere Umhüllung des Herzens wie eine Art Blutsinus<br />

sich verhält, aus dem erst das Blut in das Herz eintritt; mehre Schriftsteller<br />

gaben schon früher dasselbe an. Ferner dürfte der Herzbeutel der<br />

Cephalopoden ebenfalls Blutraum sein, da er bei Nautilus in die Abdominalhöhle,<br />

bei den übrigen Cephalopoden in die grosse Hohlvene<br />

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