03.11.2013 Aufrufe

vorwort.

vorwort.

vorwort.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Thymus. 429<br />

man sie durch, so bietet die Schnittfläche die vollkommenste Uebereinstimmung<br />

mit der Milz dar: in einer dunkelrothen Pulpe liegen weissliche,<br />

au||Zellen bestehende Massen, gerade wie in der Milz die sog.<br />

Malpighischen Körper. Untersuchen wir darauf der Reihe nach alle die<br />

dunkelrothen Lymphdrüsen, welche am bezeichneten Orte vorkommen,<br />

so machen wir die Erfahrung, dass in manchen die weisslichen Partien sich<br />

immer mehr vergrössern und zuletzt die dunkelrothe Pulpe so verdrängen,<br />

dass in einigen dieser Lymphdrüsen ein Drittheil des Organes vollständig<br />

weisslich ist, der übrige Theil aber ;noch dunkelrothe Pulpe mit kleinen<br />

rundlichen, weissgrauen Partien hat. In solcher Weise erfolgt ein allmähliger<br />

Uebergang zu s anderen in der Brusthöhle gelegenen Lymphdrüsen,<br />

die schon äusserlich die weissgraue Farbe besitzen und auf dem<br />

Durchschnitt sich ebenso ausnehmen. Und indem ich auf diese Organisationsverhältnisse<br />

fusse, möchte dem Schluss, den ich bereits an einem<br />

anderen Orte daraus ableitete, die Milz sei eine Art Lymphdrüse,<br />

noch immer seine Berechtigung nicht abgesprochen werden können.<br />

Die Nerven, welche die Milz versorgen, sind allenthalben, wo<br />

ich hierauf achtete, hauptsächlich aus sympathischen (blassen oder RemaÄi'schen)<br />

Fasern zusammengesetzt, und enthalten nur wenige, dunkelrandige<br />

Fibrillen. Sehr allgemein lassen sich auch dünne Nervenstämmchen,<br />

eigens für die Lymphdrüsen bestimmt, nachweisen.<br />

Den Gedanken, dass die Bindegewebskörper die Funktion von Lymphgefässcapillaren<br />

haben können, hat bei uns zuerst Virchow ausgesprochen, nachdem es<br />

bereits früher Bowman gelungen war, die Hornhautkörper mit Quecksilber und<br />

gefärbtem Leim zu injiciren. Auch Bowman betrachtet sie „als eine modifizirte<br />

Form von Lymphgefässen.' Brücke, welcher die selbständigen Wandungen in<br />

den Anfängen der Lymphgefässe ebenfalls läugnet, bedient sich zwar nicht des<br />

Ausdruckes: Bindegewebskörperchen, allein für Den, welcher die fraglichen Dinge<br />

aus eigner Anschauung kennt, kann kein Zweifel darüber obwalten, dass „die<br />

interstitiellen Parenchymräume", nach Brücke die Anfänge der Lymphgefässe,<br />

dasselbe Object sind, was in unserer Darstellung „Bindegewebskörperchen" oder<br />

auch wohl verzweigte Hohlräume der Bindesubstanz genannt wurde.<br />

Die Milz theilt mit den Lymphdrüsen auch in der äusseren Gestaltung die<br />

ift.ehnlichkeit, dass, wie man bei Untersuchung zahlreicher Thiere derselben<br />

Art erfährt, sich leicht von ihr einzelne Theile ablösen, wodurch sog. Nebenmilzen<br />

entstehen. Ich habe dergleichen aus fast allen Wirbelthierklassen beobachtet,<br />

bei Selachiern, dem Stör, unter den Reptilien fand ich Nebenmilzen beim<br />

Proteus, Landsalamander, jüngst ferner bei der Feuerkröte, dem Haushabn, nach<br />

Meckel kommt auch beim indischen Casuar, beim Strauss ein solches Zerfallen<br />

der Milz in mehre Lappen vor, unter den Säugethieren bei Cetaceen (Delphin,<br />

Narwal).<br />

§. 395.<br />

Den Lymphdrüsen schliesse ich die Thymus an, ein bekanntlich Thymus.<br />

weiches, lappiges Organ, welches bei Fischen, Reptilien, Vögeln<br />

und Säugethieren gefunden wurde. Es besteht überall aus einem gefassreichen<br />

Bindegewebsgerüst, das follikelurtige Abtheilungen begrenzt,<br />

und letztere bergen eine weiche Pulpe. Die Elemente der Pulpe

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!