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354 Von der Leber des Menschen.<br />

Dreissigster Abschnitt.<br />

Von der Leber des Menschen.<br />

§. 322.<br />

Diese grosse, die Galle bereitende Drüse, zeichnet sich zwar durch<br />

manche Eigenthümlichkeiten aus, ohne jedoch so ganz aparter Art zu<br />

sein, um den anderen Drüsen gegenüber eine eigene Stellung, wie<br />

Manche wollen, einnehmen zu müssen, denn im Wesentlichen ihres<br />

Baues stimmt sie mit anderen secernirenden Organen überein. Wie<br />

diese nämlich hat sie ein bindegewebiges Gestell, das zugleich<br />

Träger der Blutgefässe (und Nerven) ist, und zweitens zellige<br />

Elemente, in denen, als den eigentlichen Werkstätten der Sekretion<br />

LACI-<br />

die Galle abgeschieden wird.<br />

Bevor wir uns mit der Struktur der Leber befassen, sei aus den<br />

embryologischen Untersuchungen Remak's erwähnt, dass die zellige<br />

Lebersubstanz der Genese nach identisch mit dem Epithel des Darmrohres<br />

ist, also eine Fortsetzung des Drüsenblattes darstellt, während<br />

das bindegewebige Fachwerk sammt Gefässen und Nerven von der<br />

Faserhaut des Darmes, einer Sonderung des mittleren Keimblattes,<br />

geliefert wird. Die Leber entsteht nämlich als Anhang des Darmes,<br />

unter der Form zapfenartiger Auswüchse, an deren Wucherung sich<br />

die beiden bezeichneten Darmlagen betheiligen.<br />

§. 323.<br />

Das Drüsengerüst der Leber wird, wie schon gesagt, von Bindegewebe<br />

geformt, welches indessen in der menschlichen Leber zarter und<br />

weniger massenhaft ist, als in der Leber vieler Thiere, so dass sogar von<br />

Einigen die Anwesenheit von Bindesubstanz in der menschlichen Leber<br />

irrthümlich geläugnet wird. Das Bindegewebe, sowohl mit dem serösen<br />

Ueberzug, als auch mit den Ausstrahlungen der sog. Glissonischen Kapsel<br />

im Zusammenhang, durchsetzt die Leber in der Art, dass ein doppeltes<br />

Fachwerk zu Stande kommt. Etwas stärkere, blattartige Züge nämlich<br />

vereinigen sich zur Bildung wabiger Räume, und dies giebt die Abson<br />

derung der Lebersubstanz in Läppchen oder Inselchen. Aber auch in<br />

diese Fächerräume hinein setzt sich das Bindegewebe zum zweitenmale,<br />

wenn auch in äusserst zarter Weise als Balken- und Netzwerk fort und<br />

lässt retikulär zusammenhängende Maschenräume frei. Hält man die<br />

Leber mit einer grösseren traubigen Drüse zusammen und vergleicht<br />

beide bezüglich ihres Bindegewebsgerüstes, so entsprechen jene Züge<br />

des Bindegewebes, welche den Umriss der Läppchen zeichnen der all-

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