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274 Vom Gehöror,,<br />

membranartige Anhang der Zelle deutlich in 3 — 4 Einzelhaare sich<br />

zerspalten zeigt (vgl. Fig. 141, d). Solche Zellen kleiden auch die Lagena<br />

aus. Die anderen, zwischen den beiden Schenkeln des Knorpelrahmens<br />

vorkommenden zelligen Gebilde sind die zartesten Theile des Gehörorganes,<br />

denn während noch alle anderen Bildungen verhältnissmässig<br />

wohl erhalten zugegen sein können, sind dieselben oft schon ganz<br />

unkenntlich geworden, und ich bin auch trotz aller Mühe nicht in's<br />

Reine mit ihnen gekommen. In ganz frischem Zustande (unter Zuckerwasser<br />

und mit Vermeidung eines Deckglases untersucht) präsentiren<br />

sie sich wie äusserst blasse, gallertige, cylindrische Zellen und an<br />

Chromsäurepräparaten lieben sie sich gerne im Zusammenhang als<br />

hautartige Lage ab, wo alsdann auf der Fläche der Haut anscheinend<br />

helle Lücken zwischen den, die Haut zusammensetzenden Theilen gesehen<br />

werden.<br />

Der Schneckennerv tritt an den einen Schenkel des Knorpelrahmens<br />

heran, um in ihm, sowie in der Lagena zu enden; bei den<br />

Säugethieren blieb es mir unklar, ob der Nervus cochlearis die Lamina<br />

spiralis ossea verlässt; hier bei den Vögeln geht er gewiss nicht über<br />

das Knorpelstratum hinaus, sondern nachdem er in reiche Plexus sich<br />

entfaltet hat, gelangen die blass und fein gewordenen Fibrillen an den<br />

homogenen dünnen Rand des Knorpels, an den die gestreifte Lamelle<br />

sich ansetzt, und die Fasern laufen äusserst zart aus, nachdem sie<br />

kurz zuvor eine kleine Anschwellung entwickelt haben, die ich auf<br />

eine winzige Ganglienkugel beziehen möchte.<br />

Ueber den Knorpelrahmen und die dazwischen gespannte Haut<br />

sammt den eigenthümlichen zelligen Körpern wölbt sich, ein Dach<br />

bildend, eine Haut, die Windischmann Membrana vasculosa<br />

nennt. Sie erscheint in zahlreiche Querfalten gelegt und besteht aus<br />

einem zarten bindegewebigen, die Gefässe tragenden Stratum und einem<br />

Epithel (die Materiapulposa bei Windischmann), das Aehnlichkeit mit;<br />

dem der Plexus choroidei des Gehirns hat: die Zellen haben einen dichten<br />

gelbkörnigen Inhalt, auch mitunter einige grössere Fetttropfen. 'Die<br />

Blutgefässe dieser Haut stehen deutlich mit denen der Knorpelrahmen<br />

in Anastomose, und namentlich ist hervorzuheben, dass an der Spitze''<br />

der von Huschke entdeckten Zähne des die Nervenendigungen ehv<br />

schliessenden Knorpelschenkels je ein Gefäss heraus- und in die Membrana<br />

vasculosa übertritt.<br />

Die Otolithen in der Lagena bilden keineswegs einen unregelmässig<br />

zusammengeschobenen Haufen, sondern, wie die Fig. 144, e zeigt,<br />

einen bandartigen gekrümmten Streifen.<br />

Vergleicht man den mikroskopischen Befund der Schnecke der<br />

Vögel mit dem von den Säugern gemeldeten, so scheint mir eine<br />

grosse Analogie unverkennbar zu sein. Die Zähne am Rand des<br />

einen Knorpelschenkels etwas nach rückwärts von den Nervenenden<br />

können den „Zähnen erster Reihe" in der Schnecke der Säuger gleich-

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