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396 Von den Respirationsorgfinen der Wirbellosen.<br />

der Zeit getilgt werden muss. Die s. g. Kiemen der Gasteropoden<br />

und Bivalven z. B. scheinen mir eine untergeordnete Bedeutung für<br />

die Respiration zu haben, die äussere Haut ist wahrscheinlich bei diesen<br />

Thieren von demselben Belang für die Athmung, wie die Kiemen.<br />

Was ich an jungen Thieren von Cyclas über den Kreislauf beobachtete<br />

, vermehrt meine Zweifel. Es ist mir nämlich nie gelungen,<br />

obwohl ich wiederholt an vielen Individuen meine Aufmerksamkeit<br />

hierauf lenkte, Blutkügelchen in die „Kiemen" eintreten zu<br />

sehen, was doch und sogar in reichem Maass geschehen müsste, wenn<br />

hier das Blut vorzugsweise athmete. Während im übrigen Körper<br />

und auch im Mantel die Blutkügelchen herumgetrieben" wurden, war<br />

ich nie so glücklich, irgend einmal ein Blutkügelchen in den betreffenden<br />

Organen zu erblicken. Es darf auch wohl daran erinnert werden,<br />

dass einer der ausgezeichnetsten Zootomen, Bojanus, schon vor<br />

langer Zeit bei den Najaden die Bedeutung der „Kiemen" als Respirationswerkzeuge<br />

in Abrede gestellt hat. Bei manchen Mollusken<br />

fehlen sogar die Kiemen, so z. B. bei Gleodora und Greseis nach<br />

Gegenbaur.<br />

Nicht bloss die äussere Haut, sondern auch die Darminnenfläche<br />

scheint sich bei Mollusken an der Respiration zu betheiligen, wie man<br />

wenigstens gewisse Beobachtungen Gegenbaur's auslegen könnte.<br />

Dieser Forscher sah nicht nur bei allen Pteropoden und Heteropoden,<br />

sondern auch bei vielen Gasteropoden aus der Ordnung der Nudi-,<br />

branchiaten , dass die Flimmerströmung im Darm vom After gegen<br />

den Magen zurückgeht; dazu kommt, dass der After häufig, oft sogar<br />

rhythmisch sich öffnet und schliesst, „welche Bewegungen mit Schluckversuchen<br />

die grösste Aehnlichkeit besitzen. An jede dieser Bewegungen<br />

schliesst sich eine peristaltische, deren Undulationen, je<br />

weiter gegen den Magen sie fortschreiten, um so schwächer werden.<br />

Das Oeffnen des Anus erfolgt ganz unabhängig von der Entleerung<br />

von Fäkalstoffen, und sehr oft sieht man auch die Analöffnung weit<br />

ausgedehnt. Hiebei, sowie bei dem rhythmischen Oeffnen des Afters<br />

strömt jedesmal eine Quantität Wasser in den Darm, welche theils<br />

durch die Cilien, theils durch die peristaltischen Bewegungen weiter<br />

fortgeleitet wird, so dass ein continuirlicher Wasserstrom die ganze<br />

Länge des Darms bis in die Nähe des Magens durchströmt." Es ist<br />

wohl kaum etwas Ungereimtes, wenn man diese „Darmbewässerung"<br />

zunächst mit dem Respirationsvorgang in Zusammenhang bringt. Das<br />

Phänomen scheint übrigens bei Wasserthieren verbreiteter zu sein,<br />

denn auch Lereboullet beobachtete bei jungen Flusskrebsen, ferner bei<br />

Limnadia und Daphnia ein regelmässiges Oeffnen und Schliessen der<br />

Analklappen und sah im Wasser suspendirte Farbstoffpärtikcl regelmässig<br />

durch dieselben ein- und austreten. Bei Astacus zählte er<br />

15 — 17, bei Limnadia 25, 30'—40, bei Daphnia 40 solcher Aspirationen<br />

in der Minute. (Vergl. Carus, Jahrcsb. in d.Zootomie I. S. 22.)

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