Deutschenspiegel 1274/1275 (Ficker 1859) - Koeblergerhard.de
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niemen schelte, er sol we<strong>de</strong>r ze gaehe noch ze traege<br />
an <strong>de</strong>m gericht sein. Er sol auch maezzig sein an ezzen<br />
vnd an trinchen vnd an allen dingen die vier tugent sint.<br />
also tugenthaft. daz aine.y an die. an<strong>de</strong>rn dhein vrum ist.<br />
swer eine zerprichet. <strong>de</strong>r hat si all^zerprochen disev<br />
vier tugent die ziment allen herren wol.. • vnd allen <strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>n got gericht vnd an<strong>de</strong>rn gewalt hat gegeben auf ertreiche.<br />
vnd seit <strong>de</strong>s gewiz. swelöh^-herre o<strong>de</strong>r richter, die<br />
vier tugent niht enhat <strong>de</strong>n hazzet got.. vnd missevelt<br />
xxx ' auch weisen | laeuten. Swelch richter vnreht vrtail geit.<br />
o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rn leuten gestattet, daz si vnreht vrtail sprechent.<br />
tut er daz durch liebe o<strong>de</strong>r durch haz o<strong>de</strong>r durch<br />
gutes willen. Wer verleuset gotes hul<strong>de</strong>. vor wertleichen<br />
gerichte sprechent die richter niht vrtail. daz ist dar<br />
vmbe gesetzet daz si niht alle weise sint. vnd daz daz<br />
waenleicher i; t. daz vn<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n laeuten die vor im sitzent<br />
weiser laeute sint <strong>de</strong>nne er aine. Einem richter ist niht<br />
gut gesetzet ze nemen wan sein reht püzze. iWer richter<br />
an<strong>de</strong>rs setzet, wan als hie vor gesprochen ist <strong>de</strong>r tut<br />
wi<strong>de</strong>r got vnd wi<strong>de</strong>r die laeute. «welch richter gut nimet<br />
von einem <strong>de</strong>r niht reht hat. vnd wi<strong>de</strong>r einen nimet <strong>de</strong>r<br />
roht hat. <strong>de</strong>r tut reht als Judas <strong>de</strong>r .verchauffet daz rehte<br />
plüt vnd nam dar vmbe vnreht gut. also hat <strong>de</strong>r richter<br />
getan er hat seinen prü<strong>de</strong>r verchauffet vmb ein Weniges<br />
gute daz sol er wizzen daz er gotes hul<strong>de</strong> verlorn hat. vnd<br />
ist daz got ermanet daz er ez wi<strong>de</strong>r tun wil. so sol er daz<br />
gut daz im euer gab vnreht <strong>de</strong>m niht wi<strong>de</strong>r geben <strong>de</strong>r ez im<br />
da gab. wan ers im gab daz er im vnrehtes hülfe vnd daz<br />
recht vertilget got. Davon gab er suntleich vnd schaentleich<br />
sein gut. do nam ez <strong>de</strong>r richter als vbel. da von | sol<br />
er ez im niht wi<strong>de</strong>rgeben. ez sol <strong>de</strong>r richter <strong>de</strong>m wi<strong>de</strong>rgeben.<br />
<strong>de</strong>m da vnreht geschach. <strong>de</strong>r richter ist im auch<br />
schuldich. allen seinen scha<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r im also geschach<br />
ze gelten da von sullen sich die richter hüten, daz si<br />
niemen dhain vnrecht tun noch gestatten ze tun. Ein isleich<br />
man <strong>de</strong>r richter ist wil er sich gegen got rechtuerti<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r sol sich be<strong>de</strong>nchen wa er gut ze vnreht genomen<br />
Swsp.<br />
86b '<br />
8Cc