Deutschenspiegel 1274/1275 (Ficker 1859) - Koeblergerhard.de
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er gie hin wi<strong>de</strong>r zu seinen prü<strong>de</strong>m vnd sprach also, waz<br />
frumet vns daz wir vnsern prü<strong>de</strong>r slahen vnd sein plüt<br />
auzgiezzen. ez ist pesser daz man in <strong>de</strong>n chauflaüten ze<br />
chauffen geben so beliben vnser hen<strong>de</strong> vnbewollen mit<br />
seinem blute, er ist vnser plüt. vnd vnser vlaisch vnd ist<br />
wi<strong>de</strong>r got. si volten <strong>de</strong>m brü<strong>de</strong>r vnd namen in auz <strong>de</strong>r<br />
zistern vnd brachten in <strong>de</strong>n chaufleuten vnd gaben in vmbe<br />
zwaintzich silbrein pfennig vnd fürten in in egyppenland.<br />
Pie brü<strong>de</strong>r slügen ein tyer vnd bewullen seinen rok in <strong>de</strong>m<br />
plüte vnd trügen in für im vater vnd sprachen besieh ob<br />
daz <strong>de</strong>ines sunes rok sei iosephes. er sprach er waz sein,<br />
ui sprachen in hat ein tier vrezzen. <strong>de</strong>r vater sprach daz<br />
"' waz ein vbel tier. |<br />
ipie chauflaeute prachten iosephen in egippen. vnd<br />
gaben in ze chauffen Butiphar <strong>de</strong>r waz maister vber die<br />
Ritter <strong>de</strong>s chuniges pharaonis. <strong>de</strong>r gab ze einer gäbe <strong>de</strong>m<br />
chunig pharaone. Joseph waz daz schöniste mensch daz<br />
bei <strong>de</strong>n Zeiten lebte vnd got waz mit ime. nu wart er<br />
<strong>de</strong>m chunige also lieb, daz er im sein chamer enphalch.<br />
vnd alles das dar zu gehorte, daz tailt er mit seiner<br />
hant. er tet ez also gütleiche daz im <strong>de</strong>r chunich holt<br />
wart vnd alles sein gesin<strong>de</strong>. er ver tet ez an seinem<br />
nütz niht wan ze seiner rechten notturft. Paz chom<br />
also daz im <strong>de</strong>v chuniginn holt wart daz si in pat<br />
daz er bei ir slief er versaitz ir also vnd spracli nu en<br />
well got daz ich ditz vbel tu. mein herre hat mir enpholhen<br />
alle di ere vnd alles daz gut daz in seinem<br />
hause ist an dich ainew. da von so sol ich nimmer<br />
vbel getün an meinen herrn. dar nach hazzet <strong>de</strong>v chuniginne<br />
immer mer iosephen. vnd trachtet wie er bei ir<br />
gelaege o<strong>de</strong>r si im <strong>de</strong>n leib genaem.<br />
Paz fügt sich also eines tages daz ioseph in das hauz<br />
gie da si inne waz. si ruft im dar. er gie zu ir si sprach<br />
slaf mit mir. er verzehe sei. vnd sprach also daz <strong>de</strong>r<br />
" ' leib verlorn wirt. danne leib vnd | sele mit ein an<strong>de</strong>r,<br />
si viel in an vnd ergraif in bei <strong>de</strong>m mantel vnd ruft leuten.